Archiv der Beiträge vom Juli 2010

 

 

 

 

Sa

31

Jul

2010

Der Lokführer ist schuld am Glacier-Express-Unglück bei Fiesch

Das tragische Zug-Unglück im Kanton Wallis vor einer Woche wurde durch menschliches Versagen verursacht. Der Lokführer des Glacier-Express hatte an der Unglücksstelle zu früh beschleunigt, teilten die Verantwortlichen an einer Medienkonferenz mit.

 

An der Stelle galt zur Zeit des Unglücks wegen Unterhaltsarbeiten eine Temporeduzierung. Der Lokführer fuhr an der Unglückstelle zunächst mit 35 km/h, beschleunigte dann auf 56 km/h und musste dann eine Vollbremsung durchführen. Dies ergab die Analyse des Fahrdatenschreibers, erklärte Walter Kobelt, Leiter der Unfall-Untersuchungsstellen Bahnen und Schiffe (UUS).  Diese Daten zeigen, dass der Lokführer zu früh beschleunigte, da er dies erst gedurft hätte, wenn alle Wagen das Temposchild von 55 km/h passiert haben. Zuvor galt eine Tempolimite von 35 km/h. Der Lokführer beschleunigte allerdings schon zum Zeitpunkt als die Lokomotive das Temposchild von 55 km/h passierte. Dadurch wurde die Zentrifugalkraft auf die hinteren Wagen zu stark, so dass diese entgleisten und umkippten, erklärte Kobelt.

Die umgekippten Wagen des Glacier-Express                       Foto: Kantonspolizei Wallis

 

Lokführer unter Zeitdruck?
Anonyme Quellen hatten zuvor gegenüber dem «Walliser Boten» erklärt, dass die Lokführer der Matterhorn-Gotthard-Bahn aufgrund des sehr engen Fahrplans unter enormen Zeitdruck stünden. Auf die Frage von SF-Korrespondentin Silvia Graber, ob dies den Tatsachen entspreche, sagte Hans-Rudolf Mooser, Direktor der Matterhorn-Gotthard-Bahn: Die Sicherheit stehe an erster Stelle und dies wüssten auch die Lokführer. Zwar sei der Fahrplan eng, aber durchaus fahrbar. Dies sei von Experten überprüft worden. Die Matterhorn-Gotthard-Bahn weise daher alle derartigen Vorwürfe von sich. Zuvor hatte Mooser die Schwere des Unglücks hervorgehoben. Gleichzeitig nahm er jedoch den Lokführer des verunglückten Zuges in Schutz.

Wetter, Geologie und Material unverändert
Keinen Einfluss auf das Unglück hatten dagegen das Wetter, die geologischen Begebenheiten der Unglücksstelle sowie der Zustand des Materials, erklärte Kobelt in seinen Ausführungen. Die Temperaturen lagen mit 12 bis 28 Grad Celsius im Normalbereich. Sie hatten damit keine Auswirkungen. Auch das Rollmaterial, der Wagenkasten und die Gleise zeigten keine Auffälligkeiten. Ein geologisches Gutachten zeigte zudem, dass keine ungewöhnlichen Veränderungen an der Unglücksstelle bestanden. Vor allem das Gelände unter den Schienen hatte sich nicht abgesenkt, wie es zwischenzeitlich vermutet worden war, sagte Kobelt. 

Entschuldigung und Bedauern
Der Vize-Präsident des Staatsrats Kanton Wallis, Jacques Melly, sprach der Familie des Opfers sein tiefes Beileid aus. Auch gegenüber den Verletzten zeigte er sein tiefes Bedauern und entschuldigte sich für das Unglück. «Wir sind alle erschüttert, ob so viel Leid», sagte er.

Der Direktor des Gesundheitsnetz Wallis, Dietmar Michlig, sprach ebenfalls sein Beileid gegenüber der Familie der Getöteten aus. Zudem informierte er über den Zustand der Verletzten. Auch Jean-Pierre Schmid, Präsident des Verwaltungsrats der Matterhorn-Gotthard-Bahn zeigte sich tief bewegt durch das Unglück. «Wir sind bestürzt über das Unglück und dass dieses auf menschliches Versagen zurückzuführen ist, beschämt uns ganz besonders.»

 

Eine Tote und mehrere Verletzte
Vor genau einer Woche kippten kurz vor Fiesch (VS) die hintersten beiden Wagen des Panoramazuges des Glacier-Express‘. Der Zug war mit ungefähr 200 Passagieren unterwegs vom Wallis in Richtung Bündnerland. Der Lokomotivführer hatte ausgesagt, er habe vor dem Unfall eine Verformung der Schienen gesehen, habe jedoch nicht mehr bremsen können. Ob es diese Deformationen wirklich gegeben hat, konnte im Nachhinein nicht mehr festgestellt werden, da die Schienen wegen des Unfalls zu sehr beschädigt waren. Bei dem Unglück ist eine 64-jährige Touristin aus Japan ums Leben gekommen. 40 weitere Personen wurden teils schwer verletzt.

Die Fakten von der Pressekonferenz vom 30. Juli 2010 in Brig:

  • Die BLS untersuchte die Drehgestelle, es wurden keine Fehler gefunden, auch Wagenkasten und Gleisanlagen waren in Ordnung
  • 4 Tage vor dem Unglück wurde an der Unfallstelle eine Verwerfung am Gleis repariert, am Unfalltag meldeten keine Lokführer eine Verwerfung im betroffenen Streckenabschnitt
  • Zum Unfallzeitpunkt fuhr der Zug mit 56 statt den maximal erlaubten 35 km/h, daher entgleisten die beiden hintersten Wagen [Wagen 5 und 6], beim Servicewagen [Wagen 4] erfolgte eine Zugstrennung und dadurch sofort eine Schnellbremsung
  • Der Lokführer beschleunigte bereits 80 Meter vor der Geschwindigkeitstafel “55″ von 35 auf 55 km/h - bei erreichen der Geschwindigkeitstafel hatte der zu diesem Zeitpunkt schon entgleiste Wagen 6 ein Tempo von 56 km/h - dieser Wagen kolliderte mit 2 Fahrleitungsmasten
  • Der betroffene Lokführer war bisher nie in einen Unfall verwickelt, er steht unter Schock und wird von Fachleuten betreut
  • Die Sicherheit steht bei der MGB an oberster Stelle – die Bahn ist beschämt und entschuldigt sich, gleichzeitig werden Vorwürfe, die Fahrpläne sein “zu eng”, zurückgewiesen 
  • Der Servicewagen wird schon bald wieder eingesetzt werden können, bei den beiden anderen Wagen ist dies noch unklar
  • Derzeit kommen in Glacier Express-Umläufen auch konventionelle Wagen zum Einsatz

Der zuständige Untersuchungsrichter informiert, dass er sich zum Unfall erst äussern wird, sobald der Expertenbericht von Herrn Kobelt vorliegt.

Nachdem der Rapport der eidg. Experten (Untersuchungsstelle Bahnen und Schiffe) dem Untersuchungsrichter vorliegt wird dieser analysiert. Der Richter wird anschliessend über allfällige strafrechtliche Massnahmen entscheiden.

Die Entscheidungen werden mittels Medienmitteilung veröffentlicht. Es gilt zu erwähnen, dass dieser Prozess mehrere Wochen dauern wird.

Zur Erinnerung: Der Untersuchungsrichter begab sich nach dem Unfall direkt vor Ort.

Er beauftragte die Kantonspolizei Wallis mit den Ermittlungen und besprach das weitere Vorgehen mit Herrn Kobelt Walter als Leiter der Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe (UUS).

Nach dem schweren Zugsunglück vom Freitag, 23. Juli 2010 befinden sich von den anfänglich 40 hospitalisierten, zum Teil schwer verletzten Personen zum heutigen Zeitpunkt noch 8 Personen in Spitalpflege: Visp (1), Sitten (3), Lausanne (2), Genf (1) und Bern (1). In den nächsten Tagen werden 3 weitere Patienten aus den Walliser Spitälern austreten und in ihr Heimatland Japan zurückkehren. Eine Person wird anfangs nächster Woche vom Spital Sitten ins Universitätsspital Lausanne verlegt.

Beim Zugsunglück vom 23. Juli 2010 in Fiesch / Lax sind 40 Personen verletzt worden. 38 Personen wurden in ein Spital im Wallis eingeliefert, eine Person in das Universitätsspital Lausanne und eine Person in das Universitätsspital Genf. 

Direkt nach dem Unglück konnten die Walliser Spitäler dank vorgängig getroffener Massnahmen die erforderlichen Kapazitäten in den Bereichen Notfall und Operationssaal für die Behandlung der verunglückten Personen bereitstellen. 17 Personen verliessen nach einer ambulanten Behandlung die Spitäler direkt wieder. 23 Personen wurden hospitalisiert: 9 Personen mit schweren Verletzungen, davon vier Personen unter künstlicher Beatmung, und zwei Personen befanden sich in einem kritischen Zustand.

Sprachbarriere überwunden
Bei den betreuten Patienten handelte es sich ausschliesslich um erwachsene Personen mit folgenden Nationalitäten: Japan (28), Schweiz (5), Spanien (4), Österreich (2) und Indien (1). Eine grosse Herausforderung in der Patientenbehandlung stellte die Kommunikation mit den zumeist japanischen Patienten dar. Dank der Mitarbeit mehrerer Übersetzerinnen, die innert kürzester Zeit zur Verfügung standen, konnte die Kommunikation mit den Patienten sowie deren Angehörigen ab Spitaleintritt sichergestellt werden. 

Aktuelle Situation und Ausblick
Heute Freitag, 30. Juli 2010 präsentiert sich die Situation wie folgt: Es befinden sich noch 8 Personen, ausschliesslich japanischer Herkunft, in Spitalpflege: Visp (1), Sitten (3), Lausanne (2), Genf (1) und Bern (1). In den nächsten Tagen werden voraussichtlich 3 Patienten aus den Walliser Spitälern austreten und in ihr Heimatland Japan zurückkehren. Für die Patientin, welche sich zurzeit im Spital Sitten auf der Intensivstation befindet, ist auf Anfang der nächsten Woche eine Verlegung ins Universitätsspital Lausanne geplant. Die Patientin im Inselspital Bern konnte in der Zwischenzeit von der Intensivstation auf die Abteilung verlegt werden. Ihr Zustand verbessert sich kontinuierlich. 

Wir drücken den Hinterbliebenen des Opfers unser tiefes Beileid aus und wünschen den verletzten Personen eine rasche und vollständige Genesung, so die Kapo Wallis weiter.

Für Informationen an Angehörige dient die von der Kantonspolizei eingerichtete Hotline unter der Telefonnummer 0848-112-117.

 

 

Bericht SF Tagesschau vom 24. Juli 2010 von den Aufräumarbeiten

 

 

 

 

Bericht SF Tagesschau vom 30. Juli 2010 um 13.00 Uhr

(vor der Medienkonferenz)

 

 

 

 

Bericht SF Schweiz Aktuell vom 30. Juli 2010

 

 

 

 

Bericht SF Tagesschau vom 30. Juli 2010 um 19.30 Uhr

 

 

 

 

Bericht SF 10vor10 vom 30. Juli 2010

 

 

Mehr zum Thema:

Fr

30

Jul

2010

Die Strategie des Zürcher Verkehrsverbundes ZVV 2012 – 2016: Am mittelfristigen Angebotsausbau festhalten

Der Regierungsrat des Kantons Zürich unterbreitet dem Kantonsrat die mittel- und langfristige Strategie des Zürcher Verkehrsverbunds ZVV. Sie sieht trotz Sparanstrengungen einen weiteren Ausbau des Angebots bis 2016 vor. Im Zentrum stehen die Inbetriebnahmen der ersten und zweiten Etappe der Durchmesserlinie und der 4. Teilergänzungen der S-Bahn. Damit soll die steigende Nachfrage gedeckt werden. Die Qualität der Leistungen soll auf dem konstant hohen Niveau gehalten werden.

Hauptziel der ZVV-Strategie ist die Abdeckung der steigenden Nachfrage im öffentlichen Verkehr. Obwohl die Fahrgastzahlen im letzten Jahr weniger stark gestiegen sind als in den Jahren zuvor, geht der ZVV bis 2016 von 25 Prozent mehr Fahrgästen als heute aus. Es werden erhebliche Angebotsausbauten notwendig, um dieses Wachstum aufzufangen und die teilweise prekären Platzverhältnisse zu entschärfen. Wegen der konjunkturellen Entwicklung und der angespannten finanziellen Situation bei der öffentlichen Hand kann der ZVV bis 2013 jedoch nur vereinzelt Angebotsausbauten umsetzen. Umso mehr Gewicht erhalten die im Anschluss daran geplanten Ausbauten.

Der Angebotsausbau des ZVV ist auf gutem Weg                           Foto: Marcel Manhart

 

Kernstück Durchmesserlinie und 4. Teilergänzungen der S-Bahn
Abgestimmt auf die Fertigstellung der Durchmesserlinie mit dem neuen Tiefbahnhof Löwenstrasse werden bis 2015 die ersten zwei Etappen der 4. Teilergänzungen in Betrieb genommen. Sie bilden die notwendige Ergänzung zur Durchmesserlinie in den Regionen und ermöglichen den Angebotsausbau der S-Bahn. Darauf abgestimmt werden auch die Busfahrpläne angepasst. Weiter werden das Projekt Tram Hardbrücke und die Limmattalbahn vorangetrieben.

Qualität halten
Trotz der wachsenden Nachfrage und der knapper werdenden Platzverhältnisse möchte der ZVV die Qualität und die Kundenzufriedenheit auf dem bisherigen guten Stand halten. Im Zentrum stehen dabei die Pünktlichkeit und die Sicherheit der Fahrgäste. Der ZVV möchte hierzu die Sicherheit verbundweit einheitlicher organisieren. Ebenfalls grosse Beachtung erhält die umfassende Information der Kundinnen und Kunden. Der ZVV will neue technologische Möglichkeiten, insbesondere mit Mobiltelefonen, ausnutzen.

Energieeffizienz steigern
Der ZVV setzt sich in den kommenden Jahren dafür ein, dass der Energieverbrauch pro Person und zurückgelegten Kilometer weiter gesenkt wird. Damit können auch die CO2-Emissionen verringert werden. Erreichen will der ZVV dieses Ziel unter anderem mit der Förderung von umweltfreundlicheren Fahrzeugen wie Hybridbussen.

Angemessenes Ansteigen des Finanzbedarfs
Das Defizit soll weiterhin nur im Umfang der neuen Verkehrsangebote ansteigen. Dies bedeutet, dass vor allem mit den Angebotsverbesserungen im Zusammenhang mit der Durchmesserlinie ab 2014 mit einem höheren Defizit zu rechnen ist. Dieses wird wie bis anhin je hälftig von den Gemeinden und dem Kanton übernommen. Für sämtliche übrigen Verbesserungen der Leistung und Qualität sind periodische Preisanpassungen unumgänglich.

 

 

Einjähriger Rahmenkredit für den ZVV

Der Regierungsrat des Kantons Zürich beantragt dem Kantonsrat einen Rahmenkredit von 390,6 Millionen Franken für den Zürcher Verkehrsverbund ZVV für das Jahr 2011. Die Kostenunterdeckung ist um knapp 19 Millionen Franken höher als im letzten Jahr. Dies ist unter anderem auf die Inbetriebnahme der dritten Etappe der Glattalbahn zurückzuführen.

Die angespannte wirtschaftliche Situation in den Jahren 2008 und 2009 wirkt sich auf die unmittelbare Zukunft des ZVV aus. Die Verkehrserträge dieser Jahre lagen deutlich unter den vorhergesagten Werten. Dies hat Auswirkungen auf die finanzielle Entwicklung in den Jahren 2010 und 2011. So mussten bereits für das Budget 2010 kurzfristig Sparmassnahmen beim ZVV und den Verkehrsunternehmen im Umfang von rund 15 Millionen Franken eingeleitet werden, um den Rahmenkredit 2009/2010 einhalten zu können. Auch das Budget 2011 zwingt die Verkehrsunternehmen und den ZVV weiter zu sparen und auf einen Ausbau des Busangebots zu verzichten.

Glattalbahn Linie 10 auf dem Weg zum Flughafen                          Foto: Marcel Manhart

Glattalbahn und neue Fahrzeuge
Trotz Sparanstrengungen steigt die Kostenunterdeckung und damit der beantragte Kredit des ZVV im nächsten Jahr um knapp 19 Millionen Franken an. Der Hauptgrund dafür ist die Inbetriebnahme der dritten Etappe der Glattalbahn zwischen Bahnhof Stettbach und Flughafen Zürich sowie die davon abhängigen Anpassungen am Busnetz. Ebenfalls belasten höhere Kapitalkosten für neu beschaffte Fahrzeuge der Verkehrsunternehmen und höhere Abgeltungen an die SBB die Rechnung.

