Sonntag 11. Dezember 2011
Am Sonntag 11. Dezember 2011 war bekanntlich Europaweit Fahrplanwechsel und mit diesem Datum hat auch die neue WESTbahn GmbH auf der Strecke Wien Westbahnhof - Linz - Salzburg Hbf - Freilassing ihren kommerziellen Betrieb aufgenommen. Nicht ganz unerwartet löste dies ein grosses Medieninteresse aus und es wurde ausführlich darüber berichtet. Stellvertredend nachfolgend ein Bericht aus der Wiener Zeitung:
ÖBB und WESTbahn sind Freunde - Wiener Zeitung
Am ersten Betriebstag der privaten Konkurrenz hat Verkehrsministerin Doris Bures die Partnerschaft des kommerziellen Bahnbetreibers WESTbahn und der ÖBB betont und den Bahnausbau verteidigt. "Als
Verkehrsministerin freue ich mich über ein zusätzliches Angebot auf der umweltfreundlichen Schiene. Das ist gut für die Fahrgäste und die Umwelt", so Bures in einer der APA übermittelten
Stellungnahme.
Wo es wie auf der Westbahnstrecke eine gut ausgebaute moderne Schieneninfrastruktur gebe, dort würden auch Angebot und Nachfrage steigen, konstatiert die Ministerin. "Herr Haselsteiner hat sich
ja nicht zufällig die Westbahnstrecke ausgesucht."
Deshalb werde sehr viel in den Ausbau weiterer Strecken investiert. "Auch die Südbahn werden wir zu einer modernen Hochleistungsstrecke ausbauen", verspricht die Ministerin.
ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf streute der WESTbahn am Samstag in einer Aussendung ebenfalls Rosen. "Die ÖVP zollt den neuen Pionieren im Bahnwesen grössten Respekt, die den übermächtigen
bisherigen Monopolisten ÖBB nicht fürchten", so Kopf. Die ÖVP habe an den Wettbewerb im Bahnbereich hohe Erwartungen, mehr Bahnunternehmen bedeuteten eine bessere Qualität für die Fahrgäste und
die Güterverkehrskunden. Daher sei das "trotz widriger Umstände aufkeimende Wettbewerbspflänzchen Westbahn" zu hegen und zu pflegen, damit sich das "mutige Unternehmertum" entfalten könne.
Die WESTbahn fährt seit Sonntag mit dem Beginn des Winterfahrplans elfmal täglich von Wien nach Salzburg sowie retour. Da die ÖBB ihre 72 Verbindungen auf der Strecke aufrechterhalten, haben
Kunden auf dieser stark frequentierten Strecke nun ein breites Zugangebot. Doch auch Bahnfahrer in ganz Österreich könnten die Folgen der Liberalisierung spüren, allerdings in der Geldbörse: Wenn
die von der WESTbahn angekündigte Klage gegen die ÖBB-Preisaktionen Erfolg hat, müsste die Bundesbahn ihre Billigtickets in ganz Österreich einstellen.
Die WESTbahn ist ein Projekt des Ex-ÖBB-Personenverkehrsmanagers Stefan Wehinger mit dem Baulöwen Hans-Peter Haselsteiner und der französischen Staatsbahn SNCF. Der Strabag-Chef hält über seine
Haselsteiner-Privatstiftung 25,93 Prozent an der Westbahn-Muttergesellschaft Rail Holding AG, ebenso hoch ist der Anteil der Stefan Wehinger Beteiligungs- und Beratungs GmbH und der französischen
Staatsbahn. Mit 22,21 Prozent ist die Schweizer Augusta Holding AG beteiligt, laut Wehinger eine Gruppe von Schweizer Finanzinvestoren, die von Erhard Grossnig vertreten wird. Als Geschäftsführer
agiert der Vorarlberger Stefan Wehinger.
Bereits zwei Tage vor dem offiziellen Beginn hat die WESTbahn GmbH am Freitag 09. Dezember 2011 zu einer Pressefahrt eingeladen. Mit Fotos von dieser Pressefahrt sowie einiger weiteren Fahrten kurz nach dem Fahrplanwechsel habe ich nachfolgend einen Bildbericht zur Reise mit der WESTbahn auf ihrer Stammstrecke von Wien Westbahnhof nach Freilassing zusammengestellt. Wie bereits erwähnt, stammen die Fotos aus mehreren Reisen, sind jedoch so eingereiht, dass sich eine "zusammenhängende Reise" von Wien nach Freilassing ergibt.
--> einen Link zu allen Fotos finden Sie am Schluss dieses Beitrages
Mit der neuen WESTbahn von Wien über Salzburg nach Freilassing