Rahmenkredit ausnahmsweise nur für ein Jahr
Der Rahmenkredit deckt diejenigen Kosten für den öffentlichen Verkehr im Kanton Zürich, die nicht durch den Verkehrsertrag, Nebenerträge oder Beiträge Dritter gedeckt werden. Er wird zur Hälfte durch die Gemeinden und zur Hälfte durch den Kanton finanziert. Aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung und der angespannten finanziellen Situation bei der öffentlichen Hand wurde das Fahrplanverfahren im laufenden Jahr ausnahmsweise nur für ein Jahr (2011) durchgeführt. Dies lässt einerseits einen grösseren Spielraum für kurzfristige Anpassungen ab 2012 zu, andererseits kann so die Fahrplanperiode des ZVV wieder an jene des Bundes angepasst werden. Damit die Planungs- und Finanzierungsperioden auch weiterhin übereinstimmen, wird der Rahmenkredit entsprechend nur für ein Jahr beantragt.

Do

29

Jul

2010

DB mit deutlichen Zuwächsen im ersten Halbjahr 2010 und neuen Massahmen zur Qualitätsverbesserung

Die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr 2010 deutliche Zuwächse verzeichnet. Vor allem das im Vorjahr von der Krise stark betroffene Güterverkehrs- und Logistikgeschäft konnte die weltweit zu beobachtende Konjunkturerholung nutzen. Der Umsatz des DB-Konzerns erhöhte sich im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um mehr als 1,8 Milliarden Euro auf 16,1 Milliarden Euro – das ist ein Plus von 12,8 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) stieg um 26,1 Prozent auf 846 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresergebnis. Dazu sagte DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube während der Halbjahres-Pressekonferenz in Berlin: „Wir sind zurück auf Wachstumskurs. Diese Zuwächse verdanken wir aber nicht nur der anziehenden Konjunktur. Mit den Maßnahmen zur Verbesserung unserer Kostenstrukturen haben alle Führungskräfte und Mitarbeiter wesentlich zu diesen guten Zahlen beigetragen.“

Grube kündigte an, die Bahn werde in den kommenden Jahren ein Bündel von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung auf den Weg bringen. Ein konkretes Beispiel nannte er in Berlin: Mit finanziellen Mitteln aus dem Konjunkturprogramm des Bundes werden bis Ende des Jahres 2011 bundesweit rund 2.800 dynamische Schriftanzeiger montiert. Diese informieren die Reisenden am Bahnsteig optisch über ein elektronisches Laufband und akustisch per Lautsprecher über Abweichungen im Zugverkehr. Im Rahmen der von der DB gestarteten Kunden- und Qualitätsoffensive werden diese Informationssysteme darüber hinaus flächendeckend an Bahnhöfen eingeführt. Dies bedeutet zusätzlich eine Investition in Höhe von 21 Millionen Euro. „Keine Frage, wir müssen besser werden bei Qualität und Service. Im September wird der Vorstand weitere Schritte unserer Kunden- und Qualitätsoffensive vorstellen“, kündigte Grube an.

Im ersten Halbjahr 2010 wurde die Verschuldung um 151 Millionen Euro auf nunmehr 14,9 Milliarden Euro weiter zurückgeführt. Finanzvorstand Dr. Richard Lutz: „Wir waren erneut in der Lage, unsere Investitionen aus eigener Kraft zu finanzieren und Schulden abzubauen. Der DB-Konzern steht damit seit Jahren für finanzwirtschaftliche Stabilität und Leistungsfähigkeit. Und mit dieser Verlässlichkeit schaffen wir auch Handlungsspielraum für künftige Investitionen.“ Die Anzahl der Beschäftigten der Deutschen Bahn AG betrug am 30. Juni 2010 knapp 240.000 und lag damit um knapp 3.000 höher als ein Jahr zuvor.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube während der Halbjahres-Pressekonferenz in Berlin                                  Foto: Deutsche Bahn AG

 

Insgesamt mehr Fahrgäste in Bahnen und Bussen der DB
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöhte sich die Zahl der Fahrgäste in den Bahnen und Bussen der Deutschen Bahn um 13,3 Millionen auf 1,36 Milliarden. Im Schienenpersonenverkehr wurde im ersten Halbjahr 2010 mit 954 Millionen ein geringfügiger Rückgang um 0,4 Prozent oder 4 Millionen Reisende verzeichnet. Während der Fernverkehr ein Plus von 1,1 Millionen Reisenden erzielte (plus 1,9 Prozent) und auch bei DB Stadtverkehr 12,7 Millionen zusätzliche Fahrgäste gezählt wurden (plus 3,5 Prozent), meldete DB Regio im Schienenverkehr eine Abnahme um rund 5,9 Millionen Fahrgäste (minus 0,7 Prozent). Hauptgrund dafür sind vor allem in den Vorjahren verlorene Ausschreibungen. Hier zeigt der politisch ausdrücklich gewollte Wettbewerb im Regionalverkehr seine Wirkung auf die Bilanz der Deutschen Bahn. DB-Vorstandschef Grube: „Vor diesem Hintergrund zeigt sich, wie wichtig für uns der Erwerb von Arriva sein wird. Damit können wir uns im Konsolidierungsprozess der europäischen Verkehrsmärkte auch dann erfolgreich behaupten, wenn wir im inländischen Geschäft Marktanteile verlieren.“

Die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr stieg im ersten Halbjahr 2010 um 2 Prozent auf 38,1 Milliarden Personenkilometer. Im ersten Halbjahr 2010 nutzten 408,7 Millionen Reisende die Busse der Deutschen Bahn, das sind 17 Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 4,4 Prozent). Die Verkehrsleistung im Busbereich erhöhte sich um 136 Millionen Personenkilometer oder 2,9 Prozent auf 4,8 Milliarden Personenkilometer.

Kräftiger Zuwachs bei Transport und Logistik
Ein signifikantes Plus weist die Bilanz des Güterverkehrs aus. Im ersten Halbjahr erhöhte sich die Menge der beförderten Güter im Schienengüterverkehr um 58 Millionen Tonnen auf 203 Millionen Tonnen. Das bedeutet einen Zuwachs um 40,1 Prozent. Die Verkehrsleistung stieg im gleichen Zeitraum um 8,3 Milliarden Tonnenkilometer auf 52,6 Milliarden, was einer Zunahme von 18,8 Prozent entspricht. Einen deutlichen Aufwärtstrend vermeldete auch der Bereich Spedition und Logistik. Die Zahl der Sendungen im europäischen Landverkehr erhöhte sich auf 39,4 Millionen, ein Plus von 14,6 Prozent. Das Luftfracht-Volumen steigerte sich im ersten Halbjahr um 131,0 Tsd. Tonnen auf 586,8 Tsd. Tonnen. Das ist ein Plus von 28,6 Prozent. Gleichzeitig stieg das Seefrachtvolumen um 150,0 Tsd. TEU auf 800,1 Tsd. TEU, ein Zuwachs von 23,1 Prozent.

Trassennachfrage wieder angestiegen
Zuwächse beim Güterverkehr sorgten für einen Anstieg der Trassennachfrage auf dem Schienennetz. DB Netze Fahrweg verzeichnete dementsprechend im ersten Halbjahr 2010 ein Plus bei der Trassennachfrage um 2,9 Prozent oder 14,3 Millionen Trassenkilometer (Trkm) auf 508,5 Millionen Trkm. Die konzernexternen Bahnen haben ihren Anteil an der Trassennachfrage um zwei Prozentpunkte von 17 auf 19 Prozent weiter ausgebaut.

 

 

Mehr zum Thema:

Die Deutsche Bahn AG und die Landesregierung haben heute (27. Juli 2010) in Stuttgart erstmals eine Kostenberechnung für die zwischen Stuttgart und Ulm geplante Neubaustrecke auf der Grundlage der Entwurfsplanungen vorgestellt. "Die einzelnen Planfeststellungsverfahren sind zwischenzeitlich weit fortgeschritten. Die einzelnen Bauabschnitte und Gewerke sind dabei konkretisiert worden, so dass die zu erwartenden Bau- und Planungskosten auf dieser Grundlage präzise kalkuliert werden konnten", erklärten Bahnchef Dr. Rüdiger Grube und Ministerpräsident Stefan Mappus. Nach den neuen Berechnungen beliefen sich die Gesamtkosten der Neubaustrecke auf rund 2,89 Milliarden Euro. In der früheren Kostenschätzung aus dem Jahr 2004 war noch von Gesamtkosten von 2,025 Milliarden Euro für den Neubau des insgesamt rund 60 Kilometer langen Streckenabschnitts ausgegangen worden.

Die Kostensteigerungen von 865 Millionen Euro setzen sich aus Preissteigerungen, die sich seit 2004 ergeben haben, in Höhe von rund 200 Millionen Euro und 665 Millionen Euro Mehrkosten für den Tunnelbau, den Bahnkörper und Erdbau wie beispielsweise Einschnitte, Dämme und Kabeltiefbau, den Bau von Brücken und Stützbauwerken sowie den Bereich Oberbau und Eisenbahntechnik zusammen. Zum letztgenannten zählt unter anderem die moderne Technik zur Zugsteuerung, European Train Control System, das sogenannten ETCS. Der volkswirtschaftliche Nutzen des Bahnprojekts habe sich trotz der Mehrkosten bestätigt.

Nach der im vergangenen Jahr zwischen Deutscher Bahn, Bundesverkehrsministerium und dem Land getroffenen Gemeinsamen Erklärung beteilige sich das Land finanziell an dem Bahnprojekt bis 950 Millionen Euro. Über die Landesbeteiligung sollte die zeitgleiche Realisierung der Neubaustrecke und die geplante Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofes sicher gestellt werden. Deutsche Bahn, Bundeverkehrsministerium und Landesregierung seien sich einig, dass in den Verträgen und der Gemeinsamen Erklärung getroffene Übereinkünfte weiterhin die Grundlage für die Realisierung des Bahnprojekts seien.

"Wir werden deshalb das Projekt im vorgesehenen Zeitplan vorantreiben und wollen die neue Bahnstrecke zusammen mit dem neu gestalteten Stuttgarter Hauptbahnhof Stuttgart 21 im Jahr 2019 in Betrieb nehmen", so Bahnchef Grube und Ministerpräsident Mappus. Das Vorhaben der Bahn steigere in Kombination mit der Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofes die Attraktivität des Schienenverkehrs im Land. Die Fahrzeit von Ulm nach Stuttgart werde sich von derzeit noch 54 Minuten auf künftig 28 Minuten nahezu halbieren. Etwa die Hälfte der Strecke solle künftig in Tunnel oder über Brückenbauwerke geführt werden. Die Anbindung an den Stuttgarter Flughafen werde optimiert. "Das Bahnprojekt verbindet außerdem Städte und Menschen entlang der West-Ost - Magistrale Paris - Bratislava", betonten Bahnchef Grube und Ministerpräsident Mappus.

Jetzt muss es auch die Deutsche Bahn AG zugeben: Die ICE-Neubaustrecke nach Ulm wird teurer als geplant, statt 2 Milliarden soll sie knapp 3 Milliarden Euro kosten, fast 50 % mehr als kalkuliert. "Damit werden unsere Befürchtungen bestätigt, dass Stuttgart 21 in der Kostenfalle steckt", kommentiert Berthold Frieß, Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Baden-Württemberg die heute von Bahnchef Rüdiger Grube präsentierten Zahlen.

Die Projektverantwortlichen könnten nun nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen und so tun, als sei nichts gewesen. "Knapp 3 Milliarden Euro für eine Neubaustrecke, auf der nach der von uns heute vorgestellten sma-Studie maximal zwei ICE-Züge pro Stunde und Richtung verkehren können - da stellt sich verstärkt die Frage nach der Wirtschaftlichkeit", so Frieß. Auch müssten die Bahn, der Bund und das Land nun erklären, wie die knapp eine Milliarde Euro Mehrkosten gedeckt werden sollen. Die Investitionsmittel für die Bahn seien im Bundeshaushalt gedeckelt. "Ist bei Stuttgart 21 nun mit längeren Bauzeiten zu rechnen, werden andere wichtige Bahnprojekte im Lande nun nicht mehr zeitnah realisiert oder will das Land noch mehr aus der eigenen Kasse finanzieren", fragt Frieß. Für den BUND laute die Konsequenz, auf den Stuttgarter Tiefbahnhof zu verzichten und sich auf eine funktionsfähige und schnelle Neubaustrecke nach Ulm zu konzentrieren.

Nach Ansicht des BUND ist ein Ende der Kostensteigerungen noch nicht absehbar. "Die heute präsentierten Zahlen sind nicht nachvollziehbar und widersprechen den Erfahrungen anderer konkreter Projekte der Deutschen Bahn", so Frieß: "Bei der geologisch vergleichbaren Neubaustrecke Nürnberg - Ingolstadt kostete jeder Tunnelkubikmeter etwa 840 Euro. Allein für die von der DB veranschlagten 4,946 Millionen Kubikmeter Tunnel bei der Neubaustrecke nach Ulm müssten demnach über 4 Milliarden Euro an Baukosten anfallen." Die Projektgegner werden die Kostenberechnung der Bahn auf den Prüfstand stellen und im Herbst eine neue Kalkulation des renommierten Ingenieurbüros Vieregg&Rössler veröffentlichen.

"Es ist ein Skandal: Seit Jahren üben sich Deutsche Bahn und Landesregierung im Vertuschen und Verschweigen. Scheibchenweise bereiten die Projektverantwortlichen die Bevölkerung auf immer höhere Kosten und unliebsame Wahrheiten vor. "Wir fordern ein Moratorium für Stuttgart 21 und die umgehende Einberufung eines Baukostengipfels, bei dem alle Risiken offengelegt und bewertet werden müssen - und zwar bevor durch weitere Baumaßnahmen Tatsachen geschaffen werden und die Kostenfalle vollends zuschnappt", fordert Frieß. Das seien die Verantwortlichen der Bevölkerung schuldig. "Ansonsten wird die Akzeptanz für das Prestigeprojekt noch weiter sinken und den Widerstand stärken - bis hin zur nächsten Landtagswahl", prognostiziert der BUND-Landesgeschäftsführer.

Mi

28

Jul

2010

InnoTrans: Erstmals mehr als 2.000 Aussteller aus aller Welt

Zwei Monate vor Beginn der InnoTrans 2010 in Berlin steht bereits fest:

Die internationale Leitmesse der Schienenverkehrstechnik wird in diesem Jahr zum ersten Mal die Marke von 2.000 Ausstellern übertreffen. Und das sogar sehr deutlich: Per 26. Juli 2010 haben bereits 2.150 Unternehmen aus 44 Ländern ihre Teilnahme an der führenden Marketingplattform der Branche zugesagt.

Messedirektor Matthias Steckmann: "Neben diesem deutlichen Zuwachs bei den Ausstellern erwarten wir auch mehr Fachbesucher. So haben sich zum Beispiel aus außereuropäischen Ländern zahlreiche Expertengruppen angemeldet, die sich auf der InnoTrans über Mobilitätslösungen für die Zukunft informieren wollen. Wir als Messeveranstalter stellen uns auf das enorme Interesse aus aller Welt mit einem ganzen Paket neuer und bewährter Services ein. Dazu gehört auch die Öffnung eines weiteren Messeeingangs."

Bei der Auslastung des Messegeländes wird ebenfalls eine neue Dimension erreicht: Zur InnoTrans 2010 ist das Ausstellungsgelände am Berliner Funkturm erstmals komplett belegt. In allen fünf Messesegmenten gab es Zuwächse: Railway Technology, Railway Infrastructure, Public Transport, Interiors und Tunnel Construction. Zu den Highlights der Veranstaltung werden auch in diesem Jahr die Fahrzeugpräsentationen auf dem Freigelände gehören. Die 3.500 laufenden Meter der messeeigenen Gleisanlage sind seit langem ausgebucht.

Globale Marketingplattform
Die InnoTrans 2010 ist nicht nur größer, sondern auch internationaler als ihre Vorgänger. Inzwischen kommen mehr als die Hälfte aller Aussteller aus dem internationalen Raum. So wird zum Beispiel die Präsenz der Aussteller aus den USA und Kanada deutlich wachsen. Kanada ist zum ersten Mal mit einer Gemeinschaftspräsentation dabei. Auch aus dem arabischen Raum und aus Südamerika gibt es zunehmendes Interesse an der InnoTrans. So zeigen zum Beispiel Brasiliens Aussteller erstmals auf einem Gemeinschaftsstand "Flagge".

Auch die Beteiligung von ausländischen Verbänden und Verkehrsunternehmen ist größer als in den Vorjahren. Von den 31 angemeldeten Verbänden sind 15 nationale Industrieverbände, die auf der InnoTrans die Leistungskraft ihrer Länder präsentieren.

Dazu zählen unter anderem ACRI (Tschechien), Danish Railway Group, MAFEX (Spanien), RIA (Großbritannien), Swerig (Schweden), SWISSRAIL, aus Asien CRIDA (Taiwan), JORSA (Japan) und KORSIA (Südkorea) sowie der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB). InnoTrans-Premiere hat die American Railway Engineering and Maintenance-of-Way Association (AREMA) aus den USA.

Immer stärker auf der InnoTrans vertreten sind die internationalen Verkehrsunternehmen. In diesem Jahr sind neben Deutsche Bahn, ÖBB (Österreich), SBB (Schweiz) und SNCF (Frankreich) unter anderem auch RTA aus Dubai, Infrabel (Belgien), PKP (Polen) und Russian Railways dabei.

 

Die InnoTrans 2010 legt auch in qualitativer Hinsicht zu. Während der Fachmesse wird es so viele Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren wie noch nie geben: Die Bandbreite reicht dabei von neuen Hochgeschwindigkeitszügen, über Hybridantriebe für Loks, Innovationen in den Bereichen Sicherheit und Kommunikation bis zu neuen Mobilitätskonzepten. Damit wird die InnoTrans ihren Ruf als führende Innovationsplattform der Branche weiter ausbauen.

Bahn-Gipfel zur Eröffnung
Mehr als 1.000 nationale und internationale Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik nehmen an der Eröffnung der InnoTrans 2010 im Berliner Palais am Funkturm teil. Für den internationalen Bahngipfel zum Auftakt der Weltleitmesse für Schienenverkehrstechnik haben der Vizepräsident der EU-Kommission, Siim Kallas, Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer, zahlreiche Verkehrsminister aus europäischen und asiatischen Staaten sowie Manager von Bahnherstellern und -betreibern aus der ganzen Welt zugesagt.

Das bereits traditionelle Podiumsgespräch der Eröffnungsveranstaltung fokussiert in diesem Jahr auf das Thema "Nachhaltigkeit im Schienenverkehr". Mit dem Vizepräsidenten der EU-Kommission und mit Bundesverkehrsminister Dr. Ramsauer diskutieren Jürgen Fenske, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen e.V., Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, Philippe Mellier, Präsident von Alstom Transport S.A., André Navarri, Präsident von Bombardier Transportation, und Dr. Hans-Jörg Grundmann, CEO Division Mobility der Siemens AG.

Der Bahngipfel am Eröffnungstag bildet den Auftakt zu einer ganzen Serie hochkarätig besetzter Veranstaltungen im Rahmen der InnoTrans Convention. Dazu gehören Dialog Forum, European and Asian Rail Summit (EARS), International Tunnel Forum und ÖPNV-Forum.

Di

27

Jul

2010

Mit SBB und BLS stau- und stressfrei ans Bielerseefest 2010

Am Samstagabend 31. Juli 2010 findet in Biel das Bielerseefest statt, mit grossem Feuerwerk um 22.30 Uhr. Die rund 60’000 Besucherinnen und Besucher gelangen mit der Bahn stau- und stressfrei in die Stadt und wieder zurück. SBB und BLS verstärken ihre Regionalzüge mit zusätzlichen Wagen und setzten insgesamt fünf Extrazüge ein.

Für "Betrieb" am Bahnhof Biel/Bienne ist gesorgt                        Foto: Marcel Manhart

 

Biel lädt am Samstagabend 31. Juli 2010 zum «Big Bang» am Strandboden in Biel. Das Bielerseefest wartet dort von 17 bis 2.30 Uhr mit Bars, Musik und Verpflegungsständen auf. Höhepunkt ist das 30-minütige Feuerwerk um 22.30 Uhr. Rund 60'000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet. 

Für eine stress- und staufreie An- und Rückreise empfiehlt sich der öffentliche Verkehr. SBB und BLS verstärken ihre fahrplanmässigen Regionalzüge Richtung Bern und Solothurn mit zusätzlichen Wagen und setzen fünf Extrazüge ein. Diese fahren von Lyss nach Biel (Lyss ab 21.21 Uhr) sowie von Biel nach Lyss (Biel ab 23.22 Uhr und 23.52 Uhr), Bern (Biel ab 00.54 Uhr) und Grenchen/Solothurn (Biel ab 01.17 Uhr). Die Extrazüge halten an allen Stationen. So kommen auch Nachtschwärmer sicher nach Hause. 

Die besten An- und Rückreisemöglichkeiten sind im Online-Fahrplan abrufbar. Mehr Informationen zum Bielerseefest gibt es unter www.bielerseefest.ch.

 

 

Fête du lac de Bienne 2010

La Fête du lac de Bienne aura lieu samedi soir 31 juillet 2010 et les feux d’artifice seront tirés à 22h30. Les quelque 60 000 visiteurs attendus à cette occasion profitent du train à l’aller comme au retour pour parvenir et repartir sans stress et sans bouchon dans la cité biennoise. Les CFF et le BLS renforcent les trains régionaux par des voitures supplémentaires et organisent cinq trains spéciaux.

La ville de Bienne invite à assister au «Big Bang» à la plage le samedi soir du 31 juillet 2010. De 17 à 2 heures 30, bars, stands de restauration et ambiance musicale accueillent les visiteurs. L’apothéose en sera le feu d’artifice d’une durée de 30 minutes qui sera tiré à 22h30. On attend quelque 60 000 visiteurs à cette manifestation.

Pour parvenir sur le lieu de fête et pour en repartir sans stress et sans entrave, le voyage avec les transports publics s’impose. Les CFF et le BLS renforcent les trains régionaux réguliers sur les lignes de Berne et de Soleure par des voitures supplémentaires et mettent en route cinq trains spéciaux. Ces derniers quittent Lyss pour Bienne (Lyss départ 21h21) et Bienne pour Lyss (Bienne départ 23h22 et 23h52), pour Berne (Bienne départ 00h54) et pour Grenchen/Solothurn (Bienne départ 1h17). Les trains spéciaux desservent tous les arrêts de façon à assurer un bon retour aux noctambules.

Les meilleures correspondances pour se rendre ou pour revenir de la Fête du lac de Bienne figurent dans l'horaire en ligne. Sur la Fête du lac, le site www.bielerseefest.ch donne toutes les informations en français et en allemand.

Les trains dans la gare de Biel/Bienne                                          Photo: Marcel Manhart

So

25

Jul

2010

Einzelne REX-Züge zwischen Götzis und Feldkirch fallen aus

Ende Juli 2010 starten die umfangreichen Bauarbeiten am Bahnhof in Rankweil. Der Bahnbetrieb wird während der Umbauarbeiten fortgesetzt, allerdings kommt es abhängig von der jeweiligen Bauphase zu Anpassungen im Fahrplan. 
 

Insgesamt neun Weichen getauscht. Zudem wird der komplette Gleisunterbau in diesem Bereich um fast zwei Meter abgegraben und erneuert. Für die rund 180 täglichen Zugfahrten wird der nördliche Teil des Bahnhofes durch die Bauarbeiten zum engen Trichter. Bedingt durch die schwierigen Arbeiten bei laufendem Betrieb, welche teilweise in Nacht- und Wochenendarbeit durchgeführt werden, gibt es auch Veränderungen im Fahrplan:

 

Alle Regionalzüge im Halbstundentakt können geführt werden, die schnelleren Regionalexpresszüge - 30 Züge pro Tag - entfallen zwischen Götzis und Feldkirch. Vor allem im Früh- und Abendverkehr kommt es im Nahverkehr zu Verzögerungen von bis zu zehn Minuten. Durch aktive und umfassende Information sowie durch einen eigenen Baustellenfahrplan versuchen die ÖBB, die Veränderungen möglichst gering zu halten und die Reisenden bestmöglich vorzubereiten. In Summe investiert die ÖBB-Infrastruktur AG rund 4,5 Mio. Euro in die Erneuerung der Gleisanlagen am Nordkopf des Rankweiler Bahnhofs.


Bericht Liechtensteiner Volksblatt

Ein S-Bahn Zug am Bahnhof Rankweil                                         Foto: Marcel Manhart

 

Herausforderung für Technik und Betrieb - Weichentausch an neuralgischem Punkt Weichen im Einfahrtsbereich sind das Herzstück jedes Bahnhofs. Ohne die wichtigen Weichenverbindungen ist ein Wechsel der Fahrspur für Züge nicht möglich. Umso grösser ist die Herausforderung für Technik und Betrieb bei der Baustelle in Rankweil. Der Bauablauf wurde im Vorfeld mit fünf Bauphasen minutiös genau geplant. Laufend gibt es Abstimmungen zwischen dem Bauteam und den ÖBB-Mitarbeitern, die den Zugverkehr steuern.

 

Ab 29. Juli 2010 bis zur Fertigstellung Anfang November 2010 müssen zahlreiche Arbeiten durchgeführt werden. Zum Start werden die Weichen im Ganzen herausgeschnitten, danach werden das Gleisschotterbett und die Schwellen entfernt. Weiters wird der Unterbau der Gleisanlagen in diesem Bereich bis zu 1,70 Meter tief ausgegraben und komplett erneuert. Durch neue Drainagen im Untergrund soll das Oberflächenwasser kanalisiert werden und problemlos abfliessen. Das sichert die Festigkeit und erhöht die Lebensdauer des Unterbaus. Neun neue Weichen zum Stückpreis von rund 150.000 Euro werden mit schweren Eisenbahnkränen eingehoben. Sämtliche Arbeiten finden bei laufendem Bahnbetrieb unter schwierigsten Bedingungen statt.

 

Durch fehlende Weichenverbindungen im Einfahrtsbereich müssen die Zughalte in Rankweil zum Teil über EINE Bahnsteigkante abgewickelt werden. Auch der acht Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Rankweil und Götzis ist in einzelnen Bauabschnitten nur eingleisig befahrbar. Aufgrund des engen Zeitplanes arbeitet das ÖBB-Bauteam grundsätzlich auch in der Nacht und an Wochenenden. "Wir müssen unmittelbar in der Nähe von Wohngebiet arbeiten und bitten die Anrainer für die Lärm- und Staubentwicklung um Verständnis. Wir werden alles tun, um die Belastungen so gering wie möglich zu halten" so ÖBB-Projektleiter Karl Hartleitner.

Keine REX-Züge zwischen Götzis und Feldkirch

 Während der Woche fährt die Vorarlberger S-Bahn im Halbstundentakt, zudem sind schnellere Regionalexpress-Züge (REX) auf der Linie Lindau - Bregenz - Feldkirch - Bludenz unterwegs. Da am Bahnhof Rankweil teilweise nur ein Bahnsteig angefahren werden kann und zudem der Streckenabschnitt Götzis - Rankweil in manchen Bauphasen nur eingleisig befahrbar ist, müssen Züge aus dem Fahrplan genommen werden:

 

Vom 29. Juli 2010 bis zum 10. August 2010 werden daher keine REX-Züge zwischen Götzis und Feldkirch fahren (Ausnahmen siehe "Wichtige Kundeninfos untenstehend"). In der Bauphase vom 28. August 2010 bis zum 05. September 2010 entfallen lediglich sechs tägliche REX-Züge zwischen Götzis und Feldkirch. Ab 06. September 2010 können alle Züge wieder nach Plan verkehren. Bis dahin sind vor allem in der Frühverkehrsspitze sowie am Abend Verzögerungen im Ausmass von 10 Minuten einzuplanen.

 

ÖBB-Regionalmanager Gerhard Mayer hofft auf das Verständnis der Reisenden: "Wir werden unsere Kunden aktiv und möglichst persönlich informieren. Unser Ziel ist es, durch zahlreiche Informationskanäle, die grösstmögliche Akzeptanz bei den Fahrgästen zu erreichen." Lautsprecheransagen und Plakate an den Bahnhöfen und in den Zügen bieten bereits jetzt grundlegende Informationen zu den Bauarbeiten.

 

Im Internet wird zudem ein eigener Baustellenfahrplan für Vorarlberg zum Download bereitgestellt. "Zusätzlich bieten wir auch Auskunft per SMS - so kann der Kunde noch im Büro oder am Weg zum Bahnhof die aktuelle Zugverkehrslage abfragen", so Gerhard Mayer. "Auch unsere Mitarbeiter, vom Lokführer über den Fahrdienstleiter bis zu zum Zugbegleiter und Ticketverkäufer wurden geschult und können Kunden kompentent über die Situation während der Bauarbeiten informieren."

 

Zahlen - Daten - Fakten zum Projekt:

 

- Baubeginn: 29. Juli 2010

- Fertigstellung Anfang November 2010

- Baumaßnahmen: Tausch von neun Bahnhofsweichen am Nordkopf

- Kompletterneuerung des Unterbaus im Weichenbereich

- Erneuerung der Weichenheizung

- Erneuerung der Drainagen - Abfließen des Sickerwassers

- Materialmenge: 5.000 m³ Unterbausanierung inkl. Bodenauswechslung

- Gleisschotter: 2.700 m³ Erneuerung im Bereich der Weichen

- Arbeitseinsatz: in Summe 50 Facharbeiter im Einsatz (alle Bauphasen)

- Maschineneinsatz: Schienenkran, Schotterverdichtungs-, Schienenschleifmaschine

- Investitionsvolumen: 4,5 Mio. Euro

- Bahnhof Rankweil: Teilweise nur eine Bahnsteigkante zur Verfügung

- Teilweise nur ein Streckengleis Rankweil - Götzis verfügbar

 

Wichtigsten Infos für den Kunden:

 

PHASE 1) 30. Juli 2010 - 10. August 2010

- Ausfall der REX-Züge zwischen Götzis und Feldkirch

- Summe 30 Züge pro Tag

- REX mit Ankunft in Feldkirch um 10:09, 18:09 und 00:12 Uhr fahren

- Anschluss FV

- Alle Regionalzüge werden geführt

- Verzögerungen bis zu 10 Minuten möglich

- Alle Fernverkehrszüge zwischen Bregenz und Feldkirch werden nach Fahrplan geführt

 

PHASE 2) 11. August 2010 - 26. August 2010 

alle Züge werden laut gültigem Fahrplan geführt

 

PHASE 3) 27. August 2010 - 05. September 2010

- Ausfall einzelner REX-Züge zwischen Götzis und Feldkirch

- Summe 6 Züge pro Tag

- Alle Regionalzüge und viele REX Züge werden geführt

- Verzögerungen bis 10 Min

- Alle Fernverkehrszüge zwischen Bregenz und Feldkirch werden nach Fahrplan geführt

- Ab 06. September 2010 fahren alle Züge des Nah- und Fernverkehrs wieder nach Fahrplan

Sa

24

Jul

2010

Glacier Express entgleist - ein Todesopfer und 42 Verletzte

Wie die Kantonspolizei Wallis mitteilt, sind am 23. Juni 2010, um kurz vor 12 Uhr, zwischen den Bahnhöfen Lax und Fiesch Feriendorf, im Kanton Wallis, drei Wagen des mit 210 Personen besetzten und relativ langsam fahrenden GLACIER EXPRESS, mit der Zugnummer 906,  Zermatt – St. Moritz entgleist. Beim Unglück ist eine Person getötet worden, 42 Personen wurden verletzt, 12 davon schwer.

Die Bergung der verunglückten Eisenbahnwagen ist noch im Gang, die Bahnlinie dürfte voraussichtlich erst am Sonntag wieder geöffnet werden können.

 

Von Sandro Hartmeier - Bericht auf Bahnonline


Die Unfallstelle befindet sich beim Viadukt zwischen den Orten Lax und Fiesch im Obergoms, ungefähr 400 Meter vor der Station Fiesch-Feriendorf entfernt. An Bord der betroffenen Wagen befanden sich Touristen aus Japan. Alle Personen sind aus dem Zug gebracht und versorgt oder in Spitäler gebracht worden. Die unverletzten Reisenden werden psychologisch betreut.


Zwei der 3 entgleisten Wagen – darunter der Servicewagen – gerieten in Schieflage, einer kippte und stürzte die Böschung hinab. Alle 3 Wagen sind massiv beschädigt worden. Der GLACIER EXPRESS bestand aus einer Lok der Reihe HGe 4/4 II und 6 GLACIER EXPRESS-Wagen der neuesten Bauart. Die Lok und die drei dahinter folgenden Wagen blieben beim Unglück unbeschädigt.

Sieben Helikopter und mehrere Feuerwehrmänner, Samariter sowie Polizisten waren im Einsatz. Alle Hilfskräfte, die in der Region mobilisiert werden konnten, seien vor Ort gewesen, hiess es weiter.

Derzeit ist unklar, wie es überhaupt zum Unfall kam. Laut Gerüchten soll der Servicewagen als erster entgleist sein, die Rede ist auch von einem Achsbruch, Verformungen am Gleis wegen grosser Temperaturschwankungen oder überhöhter Geschwindigkeit. Auf dem betroffenen Streckenabschnitt fanden kürzlich Unterhaltsarbeiten statt.

Ein Zug des Glacier-Express auf seiner Fahrt                       Archivfoto: Marcel Manhart

 

Aufgrund des Unfalls ist der Bahnverkehr der matterhorn gotthard bahn, auf der Linie Brig – Andermatt, zwischen Lax und Fiesch für unbestimmte Zeit unterbrochen. Fahrleitungsmasten und die Fahrleitung selbst wurden erheblich beschädigt, auch das Gleis muss gerichtet werden.

Die Züge fallen zwischen Lax und Fiesch aus. Es verkehren Bahnersatzbusse Lax – Fiesch. Reisende von Brig/Visp nach Chur, St.Moritz, Arth-Goldau, Bellinzona und Chiasso oder umgekehrt reisen via Bern – Zürich HB. Die Strasse ist nach einer Totalsperrung im betroffenen Abschnitt wieder einspurig befahrbar.

 

Weitere Informationen erhalten Sie unter Hotline 0041 27 923 13 33

Eine Telefonhotline mit der Nummer 0041 84 811 21 17 wurde für die Angehörigen der Zugpassagiere eingerichtet.

 

Formation des betroffenen Glacier Express 906    Grafik: Sandro Hartmeir -Bahnonline

Die Strecke Brig - Oberwald                                         Grafik: Matterhorn Gotthard Bahn

 

 

 

UPDATE vom

24.07.2010 um 22.40h:

Über 40 Menschen wurden bei dem Unfall eines GlacierExpress zwischen Fiesch und Lax verletzt, eine Person kam ums Leben. Auf der Strecke wurden jüngst Gleisarbeiten durchgeführt.

Zum Unfall kam es am Freitag kurz nach 12 Uhr. Der «Glacier Express» verunglückte in der Nähe des Viadukts zwischen Lax VS und Fiesch VS. Er war von Brig in Richtung Oberwald unterwegs, als zwei Wagen aus den Schienen sprangen und ein dritter umkippte. Die beiden hintersten Wagen waren am schwersten betroffen. Sie waren vor allem mit japanischen Touristen besetzt. Im drittletzten Wagen, dem Speisewagen, traf es zumeist Dienstpersonal.

12 Passagiere wurden schwer-, 10 mittel- und 20 leichtverletzt. Eine Person verlor ihr Leben. Die Schwerverletzten wurden in die Spitäler in Lausanne und Bern geflogen. Die anderen brachten die Rettungskräfte in die umliegenden Krankenhäuser Visp, Siders, Sitten.

Viele japanische Touristen betroffen
Laut einem Sprecher der Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) waren 210 Personen im verunglückten Zug. In den beiden gekippten Zugwagen waren vor allem japanische Touristen. Lange sei kein Dolmetscher gefunden worden, dies hätte die Bergungs- und Rettungsarbeiten erschwert. 

Der MGB-Sprecher sprach den Betroffenen sein Beileid aus und zeigte sich schwer betroffen. Das Unglück sei auch ein grosser Schlag für sein Unternehmen. «Das ist ein trauriges Ereignis für Fiesch», sagte der Gemeindepräsident Klaus Russi an der Pressekonferenz.

Neues Rollmaterial
Über die Unglücksursache ist noch nichts bekannt. Die Ermittlungen wurden aufgenommen. Das Rollmaterial sei relativ neu, so der MGB-Sprecher. Auf der Strecke hätten jüngst Gleisarbeiten stattgefunden. Er konnte allerdings nicht sagen, ob das an dieser Stelle war.

Die Rettung der Passagiere war am Nachmittag um 15 Uhr abgeschlossen. «Die Wagen sind komplett evakuiert», so der Reporter von Radio Rottu. 15 Ärzte, 11 Krankenwagen und sieben Helikopter seien im Einsatz gestanden. Insgesamt standen mehrere Dutzend Rettungskräfte im Einsatz.

Mit Stahlseilen gesichert
Die Bergung der verunglückten Eisenbahnwagen ist noch im Gang. Diese gestaltet sich schwierig. Der Wagen, der über einer Böschung «hängt», wurde mit Stahlseilen gesichert. Die Ursache des Unglücks sei noch unklar. 

Ein Reporter meldete, der Unfall habe sich am ungünstigsten Ort ereignet. Die Schwerverletzten mussten deshalb per Helikopter ausgeflogen werden. Für die Leichtverletzten war beim Feriendorf Fiesch eine Sammelstelle eingerichtet worden.

Die Matterhorn Gotthard Bahn ist in astreinem Zustand, sagt ein Experte. War dennoch ein Achsenbruch Grund für den Unfall? Oder doch eher ein Erdrutsch?

«Die Matterhorn Gotthard Bahn ist bei weitem keine Problemlinie», sagt Edwin Dutler, Zentralpräsident des Vereins Pro Bahn Schweiz, der die Unfallstrecke gut kennt und da auch als Reiseleiter unterwegs ist. «Es handelt sich um das neueste Rollmaterial», sagt er. Da brauche es schon eine massive Auswirkung, damit ein Zug entgleist. Dutler vermutet, dass die Witterung Schuld am Unfall sein könnte. «Vielleicht ein Erdrutsch – aber das ist reine Spekulation.» Kaum sei etwas auf der Schiene, könne es zu einer Entgleisung des Zugs kommen.

«Wahnsinnige Herausforderungen»
Dass, wie von Augenzeugen berichtet, der drittletzte Wagen zuerst umgekippt sein und die anderen mitgerissen haben soll, kann sich Dutler nicht erklären. «Ich kann mir keinen Reim daraus machen», sagt er. Auch ob womöglich ein Achsenbruch den Zug hat entgleisen lassen, will er nicht kommentieren. «Wir müssen nun die Informationen der Polizei abwarten.»

Der Experte warnt aber vor den Folgen der Klimaerwärmung: «Die dadurch verstärkten Unwetter stellen uns vor wahnsinnige Herausforderungen. Der Klimawandel wird uns noch Probleme machen.»

Tatsächlich werden nicht selten Bahngleise von Erdrutschen verschüttet. Im April dieses Jahres entgleiste deswegen im Südtirol ein Zug. Sieben Personen kamen uns Leben, 20 wurden verletzt. Anfang Juli verschüttete ein Erdrutsch die Bahngleise zwischen Morteratsch und Bernina Suot in Graubünden.

 

 

Bericht SF Schweiz Aktuell vom 23. Juli 2010

 

 

Bericht SF Tagesschau vom 23. Juli 2010

 

 

 

Bericht SF 10vor10 vom 23. Juli 2010

Fr

23

Jul

2010

SBB Transportpolizei und Securitas begleiten Züge im Glarnerland

Ab kommendem Wochenende begleiten abends Transportpolizei und Securitas die Züge im Glarnerland. Die Mitarbeitenden sorgen so in den Nächten von Freitag und Samstag noch umfassender für Ruhe und Ordnung in Zügen und Bahnhöfen. Der Kanton Glarus und die SBB reagieren damit auf entsprechende Kundenreaktionen und Fälle von Vandalismus im Glarnerland.

Künftig werden die Züge im Glarnerland abends an Wochenenden begleitet verkehren

                                                                                                         Foto: Marcel Manhart

 

Transportpolizei- und Securitas-Mitarbeitende begleiten ab kommendem Freitag, 23. Juli 2010, an den Wochenenden abends die Züge im Kanton Glarus. Die Patrouillen sind jeweils freitag- und samstagabends unterwegs, in einem ersten Schritt bis Ende 2010. Der Kanton Glarus und die SBB wollen damit noch umfassender für Ruhe und Ordnung in Zügen und Bahnhöfen sorgen. Grund sind entsprechende Kundenreaktionen und Fälle von Vandalismus in den Zügen und an den Bahnhöfen im Glarnerland.

Bereits 2009 leitete die Transportpolizei im Kanton Glarus erweiterte Sofortmassnahmen ein. Sie führte vermehrte Schwerpunkteinsätze durch und setzte Securitas-Mitarbeitende an diversen Bahnhöfen ein. Gleichzeitig wollen SBB und Kanton auf präventive Massnahmen setzen, wie beispielsweise den Schulzug. In diesem werden Schülerinnen und Schüler der 5. bis 9. Klasse zu Themen wie Unfallverhütung, Vandalismus sowie Verhaltensregeln im öffentlichen Verkehr sensibilisiert. Ab 2012 sollen zudem alle Regionalzüge im Kanton Glarus videoüberwacht sein.

Die SBB-Sicherheitskette: Unterstützung für Reisende und Personal

SBB RailFair - Die Grundidee: Delikte wie Gewalt und Vandalismus haben in den letzten Jahren zugenommen. Von diesem Trend wird auch die SBB nicht verschont. Bahnhöfe und Züge sind vermehrt Schauplätze von strafbaren Handlungen. Diese Situation wird durch die Anonymisierung der Gesellschaft, mangelnder Zivilcourage und auch durch übermassigen Alkoholkonsum begünstigt.

Um diesen Einflüssen entgegenzuwirken, hat die SBB im Jahr 2003 ein Sicherheitskonzept eingeführt, das auch auf Prävention basiert. Das Motto heisst Vorbeugung durch Konfliktvermittlung - der eigentliche Grundgedanke für die Idee RailFair. Der unterstützende und erklärende Slogan «sicher fair» unterstützt diese Idee in den definierten Bereichen. Gestützt wird sie durch die Kooperation mit staatlichen Institutionen wie dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK), Partnerschaften mit Persönlichkeiten wie dem Zuger Alt-Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Hanspeter Uster sowie der prominenten Botschafterin - der Sportkletterin Alexandra Eyer.

Do

22

Jul

2010

Mit SBB-RailAway ans Flugmeeting nach Emmen

Als Höhepunkt des Jubiläumsjahres «100 Jahre Luftfahrt Schweiz 1910–2010» findet am Samstag, 24. Juli, ein grosses Flugmeeting auf dem Flugplatz in Emmen statt. Für dieses Grossereignis setzt die SBB zwischen Luzern und Emmenbrücke über 100 Extrazüge ein. Ermässigte SBB RailAway-Kombibillette inklusive Eintritt machen die Anreise per Bahn für die Besucherinnen und Besucher besonders attraktiv.

Auf dem Flugplatz Emmen findet als Höhepunkt des Jubiläumsjahres «100 Jahre Luftfahrt Schweiz 1910–2010» am Samstag, 24. Juli 2010, ein grosses Flugmeeting statt. Besucherinnen und Besucher gelangen ab Bahnhof Luzern mit einem von über 100 Extrazügen zum Bahnhof Emmenbrücke. Zwischen 7 Uhr bis 21 Uhr verkehrt alle 10 Minuten ein Zug, danach gilt der Normalfahrplan. Ab Bahnhof Emmenbrücke ist der Flugplatz Emmen zu Fuss in 30 Minuten erreichbar. Zudem sind Shuttlebusse zwischen dem Bahnhof Emmenbrücke und dem Veranstaltungsgelände im Einsatz.

Für die Anreise ab Bern setzt die SBB drei Zusatzzüge nach Luzern ein. Ebenso auf der Heimreise am Abend zurück nach Bern. Zusätzlich verkehrt ab Luzern ein Entlastungszug nach Zürich HB. Sämtliche Fahrpläne sind unter www.sbb.ch/fahrplan abrufbar. Neben dem ausgedehnten Fahrplanangebot bietet die SBB den Reisenden attraktive SBB RailAway-Kombibillette ab allen Bahnhöfen in der Schweiz: Mit dem kombinierten Billett erhalten Kundinnen und Kunden 10 Prozent Ermässigung auf die Hin- und Rückfahrt nach Luzern, den Shuttlezug nach Emmenbrücke und weitere 10 Prozent auf den Eintritt ans Flugmeeting. Zudem ist der Transfer mit den Shuttlebussen zwischen dem Bahnhof Emmenbrücke und dem Flugplatz Emmen gratis.

Die Details zu den SBB RailAway-Kombibilletten sind unter www.sbb.ch/luftfahrt zu finden. Das RailAway-Angebot ist an Ihrem Bahnhof, beim telefonischen Rail Service unter 0900 300 300 (CHF 1.19/Min. vom Schweizer Festnetz) und an allen modernen Billettautomaten erhältlich.

Mi

21

Jul

2010

Eindrücklicher Verkaufserfolg für das Bündner Generalabo

Mit dem Bündner Generalabonnement lässt es sich nicht nur auf Schienen dahingleiten, sondern auch über die Strasse rollen oder gar ganz abheben. Das BÜGA ist nämlich nicht nur auf dem Netz der Rhätischen Bahn, in den Bahnersatzbussen und auf dem RhB-Bus Tirano - Lugano gültig, sondern auch in allen PostAutos in Graubünden bis Bad Ragaz, Bellinzona, Chiavenna und Mals.

Ebenfalls freie Fahrt gibt es beim Stadtbus Chur (ausgenommen Nachtbusse), beim Engadin Bus, beim Verkehrsbetrieb Davos (mit Ausnahme der Seitentäler Dischma, Sertig und Monstein), beim Ortsbus Klosters-Serneus sowie beim Silvestri Bus Zernez - Livigno (ganzjährig) und Livigno - Pontresina (Sommerbetrieb). Noch dazu gibt es freie Fahrt auf der SBB-Strecke Chur - Landquart - Bad Ragaz und auf der Strecke Disentis / Mustér - Oberalppass der Matterhorn Gotthard Bahn. Umsonst abheben lässt es sich mit dem BÜGA in der Luftseilbahn Rhäzüns - Feldis.

Und der Gipfel…
Mit 20 - 50 % Ermässigung auf Einzelfahrten gondeln Sie mit vielen Bergbahnen auf die Spitzen der Bündner Berge. Informationen über die Gültigkeit erhalten Sie direkt bei Ihrer Bergbahn.

Die "BÜGA-Werbelokomotive" der Rhätischen Bahn                    Foto: Marcel Manhart

 

Das Bündner Generalabonnement ist seit einiger Zeit noch attraktiver, denn dank der Ausweitung des Verbundsgebiets über die Kantons- und Landesgrenzen hinaus bis nach Bad Ragaz (Kanton St. Gallen), Zernez-Livigno, Scuol-Nauders-Landeck wird auch hier den Kundenbedürfnissen Rechnung getragen.

Nachdem eine Büga-Lokomotive der Rhätischen Bahn (RhB) sowie ein Postauto schon seit geraumer Zeit auf den Bündner Schienen und Strassen unterwegs sind, fährt nun auch die Churer Stadtbus AG mit dem Büga-Label. Hauptsächlich auf den Linien 1 und 4 und teilweise auch als Engadin Bus im Oberengadin.

Eindrücklicher Verkaufserfolg
Das Büga wurde 1999 von der kantonalen ÖV-Fachstelle und der RhB neu lanciert.

Neben einem generellen Rabatt wurden die nationalen Partner- und Familienregelungen des Generalabonnements übernommen. Wie bereits eingangs erwähnt ist heute das BÜGA nicht nur bei der RhB und Postauto Graubünden, sondern auch beim Stadtbus Chur, Engadin Bus, auf der SBB-Strecke Chur–Bad Ragaz, auf der Matterhorn-Gotthard-Bahn-Strecke Disentis–Oberalppass, beim Verkehrsbetrieb Davos, beim Ortsbus Klosters-Serneus, bei Silvestri Bus Zernez–Livigno–Pontresina, beim ÖBB-Postbus von Nauders nach Landeck und dazu auch auf der Luftseilbahn Rhäzüns–Feldis gültig. 

Der Erfolg sprcht für das Büga: Im Jahr 2000 wurden 2500 Bügas verkauft, 2006 wurde die 6000er-Marke übertroffen, 2007 die 7000-er Marke und bis im vergangenen Jahr wurde die 10 000er-Marke geknackt. Der Umsatz hat sich von 0,57 Millionen Franken im Jahr 1998 auf 8,8 Millionen Franken im vergangenen Jahr verfünfzehnfacht.

In allen Variationen erhältlich

Das Büga ist in mehreren Variationen erhältlich, so zum Beispiel als Jahresabonnement, aber auch als Monatsabonnement und Selbstverständlich in 1. oder in 2. Klasse.

 

Basis-BÜGA für:

  • Erwachsene zwischen 25 und 62 / 63 Jahren
  • Senioren, die das 64. / 65. Lebensjahr vollendet haben
  • Junioren zwischen 16 und 25 Jahren
  • Kinder zwischen 6 und 16 Jahren

BÜGA-Plus Duo Partner

Eine Person besitzt ein Basis-BÜGA oder ein Schweizer Basis-GA und Sie als Partner oder Partnerin profitieren vom BÜGA-Plus Duo Partner.
Wenn Sie von den Vorzugskonditionen des BÜGA-Plus Duo Partner profitieren möchten, müssen Sie das Wohnsitzbestätigungs-Formular ausfüllen und der Bestellung beilegen.

BÜGA für die Familie

  • BÜGA-Plus Familia Kinder / BÜGA-Plus Familia Junioren
    Falls Kinder und Jugendliche im Alter von 6-16 Jahren und von 16 - 25 Jahren bei Ihnen als Eltern im selben Haushalt leben, erhalten die Kids das BÜGA mit starker Vergünstigung, sofern mindestens ein Elternteil ein Basis-BÜGA oder ein Schweizer Basis-GA besitzt.
  • BÜGA-Plus Familia Elternteil
    Als Mutter oder Vater profitieren Sie von einer Vergünstigung gegenüber dem Basis-BÜGA. Voraussetzung  dafür ist, dass Sie neben einem Basis-BÜGA für Mutter oder Vater mindestens ein Kinder-BÜGA mit gleicher Geltungsdauer lösen.

Wenn Sie von den Vorzugskonditionen des BÜGA-Plus Duo Partner profitieren möchten, müssen Sie das Wohnsitzbestätigungs-Formular ausfüllen und der Bestellung beilegen.

Klassenwechsel mit BÜGA-Plus

Wenn Sie als Basis-BÜGA ein 1.-Klass-BÜGA gewählt haben, können Sie die BÜGA-Plus-Karte(n) für die 1. oder 2. Klasse lösen. Haben Sie als Basis-BÜGA ein 2.-Klass-BÜGA, können Sie die BÜGA-Plus-Karte(n) ausschliesslich für die 2. Klasse wählen.
Kinder von 6 - 16 Jahren bezahlen keinen Klassenwechselzuschlag, wenn sie in Begleitung eines Elternteils mit gültigem 1.-Klass-BÜGA reisen.

Hunde BÜGA

Das BÜGA zum anbeissen! Falls Sie einen Hund besitzen, so reist er für CHF 410.00 pro Jahr mit Ihnen mit. In der 1. oder in der 2. Klasse.

 

Der "BÜGA-Bus" der Stadtbus Chur AG                                            Foto: Marcel Manhart

 

BÜGA Sonderservice

Das BÜGA lässt sich aber auch mal hinterlegen. Oder bei Verlust ersetzen. Und auch Klassenwechsel sind mit dem BÜGA möglich. Damit das Glück noch ein bisschen grenzenloser wird.

Mit dem BÜGA die Klasse wechseln? Kein Problem. Pro Strecke gibt es mit dem BÜGA 50 Prozent Ermässigung. Und den ganzen Tag lang lässt es sich mit dem BÜGA bereits für 25 Franken in der 1. Klasse reisen. Einen ganzen Monat lang 1. Klasse gibt es für Erwachsene für 125 Franken. Beim definitiven Klassenwechsel wird der Betrag für die unbenützte Zeit des bestehenden BÜGA pro rata angerechnet.

BÜGA vergessen? Auch kein Problem. Einfach am Schalter ein normales Billett kaufen und darauf vermerken lassen, dass Sie Ihr BÜGA vergessen haben. Nach der Reise innerhalb von 10 Tagen mit Billet und BÜGA am Schalter Ihrer Wahl erscheinen, und schon wird Ihnen der Billettpreis rückerstattet (Selbstbehalt: fünf Franken). BÜGA vergessen und kein Zeit für den Schalter? Einfach bei der Zugbegleitung melden. Die überprüft die Gültigkeit von Ihrem BÜGA gleich online oder stellt Ihnen einen Beleg aus, mit dem Sie innerhalb von 10 Tagen die Billetkosten am Schalter Ihrer Wahl rückerstattet bekommen (Selbstbehalt: fünf Franken).

BÜGA verloren? Einfach mit Kaufquittung und gültigem Ausweis am Schalter melden. Für 30 Franken gibt es ein provisorisches BÜGA, das 10 Tage gültig ist. Während dieser Zeit trifft Ihr Ersatz-BÜGA im Briefkasten ein. Gleiches gilt natürlich auch bei Verlust oder Diebstahl. (Einschränkung: Das Ersatz-BÜGA kann nicht hinterlegt oder gekündigt werden, und der Preis kann nicht rückerstattet werden). Das 1-Monats BÜGA wird bei Verlust nicht ersetzt.

BÜGA hinterlegen? Benötigen Sie ihr BÜGA für längere Zeit mal nicht, können Sie es an einem Bahnschalter für 10 Franken hinterlegen - maximal 30 Tage, minimal sieben Tage und bis sieben Geltungstage vor Ablauf des BÜGA. (Gilt nicht für: BÜGA-Plus Familia Kind/Jugend, übertragbares GA, GA Hund, 1-Monats BÜGA). Jede Hinterlegung kostet 10 Franken. Hinterlegungs- und Bezugstag werden übrigens nicht angerechnet. An diesen Tagen können Sie sogar die Hinterlegungskarte für die Bahn benützen; beispielsweise für die Fahrt an den Flughafen und wieder zurück. Aber was ist der Sinn der Hinterlegung? Ganz einfach: Für den Wert der hinterlegten Tage erhalten Sie einen BÜGA-Bon, den Sie wie einen Gutschein verwenden können, zum Beispiel als Anzahlung für Ihr nächstes BÜGA.

Das "BÜGA-Postauto" in Chur                                                           Foto: Marcel Manhart

 

Di

20

Jul

2010

Mit Migros und dem Öffentlichen Verkehr die Schweiz entdecken

Mit der neusten Migros-Aktion «2 für 1: Reise durch die Schweiz» reisen zwei Personen zum Preis von einer. Zur Auswahl stehen 26 spannende SBB RailAway-Ausflugsziele in alle Landesteile der Schweiz. Von diesen Reise-Angeboten profitiert, wer bei einem Einkauf in einer Migros-Filiale, bei Melectronics, Do it + Garden Migros, Micasa, SportXX inklusive Outdoor oder einem Migros-Restaurant sowie bei LeShop.ch an der Marken-Sammelaktion «2 für 1» teilnimmt. Für ein «2 für 1 SBB RailAway-Kombi» benötigt es 10 Sammelmarken. Die Aktion dauert vom 20. Juli bis 23. August 2010 und wird gemeinsam von Migros, SBB und dem Öffentlichen Verkehr durchgeführt. Diese SBB RailAway-Kombis können bis zum 2. Oktober 2010 eingelöst werden.

                                            Die Broschüre mit den 26 «2 für 1 SBB RailAway-Kombis»

 

Die Schweiz hat viel und Spannendes zu bieten: Was genau, das wollen die Migros, die SBB, die Partner des Öffentlichen Verkehrs und den touristischen Leistungsträgern ihren Kundinnen und Kunden während den schönsten Sommerwochen präsentieren. Unter dem Titel «Schweizer Wochen» stellt die Migros während fünf Wochen ihre Produkte mit Schweizer Herkunft und Produktion in den Vordergrund. Gleichzeitig ermöglicht sie ihren Kunden die schönsten Seiten der Schweiz zu entdecken. Mit der Aktion «2 für 1: Reise durch die Schweiz» stehen 26 spannende SBB RailAway-Kombis mit Ausflugszielen in der ganzen Schweiz zur Auswahl – für jeden das passende Angebot, sei es unter der Kategorie Abenteuer, Entspannung und/oder Panorama. Oskar Sager, Marketingchef der Migros ist überzeugt: «Mit dieser neuen Sammelaktion werden wir vielen Kunden Freude und Vergnügen bereiten.» Jedes «2 für 1 SBB RailAway-Kombi» beinhaltet die Reise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und ein Zusatzangebot (z.B. Eintritt, Schiffsfahrt, Bergbahnfahrt) für zwei Personen zum Preis von einer, wobei die preiswertere Bahnleistung und die preiswertere Zusatzleistung jeweils gratis ist.

Um in den Genuss solch eines Angebots zu kommen, können Migros-Kundinnen und -Kunden in allen Migros-Filialen der Schweiz, bei Melectronics, SportXX inklusive Outdoor, Micasa, Do it + Garden, bei LeShop.ch und in den Migros-Restaurants bei ihren Einkäufen Marken sammeln. Bereits bei einem Einkauf von CHF 20 gibt es eine Marke, maximal 10 pro Einkauf und nur solange Vorrat. Zehn Marken reichen bereits für den Kauf eines «2 für 1 SBB RailAway-Kombis», das an einem bedienten Bahnschalter der Schweiz erhältlich ist. Wer über ein Generalabonnement verfügt oder mit einem Kind mit Junior- oder Enkelkarte reist, benötigt sogar nur 5 Sammelmarken. Die Broschüre mit den 26 «2 für 1 SBB RailAway-Kombis» gibt’s in allen erwähnten Migros-Verkaufsstellen sowie bei LeShop.ch oder kann auf www.migros.ch heruntergeladen werden, wo auch weitere Informationen über die Aktion und die Schweizer Wochen zu finden sind.

Auch für SBB Leiter Fernverkehr, Vincent Ducrot ist die Zusammenarbeit mit der Migros eine erfreuliche Aktion: «Die Schönheiten der Schweiz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu entdecken ist stressfrei und erst noch umweltfreundlicher.»

Die Markensammelaktion dauert vom 20. Juli bis 23. August. Marken gibt es nur solange Vorrat. Die «2 für 1 SBB RailAway-Kombis» können bis am 2. Oktober 2010 eingelöst werden.

Mo

19

Jul

2010

Sicherungsanlage im SBB-Bahnhof Wassen durch BÄR Bahnsicherung modernisiert und in Betrieb genommen

Das “Chileli von Wassen” ist weltberühmt. Nimmt man den Weg über den Gotthard, um in den Süden zu fahren, passiert man diese Kirche zwischen den Kehrtunnels dreimal. Das weiss jedes Kind. Doch, dass hier Anfang Juni 2010, nach unzähligen Nachtschichten, ein grosser Stellwerkumbau abgeschlossen werden konnte, wissen nur wenige.

 

BÄR Bahnsicherung 

Der Bahnhof Wassen                                                                       Foto: Marcel Manhart

 

Damit der Schienenverkehr auf der Gotthardnordrampe weiterhin möglichst störungsfrei abgewickelt werden kann, wurde im Zuge allgemeiner Unterhaltsarbeiten die Sicherungsanlage in Wassen modernisiert. Der Umbau beinhaltete den Ersatz fast sämtlicher Gleisstromkreise, acht alter TMN-Achszähler und eine Spurplanänderung an einem Spurwechsel, um die Gleisgeometrie zu optimieren.

BÄR Bahnsicherung projektierte und montierte fast ein Jahr mit durchschnittlich drei Personen, um das Domino 67-Stellwerk umzubauen. Die Umschaltarbeiten Ende Mai 2010 verliefen aufgrund Unklarheiten in der Projektierung nicht ganz wunschgemäss. Doch dank dem engagierten Einsatz sämtlicher Mitarbeiter, ein paar verlängerten Tages- und Nachtschichten und zeitweise aufgebotener Verstärkung konnte der Inbetriebnahmetermin dennoch eingehalten werden.

 

BÄR Bahnsicherung ist Ihr Partner für den gesamten Fachbereich Eisenbahnsicherung. Auf diesem Gebiet ist BÄR das grösste unabhängige Ingenieurbüro in der Schweiz. BÄR plant, projektiert und realisiert Sicherungsanlagen für Eisenbahnen in allen Projektphasen.

Das weltberühmte "Chileli von Wassen"                                          Foto: Marcel Manhart

Ein ICN passiert den Bahnhof Wassen in Richtung Arth-Goldau     Foto: Marcel Manhart

So

18

Jul

2010

Bei Ausland-Billetten rechnet die SBB mit veraltetem Euro-Kurs

So reden sich die Firmen heraus

Der Import aus dem Euroraum wird immer günstiger. Doch die Schweizer Händler übertreffen sich gegenseitig mit Ausreden, weshalb sie die tieferen Preise nicht weitergeben.

 

Von Mirjam Comtesse - Tages Anzeiger

 

Gestern kostete ein Euro noch Fr.1.34. Seit Anfang Jahr hat die Einheitswährung gegenüber dem Franken um rund 10 Prozent oder 15 Rappen nachgegeben. Ein Schweizer Händler, der Waren aus Europa bezieht, zahlt also real immer weniger dafür. Doch wieso spüren die Konsumentinnen und Konsumenten kaum etwas davon?

«Die Preise kleben», sagt dazu der Dachverband des Schweizer Handels, Handel Schweiz. Was genau es mit diesem Phänomen auf sich hat, zeigen exemplarisch die SBB.

Ausrede 1
Bei Billetten ins Ausland rechnet die Bahn mit einem veralteten und viel zu hohen Euro-Kurs von Fr.1.56. Festgesetzt wurde dieser Wert im Juli 2009 – und er gilt noch bis zum Fahrplanwechsel diesen Dezember. Bis dahin haben die Kunden also keine Chance auf faire Preise – ausser sie beziehen ihre Billette direkt per Kreditkarte bei einer ausländischen Bahn. Wenn sie etwa bei der französischen Staatsbahn SNCF ein Retourticket von Bern nach Paris lösen, legen sie 318 Franken hin. Die SBB verlangen satte 352 Franken. Technische Hürden hinderten sie leider daran, die Preise zu senken, erklärten die SBB diese Woche im «Blick»: «Anpassungen der Software sind nur mit Aufwand und langen Vorlaufzeiten machbar.»

Bei der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) findet man solche Argumente absurd: «Es ist doch in der heutigen Zeit nicht mehr möglich, dass ein Unternehmen behauptet, die Technik lasse eine schnelle Reaktion nicht zu», sagt die SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder.

Ausrede 2
Ebenfalls eine beliebte Ausflucht diverser Firmen ist, dass sie die neuen Preise ja zuerst kommunizieren müssten. «Preisumstellungen in den Katalogen und im Internet kosten Geld», schreibt Handel Schweiz.

Damit kann Sara Stalder wenig anfangen: «Man muss die Kataloge gar nicht anpassen.» Die Unternehmen könnten einfach ihren Kunden sagen, dass auf den angegebenen Preisen ein Rabatt gelte.

Ausrede 3
Vor allem die Auto- und Detailhändler verweisen darauf, dass sie ihre Waren teilweise schon früher zu einem ungünstigeren Euro-Kurs eingekauft hätten. «Von der Herstellung eines Autos bis zur Auslieferung an den Kunden dauert es rund drei Monate», hielt Max Nötzli, Präsident der Vereinigung der Automobilimporteure (auto-schweiz), kürzlich in dieser Zeitung fest. Die Schwäche des Euro wirke sich deshalb erst verzögert aus – voraussichtlich im Herbst.

«Das Problem mit den älteren Lagerbeständen verstehen wir teilweise», meint die Konsumentenschützerin Sara Stalder. «Doch der Euro-Kurs sinkt seit einem halben Jahr stetig. Die Lager sind langsam erschöpft, und es wäre nun Zeit für eine Reaktion.» Der Autohändler Renault mache es vor: Er gewährt seinen Kunden zurzeit einen Euro-Rabatt von 2000 Franken.

Ausrede 4
Wie Renault haben auch die Detailhändler auf die Euro-Schwäche reagiert: Bei Coop sind mittlerweile rund 200 Produkte günstiger zu haben. Ohnehin neu festgelegt werden jede Woche die Preise von Früchten und Gemüse. Die Migros verbilligte ebenfalls einen Teil des Sortiments. Sara Stalder lobt: «Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.» Doch das Ziel sei noch lange nicht erfüllt.

Coop erklärt auf Anfrage, weshalb weitere Senkungen im Moment nicht möglich seien: «Bei den Kosmetika etwa haben wir Jahresverträge mit den Generalimporteuren, und wir bezahlen die Lieferungen in Schweizer Franken.» Die Kaufbedingungen liessen sich deshalb nicht so schnell ändern.

Ausrede 5
Die Konsumentenschützerin ärgert sich vor allem über das Jammern der Importeure, die Transport-, Energie- und Rohstoffkosten hätten zugelegt. «Die umfangreichen Gegenargumente der Händler sollten uns vermutlich vermitteln, dass wir froh sein müssen, dass die Preise nicht schon längst gestiegen sind», meint sie.

Auch dass sich der US-Dollar im Gegensatz zum Euro nicht auf Talfahrt befindet, lässt Sara Stalder nicht als Argument gelten. Vor allem die Kleiderbranche und die Unterhaltungselektronik geben die Abrechnung in US-Dollar als Grund dafür an, dass sie ihre Preise nicht angepasst haben. So kostet ein Fernseher heute immer noch gleich viel – obwohl er in der EU um 15 Prozent günstiger zu haben wäre. «Rund 80 Prozent all unserer Importe kommen aus dem EU-Raum», betont Sara Stalder.

Ausrede 6
«Wir leben in der freien Marktwirtschaft», sagt die SKS-Geschäftsleiterin. Deshalb könnten keine tieferen Preise erzwungen werden. Sie hofft auf die Vorbildfunktion der Detailhändler. Und tadelt die Automobilbranche. Es sei eine Frechheit, dass die Autohändler nichts unternähmen, aber den Käufern rieten, nach Rabatten zu fragen. Volkswirtschaftlich sei es kaum sinnvoll, wie auf einem Basar stundenlang zu verhandeln.

Sara Stalder verspricht: «Wenn der Euro-Kurs so bleibt oder weiter sinkt, werden wir im Herbst nochmals bei den Unternehmen nachfragen, wie und ob sie nun endlich gehandelt haben.»

Sa

17

Jul

2010

Zugreise in eine andere Welt mit Jürg Vögeli

Zusammen mit dem Werdenberger Eisenbahn-Amateur-Club baut und bastelt Jürg Vögeli an einer riesigen Eisenbahnanlage. Seit 32 Jahren wohnt der gebürtige Glarner nun schon im Rheintal. Nach zehnjährigem Dienst als Grenzwächter wechselte er vor 22 Jahren zum Zivildienst beim Zoll. Mit seiner Frau und den beiden Töchtern fühlt er sich wohl im Rheintal und geniesst es, im Familiengarten zu sitzen oder zu jassen.
 

                                                                                                           Foto: Volksblatt

 

Vereinseigenes Bahnmodell

Sein liebstes Hobby ist der Werdenberger Eisenbahn-Amateur-Club (www.weak.ch).

Der Club feiert nächstes Jahr sein 50-jähriges Bestehen und Jürg Vögeli steht dem Verein als Präsident vor. "Als Präsident des Vereins bin ich für die Durchführung der Vorstandssitzungen sowie der statuarischen Versammlungen zuständig", berichtet er von seinem Amt. Ebenfalls organisiert er die Vereinsausflüge und koordiniert die Arbeiten an der clubeigenen Eisenbahnanlage. An dieser werkeln die Clubmitglieder fleissig jede Woche. Jeder hat eine ihm zusagende Beschäftigung, "Landschaften gestalten, Bäume herstellen, Bausätze kleben oder Signale und Lampen verdrahten". Es gibt also viel zu tun an der zweiten Eisenbahnanlage, die der Club baut - an der ersten wurde etwa 30 Jahre lang gebaut.

 

Ein Leben lang begleitet

Der Eisenbahn-Virus befiel Jürg Vögeli schon als kleiner Bub. Damals hatte er eine Blecheisenbahn. "Ich blieb vor jedem Schaufenster stehen, wenn darin eine Eisenbahn zu sehen war", erinnert er sich gerne zurück. Sein Vater arbeitete bei der Braunwaldbahn, so ist er mit der Bahn gross geworden. Während der Lehre konnte er später im Bahnapparatebau und in der Lokmontage arbeiten. Da die Eisenbahnanlage sehr viel Platz braucht, besitzt der Buchsner keine eigene mehr. "Dafür lebe ich meine Fantasien im Club aus. Dort kann ich meine täglichen Wahrnehmungen im Umfeld von Bahnen und in der Natur im Modell umsetzen. So vergehen die Clubabende fast wie im Traum und um 22 Uhr kehre ich in die wahre Welt zurück."

Zur Person:

Name: Jürg Vögeli

Geboren: 5. November 1956

Beruf: Sachbearbeiter

Familie: Verheiratet, zwei Kinder

Da bin ich daheim: Räfis (Buchs)

Darauf stehe ich: Ein gutes Stück Fleisch vom Grill mit Salat

Ist nicht mein Ding: Unehrliche, falsche, schleimige Menschen

Am Rheintal schätze ich: Die Landschaft und die Bodenständigkeit

Ein Ziel in meinem Leben: Meinen Arbeitsplatz nicht zu verlieren

Fr

16

Jul

2010

SBB-Doppelspur Buchs (SG) - Sargans: Petition erfolgreich

Das gesetzte Ziel wurde Mitte Juli erreicht. 10'000 Personen unterschrieben bereits die Petition "Priorisierung der Doppelspur Buchs- Sargans". Die Initianten rufen nun zum Schlussspurt auf und verlängern gleichzeitig die Zeichnungsfrist. Neu werden noch bis Ende August Unterschriften entgegengenommen. Übergabe der Petitionsbogen ist Mitte September in Bern.
 

Die Haltestelle "Weite" an der Einspurstrecke                            Foto: Marcel Manhart

 

Bund und SBB klassierten im Rahmen der Infrastrukturmassnahmen Bahn 2030 die für die zukünftige Entwicklung des St. Galler Rheintals elementare Doppelspur ab Buchs in zweiter Priorität. Die Regionen Rheintal, Sarganserland-Werdenberg und das Fürstentum Liechtenstein starteten im April 2010 mit breiter Abstützung eine Unterschriftensammlung.Das gesetzte Ziel von 10'000 Unterschriften wurde nun erreicht. Trotzdem ist es weiterhin möglich, das regionale Anliegen zu unterstützen. Unterschriften werden bis Ende August bei der Region Sarganserland-Werdenberg angenommen.Am 14. September 2010 überreicht eine Delegation die gesammelten Bogen in Bern. Die Petitionäre laden Bundesrat und eidgenössische Räte ein, den seit Jahrzehnten in Aussicht gestellten Doppelspurausbau zwischen Buchs und Sargans im Rahmen von Bahn 2030 in die 1. Priorität aufzunehmen.Unterschriftsbogen können bei der Geschäftsstelle der Region Sarganserland-Werdenberg in Buchs (058 228 23 00) sowie online unter www.sarganserland-werdenberg.ch bezogen werden. 

 

Doppelspur zwischen Buchs und Sargans seit Jahren gefordert

Aufgrund des Güter- und Personenverkehrs, welcher heute auf dem einspurigen Abschnitt zwischen Buchs und Weite abgewickelt wird, ist ein Doppelspurausbau dringend notwendig. Mit der Verbesserung des Angebots auf der Strecke Feldkirch - Buchs - Sargans drängt sich eine Doppelspur auf. So kann das Netz, das nebst dem Güterverkehr auch den Railjet Wien - Zürich und die S-Bahn ab 2013 abwickelt, keine weiteren Belastungen aufnehmen und verdrängt den Regionalverkehr. Nebst der Beseitigung von Kapazitätsengpässen ermöglicht eine Doppelspur den "Halbstunden-Knoten" in Sargans (Halt der IC- und IR-Züge). So können die Verbindungen nach Zürich wie aber auch nach St. Margrethen und München erheblich verbessert werden. Die Doppelspur Buchs - Sargans ist sowohl für das St. Galler Rheintaler als auch für den Kanton Graubünden für die Verbesserung der Bahnverbindungen in den süddeutschen Raum (München, Ulm etc.) von zentraler Bedeutung.

Region Sarganserland-Werdenberg

Seit 2009 vereint die Region Sarganserland-Werdenberg (RSW) die 14 Gemeinden zwischen Sennwald und Quarten. Zweck des Vereins ist die Zusammenarbeit in den Bereichen Raumplanung, Wirtschaft und Bildung, Verkehr, Aussenbeziehungen sowie Projekte im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Bundes. Die Fachgruppe Verkehr verfolgt die Unterstützung eines optimalen öV-Angebotes als Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung des Lebens-, Wohn- und Arbeitsraums mit Anbindung an die grossen Zentren.

Do

15

Jul

2010

Freiburger S-Bahn 2011: Erster Zwischenbericht

Mit der Umsetzung der ersten Etappe für die Inbetriebnahme der Freiburger S-Bahn beginnt ein wahres Wettrennen mit der Zeit, um das Projekt innerhalb des vom Kanton Freiburg vorgesehenen Terminplans, d. h. für Mitte Dezember 2011 zu verwirklichen. Der Projektleitungsausschuss hat soeben seinen ersten Zwischenbericht zuhanden der Delegation des Staatsrates vorgelegt, die für diesen Zweck ins Leben gerufen wurde. Es gibt zahlreiche Probleme zu lösen, die Zeit drängt. Die festgelegte Planung muss peinlich genau eingehalten werden, damit die Freiburger S-Bahn im Dezember 2011 ihre Fahrt aufnehmen kann.

Organisation
Die Aufgaben für die Umsetzung der ersten Etappe der Freiburger S-Bahn wurden den Freiburgischen Transportunternehmen übertragen und so ist es auch natürlich, dass der Verwaltungsratspräsident der TPF, Herr Christian Castella, den Leitungsausschuss der Freiburger S-Bahn präsidiert. Dieser besteht aus Vertretern der beiden Verkehrsbetrieben TPF und SBB. Das Amt für Verkehr und Energie des Kantons Freiburg (VEA) und das Bundesamt für Verkehr (BAV) sind ebenfalls vertreten. Seit seiner formellen Gründung am 15. Januar 2010 hat dieser Ausschuss schon sechs Sitzungen abgehalten. Um die auszuführenden Arbeiten im Rahmen der beiden Unternehmen zu koordinieren, wurden auch sechs Ausschüsse ins Leben gerufen, darunter drei für die administrativen und drei weitere für die technischen Belange. Ein siebter Ausschuss ist mit der Kommunikation beauftragt und ergänzt das eingesetzte Dispositiv sinnvoll.

Gesamtplanung
Das Freiburger S-Bahn-Projekt, das der Freiburger Staatsrat am 4. Dezember 2009 der Öffentlichkeit vorstellte, sieht eine Inbetriebnahme in verschiedenen Etappen mit einer erheblichen Steigerung des Leistungsangebots vor, damit das von den notwendigen Infrastrukturen abhängige Projekt im Jahre 2014 vollständig abgeschlossen werden kann. Die erste Etappe ist für den Fahrplanwechsel von Dezember 2011 zu verwirklichen. Es geht hier um die Einführung einer neuen und direkten Einbahnverbindung zwischen Bulle–Romont–Freiburg–Bern, mit einem von der SBB garantierten einstündigen Fahrplantakt, sowie die ebenfalls mit einem einstündigen Fahrplantakt vorgesehene Bahnverbindung Bulle–Romont–Freiburg durch die TPF. Während sich die SBB noch die Möglichkeiten offen lassen entweder die Domino- oder die Flirt-Zugkompositionen zu verwenden, werden die TPF ihrerseits die Kundschaft mit den kürzlich bestellten Flirt-Zugkompositionen überraschen.

Zum gleichen Zeitpunkt werden die TPF die gegenwärtig durch die SBB ausgeführten zusätzlichen Kursfahrten zwischen Estavayer-le-Lac–Yverdon-les-Bains–Freiburg übernehmen, jedoch ohne Fahrplanerweiterung.

Die zweite Etappe ist für den Fahrplanwechsel 2014 mit der Einführung eines halbstündigen Fahrplantaktes auf allen regionalen Eisenbahnlinien von und in Richtung Freiburg vorgesehen, d. h. auf den Linien Freiburg–Bern, Freiburg–Payerne–Estavayer-le-Lac–Yverdon-les-Bains, Freiburg–Murten–Neuenburg/Kerzers und Freiburg–Romont.

Stand der Situation
Die verschiedenen seit anfangs des Jahres eingesetzten Ausschüsse tagten schon mehrmals. Eine erste Evaluation der finanziellen Aspekte der Freiburger S-Bahn wurde mithilfe einer Synthese der Projektionen über die Anzahl der geschätzten Fahrgäste und der zu erwartenden Einnahmen, der notwendigen Investitionen und der Betriebskosten erstellt. Diese finanziellen Angaben werden mit dem Voranschreiten der Projektelemente weiter ständig verfeinert.

Gemäss den heute festgelegten Vorgaben sollen auf beiden direkten Bahnlinien Bulle–Bern und Bulle–Freiburg im Verlaufe des ersten Betriebsjahres 2012 nahezu eine Million Fahrgäste befördert werden. Die Mehrheit der Kundschaft wird hauptsächlich aus Fahrgästen bestehen, die die heute bestehenden Strassen- und Bahnverbindungen verlassen werden. Die direkten Leistungsangebote zwischen den Städten werden dementsprechend aber auch einen Modaltransfer zugunsten des öffentlichen Verkehrs erzeugen.

Infrastrukturen
Die Umsetzung der ersten Etappe der Freiburger S-Bahn hängt ausserdem direkt von den auf der Linie Bulle–Romont zu realisierenden Ausbau der Infrastrukturen ab. Drei Kreuzungspunkte werden gegenwärtig in Vaulruz, Sâles und Vuisternens-devant-Romont geprüft. Es handelt sich hier um relativ umgangreiche Verfahren, die das BAV durchzuführen hat, ehe die Tiefbauarbeiten und die Verlegung der Sicherheitsinstallationen aufgenommen werden können. Die Abklärungen für die Begrenzung der Anzahl Geleiseübergänge müssen entlang dieser Achse ebenfalls verstärkt werden.

Für die TPF muss auch der Ausbau der Werkstatt Planchy sowie die Möglichkeit, Eisenbahnkompositionen auf ihrem Grundstück in Givisiez abzustellen, in Betracht gezogen werden.

Für die SBB geht es darum, die Planung für die Neugestaltung der Bahnhöfe Cheyres, Grolley und Givisiez aufzunehmen. Weiter sind zwischen Romont und Freiburg gewisse Verkehrsüberlastungsprobleme mit der Realisierung einer Überholspur in Chénens und zwischen Palézieux und Puidoux zu lösen.

Schlussfolgerungen
Das Projekt kommt in zufriedenstellender Form voran, obwohl sich dessen Arbeitsplanung als sehr anspruchsvoll erweist. Die beiden Eisenbahngesellschaften sind ebenfalls von der Unterzeichnung der kantonalen Vereinbarungen abhängig, mit welchen ihnen die Investitionsaufträge für das Freiburger S-Bahnprojekt erteilt werden. Und sie sind heute besorgt über die Kosteneinschränkungsbegehren, die ihnen die Bundesbehörden im Rahmen der Verfügbarkeit der Kredite aufzwingen könnten.

Ein zweiter Zwischenbericht über den Projektverlauf ist für Ende dieses Jahres vorgesehen.

 

 

 

 

RER fribourgeois 2011: Premier rapport intermédiaire

C’est une véritable course contre la montre qui s’est engagée pour la mise en service de la première étape du RER fribourgeois dans les délais prévus par le canton de Fribourg, soit pour mi-décembre 2011. Le Comité de pilotage du projet vient de délivrer son premier rapport intermédiaire à l'attention de la délégation du Conseil d'Etat constituée à ce sujet. Les problèmes à résoudre sont nombreux, le temps presse. La planification prévue doit être scrupuleusement respectée pour permettre au RER fribourgeois de rouler en décembre 2011.

Organisation
La mission pour la mise en place de cette première étape ayant été confiée aux Transports publics fribourgeois, c'est naturellement le Président du Conseil d'administration, Christian Castella, qui préside le Comité de pilotage du RER fribourgeois. Celui-ci est composé de représentants des deux compagnies de transports, TPF et CFF. Le Service des Transports et de l’énergie du canton de Fribourg (STE) et l’Office fédéral des Transports (OFT) sont également représentés. Ce Comité s’est déjà réuni à six reprises depuis sa constitution formelle le 15 janvier 2010. Afin de coordonner les travaux effectués au sein des deux entreprises, six comités ont été créés, trois au plan administratif, trois autres au plan technique. Un septième comité, chargé de la communication, complète le dispositif mis en place.

Calendrier global
Le projet de RER fribourgeois dévoilé par le Conseil d’Etat le 4 décembre 2009 prévoit une mise en service par étapes, avec une montée en puissance de l’offre pour un achèvement prévu en décembre 2014, dépendant de la réalisation des infrastructures nécessaires.

La première étape doit être réalisée pour le changement d’horaire de décembre 2011 avec le lancement d’une liaison ferroviaire directe Bulle–Romont–Fribourg–Berne, avec une cadence à l'heure, opérée par les CFF et une liaison Bulle–Romont–Fribourg avec une cadence à l'heure également, opérée par les TPF. Alors que les CFF s'offrent encore la possibilité d'utiliser soit des rames Domino soit des rames FLIRT, les TPF mettront à disposition de la clientèle leurs rames FLIRT récemment commandées.

A la même échéance, les TPF reprendront les courses additionnelles effectuées actuellement entre Estavayer-le-Lac et Fribourg par les CFF, mais sans extension de cadence.

La deuxième étape est prévue pour le changement d’horaire de décembre 2014, avec l’introduction d’une cadence semi-horaire sur toutes les lignes ferroviaires régionales de et à destination de Fribourg, à savoir les lignes Fribourg–Berne, Fribourg–Payerne–Estavayer-le-Lac–Yverdon-les-Bains, Fribourg–Morat–Neuchâtel/Chiètres et Fribourg–Romont.

Etat de la situation
Les différents comités constitués se sont réunis à plusieurs reprises depuis le début de cette année. Une première évaluation des aspects financiers du RER fribourgeois a pu être obtenue en faisant la synthèse de projections sur la fréquentation et les recettes estimées, sur les investissements nécessaires et sur les coûts d’exploitation. Ces données financières sont constamment affinées, en fonction de l’avancement des éléments du projet.

Selon les prévisions arrêtées à ce jour, les deux nouvelles lignes directes Bulle–Berne et Bulle–Fribourg citées ci-dessus devraient accueillir près d'un million de voyageurs au cours de la première année d'exploitation, en 2012. Ces clients seront pour la plupart des clients qui quitteront le service des liaisons routières et ferroviaires existantes. Cependant, ces prestations directes entre villes généreront aussi un transfert modal en direction des transports publics.

Infrastructures
La mise en oeuvre de la première étape du RER fribourgeois est directement conditionnée par les travaux à réaliser sur l’infrastructure de la ligne Bulle–Romont. Trois points de croisements sont à l'étude, à Vaulruz, Sâles et Vuisternens devant Romont. Il s'agit de procédures relativement longues qui doivent être menées par l'OFT avant que les travaux de génie civil et la mise en place des installations de sécurité ne puissent commencer. Les démarches en vue de réduire le nombre de franchissement de voies devront être également renforcées le long de cet axe.

Pour les TPF, l’agrandissement de l'atelier de Planchy et la possibilité de parquer des rames ferroviaires sur le terrain de Givisiez sont aussi à l’agenda.

Aux CFF, il s’agit de lancer les études pour l'aménagement des gares de Cheyres, Grolley et Givisiez et de régler certaines surcharges de trafic entre Romont et Fribourg avec la réalisation d'une voie de dépassement à Chenens et entre Palézieux et Puidoux.

Conclusion
Le projet évolue de manière satisfaisante bien que son calendrier de travaux soit extrêmement contraignant. Les deux opérateurs sont également dépendants de la signature de conventions cantonales leur donnant mandat d'investir dans le RER fribourgeois. Et ils s’inquiètent des projets de réduction de financement qui pourraient leur être imposés au niveau des crédits mis à disposition par les autorités fédérales.

Un deuxième rapport intermédiaire sur l'avancement du projet est programmé pour la fin de cette année.

Mi

14

Jul

2010

Der schönste Laden nützt nichts,wenn die Bedienung nicht stimmt

Mit Mystery Shopping testen Unternehmen, ob die Kundschaft so behandelt wird, wie es sein sollte.

 

Von Romeo Regenass - Tages Anzeiger

 

SBB prüfen Qualitätsstandards
Die Bahn überprüft im Rahmen von Qualitätsmessungen mit externen Testkunden seit April 2009 ihre Leistungen. Die SBB haben ihr Personal über die Ziele der Tests informiert. Gemäss Sprecher Frédéric Revaz dienen sie nicht der Mitarbeiterüberwachung, sondern der Feststellung von Qualitätsmängeln.

Im Gegensatz zum Detailhandel, wo die Testkunden unerkannt unterwegs sind, geben sich die rund 20 Testpassagiere gegenüber Zugbegleitern zu erkennen. Allerdings beurteilen sie auch nicht das Personal, sondern kontrollieren die Einhaltung der SBB-Qualitätsstandards bei Kundeninformation und Sauberkeit. Die SBB-Testkunden nehmen total rund 15 000 Messungen pro Jahr vor.
 

Professionelle Beratung bei Reisebüros
Äusserst beratungsintensiv ist die Tätigkeit der Reisebüros. Erst kürzlich hat das Fachblatt «Schweizer Touristik» 24 Reisebüros in Zürich, Basel, Bern, Luzern und St. Gallen anonym überprüft. Die Beratung für eine dreiwöchige Thailand-Rundreise mit angehängten Badeferien erfolgte mehrheitlich professionell, grosse Mankos ergaben sich beim Verkaufsabschluss und Nachfassen. TUI Suisse und Kuoni schnitten deutlich besser ab als die Migros-Marken Hotelplan und Travelhouse.

Buchautor Weiss überprüft im Auftrag der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse seit Jahren die Servicequalität der Detailhandelsgeschäfte an der Nobelmeile. Die Gesamtnote verbesserte sich in den Jahren von 1998 bis 2006 von 4,77 auf eine gute 5 (bei einer Notenskala von 1 bis 6). Mit 4,88 wurde die Behandlung von Einwänden zuletzt am schlechtesten bewertet. Um zur «freundlichsten Einkaufsstadt der Welt» zu werden, setzt auch Luzern derzeit auf Mystery Shopping. Je nach Ladengrösse werden 6 bis 21 Testkäufe durchgeführt.

Die Theorie ist klar: Der Kunde ist König. Doch die Praxis sieht oft anders aus:

Das Verkaufspersonal hat Besseres zu tun, als der Kundschaft zu helfen; statt beraten wird belehrt; das Fachwissen des Verkäufers ist ungenügend.

Um Kunden solches zu ersparen, setzen Unternehmen auf geschulte Testkäufer, die als Mystery Shopper anonym auf Einkaufstour gehen und ihre Erfahrungen nach bestimmten Kriterien festhalten. Werde ich als Kunde begrüsst? Geht man auf meine Fragen ein? Werden meine Bedürfnisse sauber abgeklärt?

«Der schönste Laden nützt nichts, wenn die Bedienung nicht stimmt», sagt Hans Weiss, Autor eines Buchs zum Mystery Shopping im Detailhandel*. Aus seiner Sicht fokussieren Geschäftsinhaber zu sehr auf Warenangebot und Ladenbau und vernachlässigen, was im Verkaufsgespräch passiert – oder eben nicht passiert (siehe Text unten).

Die Besten werden belohnt
Auf die Migros trifft das nicht zu. Die regionalen Genossenschaften lassen regelmässig überprüfen, ob ihr Personal in den Fachmärkten Verkaufsgespräche so führt, wie es die Schulung vorsieht. Das Personal kennt den Inhalt der entsprechenden Fragebögen. Jede Filiale von SportXX oder Micasa wird einmal im Monat von einem externen spezialisierten Unternehmen getestet. «Diese Testkäufe setzen dem Personal einen Spiegel vor, aber sie sind für uns kein Disziplinierungsinstrument», sagt Reto Sopranetti, Leiter Fachmärkte Migros Aare. Die Resultate erfährt jeweils nur der Filialleiter, dieser bespricht sie mit den einzelnen Mitarbeitenden und im Team. Die Bestklassierten werden mit einem Nachtessen, Kinobesuch oder Reisegutschein belohnt. «Viele hoffen deshalb sogar, bei den Testkäufen wieder mal bewertet zu werden», weiss Sopranetti.

Coop wendet Mystery Shopping im Warenhaus Coop City sowie in den Bau+ Hobby-Märkten regelmässig an, um den Erfolg der Mitarbeiterschulung zu prüfen. Das Verkaufsgespräch ist in diesen Läden besonders wichtig. Der Zeitraum, in dem diese Überprüfung stattfindet, ist den Mitarbeitenden jeweils bekannt. In den Supermärkten gibt es Testkäufe nur im Hinblick auf die Einhaltung der Jugendschutz-Vorschriften beim Verkauf von Alkohol und Tabak.

 

K-Kioske auf dem Prüfstand
Der Handelskonzern Valora prüft mit Mystery Shopping die Aufmerksamkeit des Verkaufspersonals gegenüber den Kunden. Gleichzeitig werden aber auch die Sauberkeit der Verkaufsstelle, die Umsetzung von Aktionen sowie die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen kontrolliert. Die Tests, über die das Personal informiert ist, erfolgen pro Verkaufsstelle mindestens einmal im Jahr und zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten. Laut Sprecherin Stefania Misteli wird das Mystery Shopping derzeit bei den K-Kiosken eingesetzt, um allfälligen Verbesserungs- und Handlungsbedarf zu ermitteln. «Mittelfristig wollen wir es auf möglichst alle Läden ausweiten.»

 

Die Todsünden beim Verkaufen
Was an der Verkaufsfront abläuft, ist für den Erfolg oder den Misserfolg bei der Kundschaft entscheidend.

 

Ein Auszug aus dem Sündenregister der Verkaufsberatung gemäss dem Experten Hans Weiss:

  • Kunden werden über längere Zeit nicht begrüsst.
  • Es findet keine Bedarfsermittlung statt.
  • Kunden werden belehrt statt beraten.
  • Statt aktiv zu beraten, verhält sich das Personal passiv.
  • Auf Einwände wird schlecht reagiert.
  • Produkte werden schlecht präsentiert.
  • Dem Mitarbeitenden fehlt das Fachwissen.
  • Es findet keine Hinführung zum Verkaufsabschluss statt.
  • Es werden keine Zusatzverkäufe gemacht.
  • Der Kontakt zum Kunden ist unfreundlich.
  • Verkaufsregeln werden nicht eingehalten.
  • Kundentypologie wird falsch eingeschätzt.
  • Sprache ist unangebracht, zu kollegial.
  • Erscheinung ist ungepflegt.
  • Bekleidung ist unpassend.
  • Es fehlt der Enthusiasmus für das Produkt.
  • Unfreundlicher Abschied bei Kaufverzicht.
  • Geringe Firmenidentifikation.

Di

13

Jul

2010

Ab 12. Dezember wohl keine Direktverbindung mehr Linz - Graz

Im Vorjahr gelang noch die Rettung – doch jetzt scheint das Aus für die letzten ÖBB-Direktverbindungen von Linz nach Graz besiegelt: ein Bahndrama in zwei Akten.

 

Bericht OÖ-Nachrichten

 

Schon 2009 standen die noch verbliebenen beiden direkten Tagesrandverbindungen der ÖBB zwischen Linz und Graz auf der Kippe. Zu unrentabel sei deren Betrieb. Ohne Zuzahlung der Länder Oberösterreich und Steiermark müssten sie aufgelassen werden, hieß es bei den ÖBB.

Der direkte Zug scheint abgefahren zu sein....                               Foto: Marcel Manhart

 

2009 war der Aufschrei der Landespolitik noch beträchtlich. Am Ende einigte man sich doch auf eine für den überregionalen Zugverkehr eher unübliche Zuzahlung. Das hat sich jetzt geändert: Neben Einsparungen beim Wochenend- und Ferienfahrplan auf oberösterreichischen Regionalstrecken werde mit dem neuen Fahrplan (ab 12. Dezember 2010) auch die Direktverbindung Linz-Graz fallen, gab Oberösterreichs Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger (SP) vergangenen Freitag bekannt.

Denn Kepplinger muss sparen – nicht zuletzt weil die Verkehrsbudgets unter seinem Vorgänger Erich Haider regelmäßig überzogen worden waren – und tut dies, indem er vor allem bei den Zuzahlungen an die ÖBB (Leistungsbestellungen) streicht.

Auch wenn – mit Ausnahme der Grünen – die landespolitische Empörung darüber, dass die ÖBB zwar fragwürdige Milliardenprojekte wie den Koralmtunnel finanzieren, den Bahndirektverkehr zwischen der zweit- und drittgrößten Stadt Österreichs aber nur mit Landes-Sponsoring aufrechterhalten wollen, diesmal weitgehend ausblieb: In den Leserbriefen an die OÖN und im Internetforum der Oberösterreichischen Nachrichten unter www.nachrichten.at ist der Ärger beträchtlich. Sowohl was die Einstellung der Direktverbindung von Linz nach Graz betrifft als auch, was die ab 2011 reduzierten regionalen Bus- und Bahnverbindungen an Wochenenden und in den Ferien angeht, wo Kepplinger die – in diesem Fall üblichen – Leistungsbestellungen des Landes an die ÖBB ebenfalls reduziert.

Direktzüge:

  Die schnellste ÖBB-Verbindung zwischen Linz und Graz (249 Bahnkilometer) sind derzeit zwei Direktzüge, die Linz um 6.10 Uhr bzw. 18.10 Uhr verlassen und 2 Stunden 55 Minuten später Graz erreichen. Diese Verbindungen sollen mit 12. Dezember 2010 fallen.

Umsteigen in Selzthal:

Wer nach dem 12. Dezember 2010 mit der Bahn von Linz nach Graz will, muss in Selzthal umsteigen. Die Fahrzeit beträgt im besten Fall 3 Stunden 24 Minuten.

Alternative Intercity-Bus?

Als Alternative bei einem Aus für die Direktzüge hatten die ÖBB im Vorjahr eine Schnellbus-Verbindung Linz-Graz angeboten. Geschätzte Fahrzeit: Rund zweieinhalb Stunden

 

 

Mehr zum Thema:

Fahrplan wird optimiert
Mit Wirksamkeit 02. August 2010 werden in Niederösterreich rund 200.000 Fahrplankilometer von insgesamt ca. 22 Millionen km, also 0,01 Prozent weniger angeboten. In Zügen gerechnet, werden 34 Züge weniger; im Gegenzug dazu 11 Züge mehr im Fahrplan zu finden sein. Insgesamt verkehren alleine in NÖ täglich rund 2.100 Züge. Mit Ende des Jahres soll das Fahrplanangebot um weitere 450.000 km reduziert werden. Grund für die Fahrplanrücknahmen ist die fehlende Finanzierung des Landes für diese Züge. Die ÖBB bedauern diese Rücknahme außerordentlich, weisen aber darauf hin, dass im Nahverkehr die Unterstützung der Länder unumgänglich ist. 

Konkret heißt das für die Bahnnutzer in NÖ, dass weniger Züge (siehe Beilage) zur Verfügung stehen werden, obwohl ein Großteil des gesamten Nahverkehrs (20 von 22 Mio. Fahrplan-km) ohnehin seitens Bund finanziert werden. Für die Bahnkunden bedeutet dies sicher eine Erschwernis; bei der Auswahl der Züge wurde aber auf eine größtmögliche Verträglichkeit (zeitnahe Ersatzverbindungen) für die Kunden zum einen, und auf möglichst frequenzschwache (wenig Fahrgäste) Züge zum anderen, geachtet. Für das Land NÖ gibt es aber jederzeit die Möglichkeit wieder mehr Züge für die Bahnkunden zu bestellen.

Über die bevorstehenden Anpassungen wurden die betroffenen Kunden umfassend informiert. Neben der Verteilung von Gratisfahrplänen wurden die neuen Ankunfts- und Abfahrtsfahrpläne in den Bahnhöfen angebracht.

Darüber hinaus sind alle Änderungen auch hier im Internet unter www.oebb.at abrufbar. Auskünfte aus ganz Österreichgibt es zum Ortstarif im ÖBB CallCenter 05 1717.

 

Westbahn
Umstellung im Abschnitt St.Pölten - Amstetten in der Schwachlastzeit auf einen 2-Stundentakt. Ausfall folgender Züge aufgrund geringer Nachfrage erforderlich Entfall der Züge:
R 2060 St. Pölten (9:39 Uhr) - Amstetten
R 2063 Amstetten (8:20 Uhr) - St. Pölten
R 2064 St. Pölten (11:39 Uhr) - Amstetten
R 2067 Amstetten (10:20 Uhr) - St. Pölten

Südbahn
Entfall eines Regionalzuges im Abschnitt Leobersdorf (13:11 Uhr) - Wiener Neustadt an Schultagen. 
Alternative Fahrmöglichkeit mit REX 4 Minuten zuvor.

 

Südwestbahn
Entfall des letzten Zugspaares wegen geringer Nachfrage (0-3 Fahrgäste) zwischen Leobersdorf und Weißenbach-Neuhaus (20:07 ab Weissenbach-Neuhaus / 20:18 Uhr ab Leobersdorf) Alternative Fahrmöglichkeit in zeitnaher Lage (19:46 ab Weissenbach-Neuhaus / 20:38 Uhr ab Leobersdorf)

Aspangbahn zwischen Wr. Neustadt Hbf. - Aspang
Regional-Zugpaar Wiener Neustadt - Aspang um ca. 20:37 Uhr hin / 20:35 Uhr retour wird aufgelassen. 
Im Gegenzug nimmt REX ab Wr. Neustadt um 20:30 Uhr nach Oberwart im Abschnitt des aufgelassenen R-Zuges alle Halte des R-Zuges.

 

Gutensteiner Bahn
Rücknahme eines Frühzuges um 8:05 Uhr ab Gutenstein und 5:40 Uhr ab Wr. Neustadt entgegen der Lastrichtung. Umstellung am Nachmittag auf einen Stundentakt, Entfall der zusätzlichen Verstärkerzüge aufgrund geringer Fahrgastfrequenzen.

Stockerau - Absdorf-Hippersdorf
Aufgrund der schwachen Fahrgastfrequenzen erfolgt eine Reduktion auf 2-Stundentakt an Werktagen in der Schwachlastzeit zwischen 8:30 und 11:30 Uhr.
Entfall S-Bahn ab Stockerau um 8:46 und 10:46 Uhr
Entfall S-Bahn ab Absdorf-Hippersdorf um 9:30 und 11:30 Uhr
Neu wird für Pendler ab Hausleiten in der Morgenspitze seit Frühjahr 2010 eine zusätzliche S-Bahn angeboten. Im Morgenverkehr existiert so ein Halbstundentakt Richtung Wien.

 

Kamptalbahn - Verkehrstageänderung
Entfall R-Zug 6200 Sigmundsherberg - Horn um 4:48 Uhr an Samstagen. 
Kein Ersatz auf Grund mangelnder Inanspruchnahme.
Entfall R-Zug 6521 Horn - Sigmundsherberg um 5:04 Uhr an Samstagen.
Kein Ersatz auf Grund mangelnder Inanspruchnahme.

 

Wien-Krems

Zug Nummer Abfahrtsbahnhof Abfahrt Ausfall bis
Zug 2122 Wien FJB 04:37 Tulln
Zug 7152 Wien FJB 04:59 Kirchberg am Wagram
Zug 7150 Wien FJB 04:59 Krems an der Donau
Als Ersatz     Ankunftsbahnhof
Zug 21000 Wien FJB 05:02 Tulln
Zug 7100 Wien FJB 05:53 Krems an der Donau
Zug Nummer     Ausfall bis
Zug 7154 Wien FJB 08:25 Krems an der Donau
Als Ersatz     Ankunftsbahnhof
Zug 7106 Wien FJB 07:51 Krems an der Donau
Zug Nummer     Ausfall bis
Zug 7163 Krems an der Donau 12:36 Wien FJB
Zug 7165 Krems an der Donau 12:55 Wien FJB
Als Ersatz     Ankunftsbahnhof
Zug 7185 Krems an der Donau 12:50 Fels (ausg. wenn Schule Ost)
Zug 7121 Krems an der Donau 13:01 Wien FJB
Zug Nummer     Ausfall bis
Zug 7183 Krems an der Donau 13:51 Etsdorf-Straß
Als Ersatz     Ankunftsbahnhof
Zug 6219 Krems an der Donau 13:35 Hadersdorf/K. mit Halt in Rohrendorf und Gedersdorf
Zug 7123 Krems an der Donau 14:00 Wien FJB
Zug Nummer     Ausfall bis
Zug 21077 Tulln 23:10 Wien FJB

Beachten Sie bitte die geänderten Verkehrstage und Fahrplanzeiten bei folgenden Zügen:

Zug Nummer Abfahrtsbahnhof Abfahrt Information
Zug 21079 Tulln 23:40 neu an Werktagen außer Samstag
Zug 7167 Krems an der Donau 13:28 bisher 13:30
Zug 7153 Krems an der Donau 06:44 neu an Wekrtagen außer Samstag
Zug 6032 Krems an der Donau 08:37 bisher 08.34
Zug 7184 Etsdorf-Straß 14:10 bisher 14:15
Zug 6209 St. Pölten Hbf. 07.44 bis Krems an der Donau neu an Sa., So. und Fei.
Zug 6200 Sigmundsherberg 11:47 neu 2 Minuten früher ab Hadersdorf, Gedersdorf und Rohrendorf
Zug 6251 Horn 05:04 neu an Werktagen außer Samstag   
Zusätzliche Züge
Tulln ab (Zug von Wien FJB) 15:21 16:21 17:21 18:21  
Tulln Stadt an 15:23 16:23 17:23 18:23  
Tulln Stadt ab 15:32 16:32 17:32 18:32 19:32
Tulln an, weiter nach FJB 15:34 16:34 17:34 18:34 19:34

 

Wien-Tulln-Hast Tulln Stadt

Der Forderung der Stadtgemeinde Tulln nach zusätzlichen Zügen zur neuen Haltestelle Tulln Stadt wird ab 6. September nachgekommen (wegen Bauarbeiten nicht früher möglich).
Somit bestehen aus Richtung Wien FJB und retour 9 weitere Direktverbindungen für Pendler zwischen Wien FJB und Tulln Stadt.

Zusätzliche Züge
Tulln ab (Zug von Wien FJB) 15:21 16:21 17:21 18:21  
Tulln Stadt an 15:23 16:23 17:23 18:23  
Tulln Stadt ab 15:32 16:32 17:32 18:32 19:32
Tulln an, weiter nach FJB 15:34 16:34 17:34 18:34 19:34

Somit wird eine weitere Verbesserung der Anbindung des Zentrums von Tulln erreicht!

Mo

12

Jul

2010

Hitze im ICE mit defekter Klimaanlage lässt Schüler kollabieren

Hitzeschock im Zug: Weil die Klimaanlage ausfiel, sind am Samstag etliche Schüler auf dem Rückweg von ihrer Klassenfahrt in einem ICE zusammengebrochen. In dem Zug von Berlin ins Rheinland herrschten Insassen zufolge Temperaturen zwischen 40 und 50 Grad.

 

Mehrere Schüler und ältere Menschen erlitten einen Hitzekollaps und lagen dehydriert in den Gängen. Eine verzweifelte Mutter versuchte, eine Fensterscheibe einzuschlagen. Bahnchef Rüdiger Grube entschuldigte sich am Sonntag telefonisch bei Schülern und Lehrern und drückte sein Bedauern aus.

Mehrere Klassen des Gymnasiums im rheinländischen Willich und einer Gesamtschule in Remscheid hatten Berlin besucht - insgesamt 59 Schüler und fünf Lehrer. Schon kurz nach der Abreise am Samstag sei die Klimaanlage in dem ICE aufgefallen, berichtete die Schulleiterin des Gymnasiums in Willich nach Gesprächen mit Augenzeugen. Das Bahnpersonal habe die Schüler mit Getränken versorgt und in die erste Klasse gelassen. Doch auch dort versagte die Lüftung.

In Hannover seien die Schüler in einen anderen ICE umgestiegen, der überfüllt war - und mit ebenfalls defekter Air-Condition. Auf dem Weg bis zum nächsten Stopp in Bielefeld sei die Situation nach Aussagen der Rektorin dann sehr schwierig geworden. Mitreisende Lehrer beschieben, dass mehrere ältere Menschen zusammengebrochen seien und in den Gängen lagen. Eine Mutter habe fast die Nerven verloren und in Panik und Verzweiflung versucht, ein Fenster mit dem Nothammer einzuschlagen, weil ihr kleiner Sohn nach Atem rang.

Auch den Schülern sei es zunehmend schlechter gegangen. «Das war wie in einer Sauna. Fünf Minuten später wären bestimmt alle kollabiert», zitiert das «Westfalen-Blatt» den 16-jährigen Bastian. Vom Zug aus wurden die Rettungskräfte in Bielefeld alarmiert. Einige Sanitäter, die zu den Schulklassen gehörten, hatten zuvor im Zug schon Erste Hilfe geleistet, als Mitschüler hyperventilierten.

Am Hauptbahnhof Bielefeld wurde der Zug gestoppt. 91 Rettungskräfte waren im Einsatz, neun Jugendliche wurden ins Krankenhaus gebracht, einige erhielten Infusionen. Insgesamt wurden 27 Schüler medizinisch versorgt.

Die Bahn räumte technische Probleme ein, betonte jedoch, dass es sich um bedauerliche Ausnahmen handele. Bahn-Sprecher Jürgen Kornmann sprach von insgesamt drei ICE von Berlin Richtung Köln, die am Samstag in Hannover oder Bielefeld wegen Überhitzung aus dem Verkehr gezogen wurden. Unklar sei, wie viele Fahrgäste insgesamt betroffen waren.

In den modernen Zügen lassen sich die Fenster nicht öffnen. Schon im Hitze-Sommer 2003 brachen bei dem damals recht neuen ICE 3 die Klimaanlagen regelmäßig zusammen. Es gab Probleme mit Luftfiltern, die schnell verschmutzten und so verstopften, so dass die Klimaanlage erst weiter hochfuhr und sich dann abschaltete.

 

 

Mehr zum Thema:

Überlastete Klimaanlagen, entnervte Fahrgäste: Die Bahn steht in der Hitzewelle am Pranger. Nach massiven Problemen am Wochenende will der Konzern die Kühltechnik der ICE-Züge besonders überprüfen. Bundespolizei und Eisenbahn-Bundesamt nahm Untersuchungen auf.

Unter die Lupe kommt auch der ICE, in dem neun Schüler einen Hitzekollaps erlitten hatten. Das Bundesverkehrsministerium und die Gewerkschaft Transnet forderten Konsequenzen. Der Fahrgastverband Pro Bahn bemängelte das Krisenmanagement. Auch am Montag gab es bundesweit Schwierigkeiten mit aufgeheizten Waggons.

Ein Bahnsprecher sagte in Berlin, bei der nächtlichen Wartung der ICE in den Werkstätten würden die Klimaanlagen mit einem extra Blick genauer überprüft. Damit solle sichergestellt werden, dass kein Zug mit gestörter Kühlung auf die Gleise rolle. Zugbegleiter seien zudem nochmals sensibilisiert worden, auf Unregelmäßigkeiten zu achten. Es würden mehr Getränke mitgenommen, mit denen sich Reisende erfrischen können. Komplette Zugausfälle seien vorerst nicht bekanntgeworden. Am Wochenende hatte die Bahn drei überhitzte ICE stoppen müssen. Etliche Schüler waren in den Wagen zusammengebrochen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte, die Klimaanlagen-Defekte seien ein hausgemachtes Problem. "Es waren alles Züge des Typs ICE 2. Das sind Züge, die jetzt 15 Jahre alt sind", sagte der Vorsitzende Karl-Peter Naumann. Eine Generalüberholung sei dringend nötig. Die Bahn hatte bereits zuvor eine Modernisierung der ICE-2-Flotte für rund 100 Millionen Euro angekündigt.

Fatal sei der Umgang mit Störungen, sagte Naumann. "Was die Bahn noch immer nicht gelernt hat, ist, mit Krisen umzugehen", sagte Naumann. "Wenn es kritisch wird, muss man einen Zug auch mal anhalten und nicht nur, wenn er nicht weiterfahren kann, sondern auch, wenn im Inneren Dinge des Komforts nicht mehr stimmen."

Das Eisenbahn-Bundesamt will Fahrzeuge und betriebliche Abläufe prüfen, wie ein Behördensprecher sagte. Untersucht werde auch, ob es früher bereits solche Vorfälle gegeben habe. Die Bundespolizei ermittelt in dem Zusammenhang wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung.

 

Das Bundesverkehrsministerium dringt auf Konsequenzen. Derartige Mängel müssten bei künftigen ICE-Generationen beseitigt sein, sagte eine Sprecherin. Auch der Aufsichtsrat des bundeseigenen Konzerns werde sich mit dem Thema beschäftigen. Die Gewerkschaft Transnet forderte ebenfalls Gegenmaßnahmen. "Die Ursachen müssen schleunigst erforscht und beseitigt werden", sagte der Vorsitzende Alexander Kirchner nach Angaben seines Sprechers. Er warnte zugleich vor Vorverurteilung der Zugbegleiter. "Sie haben einen harten Job und leiden auch unter den Problemen."

Die Sophie-Scholl-Gesamtschule in Remscheid will nach dem Hitzekollaps von neun Schülern von der Bahn Schadenersatz fordern. Das Unternehmen habe den Vertrag auf Beförderung der Schüler nicht erfüllt, sagte Schulleiterin Brigitte Borgstedt am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Die Beförderung endete im Desaster, und das nicht nur einmal."

Neben den drei überhitzten ICE wurden weitere Probleme bekannt. Ein Korrespondent der dpa berichtete von einem IC von Passau nach Hamburg, in dem am Sonntag in mehreren Wagen die Klimaanlage versagt hatte. Im Intercity 2311 von Westerland nach Köln sei am Sonntag die Klimaanlage ausgefallen, sagte der 37-jährige Kölner Matthias Bosmann am Montag der dpa. Er habe selbst in dem Zug gesessen. Einige Wagen seien wegen Hitze geschlossen worden, Fahrgäste hätten auf andere Waggons ausweichen müssen. "Es war ein Riesenchaos."

Nach dem Hitzekollaps mehrerer Schüler in einem defekten ICE will die Sophie-Scholl-Gesamtschule in Remscheid Schadenersatz von der Deutschen Bahn fordern.

 

Die Bahn habe den Vertrag auf Beförderung der Schüler nicht erfüllt, sagte Schulleiterin Brigitte Borgstedt am Montag der Deutschen Presse- Agentur dpa. "Die Beförderung endete im Desaster, und das nicht nur einmal." Außerdem rät die Schule den Eltern der betroffenen Kindern zu einer Sammelklage, sollten die Ermittlungen der Bundespolizei den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung bestätigen.

Tropische Hitze in Deutschland. Fällt dann auch noch die Klimaanlage im Zug aus, wird es für die Fahrgäste gefährlich. Konzernchef Rüdiger Grube entschuldigte sich bei den Geschädigten. Die Bundespolizei ermittelt trotzdem.

 

Wegen des Hitzeschocks in drei ICE- Zügen nach ausgefallenen Klimaanlagen ermittelt jetzt die Bundespolizei gegen die Deutsche Bahn. Sie überprüften den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung und der unterlassenen Hilfeleistung durch das Zugpersonal, sagte eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion St. Augustin, die für den Bahnhof Bielefeld zuständig ist.
Am Hauptbahnhof in Bielefeld war am Samstag ein ICE aus Berlin gestoppt worden, nachdem sich die Situation in dem überhitzten Zug zugespitzt hatte.

In dem Zug herrschten Insassen zufolge Temperaturen zwischen 40 und 50 Grad. Mehrere Schüler und ältere Menschen erlitten einen Hitzekollaps und lagen dehydriert in den Gängen. Eine verzweifelte Mutter versuchte, eine Fensterscheibe einzuschlagen.


Bahnchef Rüdiger Grube entschuldigte sich am Sonntag telefonisch bei Schülern und Lehrern und drückte sein Bedauern aus. Die Bahn bot den Betroffenen eine Entschädigung an.
Es sei bereits vor Bielefeld bekanntgewesen, dass die Klimaanlage in dem Zug defekt gewesen sei, sagte die Bundespolizei-Sprecherin.

Ein Zeuge habe sich bei einem Zugbegleiter gemeldet, nachdem er einen strengen Geruch nach verbranntem Gummi bemerkt habe. Der Zugbegleiter habe dann festgestellt, dass die Klimaanlage nicht mehr funktioniere. Der Zug sei aber trotzdem weitergefahren. Ob der Defekt bereits vor der Abfahrt in Berlin bemerkt worden sei, konnte die Sprecherin nicht sagen.


Die Deutsche Bahn bedauerte die Hitzeprobleme in ihren Zügen und bot den Betroffenen eine Entschädigung an. "Leider haben einzelne Fahrgäste durch die bedauernswerte Verkettung unglücklicher Umstände auch gesundheitliche Beeinträchtigungen erlitten. Dafür möchten wir uns ausdrücklich entschuldigen", sagte Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn, am Sonntag. "Wir wollen diese Kunden für die erlittenen Unannehmlichkeiten entschädigen und bitten sie, sich bei uns zu melden."

Die Bahn entschuldigte sich für die teilweise "erheblichen Unannehmlichkeiten" für rund 1000 Fahrgäste durch den hitzebedingten Ausfall von drei ICE-Zügen am Samstag. Aufgrund "der extremen Außentemperaturen und des hohen Fahrgastaufkommens" seien in drei ICE-Zügen auf dem Weg von Berlin nach Köln/Düsseldorf die Klimaanlagen ausgefallen, hieß es in der Pressemitteilung.


Das Bordpersonal habe daraufhin in Absprache mit der Betriebszentrale die Züge in Hannover beziehungsweise in Bielefeld gestoppt. Nach Angaben eines Bahn-Sprechers mussten am Sonntag keine weiteren ICE wegen Überhitzung aus dem Verkehr gezogen werden.
Die Ursachen für die Probleme seien noch unklar, die ausgefallenen Klimaanlagen würden repariert.

 

 

Bericht SF 10vor10 vom 12. Juli 2010

Die Deutsche Bahn wird die Vorfälle im Zusammenhang mit den ausgefallenen ICE-Klimaanlagen lückenlos aufklären. Dies versicherte DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube am Montag in Berlin. Gleichzeitig werde die DB selbstverständlich auch die Ermittlungen der Bundespolizei intensiv unterstützen. Grube sagte weiter: „Wir nehmen die Ereignisse der letzten Tage sehr ernst. Nach meiner sofortigen telefonischen Entschuldigung am Sonntag haben wir heute vor Ort persönlichen Kontakt mit den betroffenen Schülern und Lehrern in Willich aufgenommen. Wir werden für den erlittenen Schaden eine schnelle und unbürokratische Wiedergutmachung leisten.“

Auch mit einer zweiten betroffenen Schule in Remscheid hat die DB zwecks Entschädigungsmaßnahmen direkten Kontakt aufgenommen. Bei extremen Außentemperaturen und hohem Fahrgastaufkommen waren am Samstag in drei ICE-Zügen die Klimaanlagen komplett ausgefallen. Reisende an Bord eines Zuges mussten in Bielefeld ärztlich versorgt werden.

Zur Vermeidung solch schwerwiegender Vorfälle legen die Mitarbeiter in den DB-Werken nochmals gesteigertes Augenmerk auf die Wartung und Instandhaltung der Klimaanlagen. Auch das Bordpersonal wurde auf die konsequente Anwendung einer bestehenden Richtlinie hingewiesen, bei Ausfall von Klimaanlagen in einzelnen Wagen den Fahrgästen eine Weiterfahrt in klimatisierten Zugbereichen zu ermöglichen. Bei vollständigem Ausfall der Klimatisierung sind die Züge am nächstmöglichen Bahnhof zu stoppen und die Fahrgäste auf andere Züge zu verteilen. „Unsere oberste Priorität ist und bleibt, unsere Kunden zuverlässig, pünktlich und - vor allem aber - sicher ans Ziel ihrer Reise zu bringen“, so Grube weiter.

DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg kündigte eine zentrale Anlaufstelle für betroffene Kunden an. „Damit wollen wir eine rasche Bearbeitung gewährleisten“, sagte er in Berlin. Ab 19 Uhr ist dafür die E-Mail- Adresse hitzewelle@deutschebahn.com geschaltet. Die schriftliche Kontaktaufnahme ist über folgende Adresse möglich: DB Fernverkehr AG, Kundendialog, Stichwort „Hitzewelle“, Postfach 10 06 13, 96058 Bamberg. Betroffene Fahrgäste können außerdem auch das DB-Kundenportal unter 01805 99 66 33 nutzen.

Eine Gewitterfront hat den Bahnverkehr auf wichtigen Strecken in Nordrhein-Westfalen am Montag fast vollständig zum Erliegen gebracht. Von "massives Störungen" wegen Blitzeinschlägen und Bäumen im Gleis berichtete ein Bahnsprecher in Düsseldorf. Betroffen seien der Fern- und Nahverkehr sowie alle S- Bahnlinien im Bereich Rhein-Ruhr.

 

Auf dem Düsseldorfer Hauptbahnhof standen die Reisenden am Nachmittag in dichten Trauben auf den Bahnsteigen und warteten auf Züge. Andere hatten sich auf Treppen gesetzt. Unter anderem waren die Hauptstrecken Köln-Düsseldorf und Köln-Aachen sowie die Verbindung Oberhausen-Altenessen-Gelsenkirchen betroffen. "Zur Dauer der Störungen können wir noch keine Angaben machen", teilte die Bahn mit.

Ein Tornado auf der Helgoländer Düne hat am Montag nach Angaben der Feuerwehr elf Menschen verletzt. «Sie trugen größtenteils Knochenbrüche davon», teilte ein Sprecher in Pinneberg mit. Die Verletzten kamen in eine Klinik auf Helgoland. Der Tornado hatte am Montagnachmittag fast alle Zelte auf dem Campingplatz der Badeinsel zerstört. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa 100 Menschen auf dem Zeltplatz. Nach dem Abklingen des Sturms wurden die Unverletzten mit Booten von der Düne zur Hauptinsel gebracht und dort vorübergehend in einer Schule untergebrach

Sturmtief "Norina" war unterdessen mit teils orkanartigen Sturmböen über Nordrhein-Westfalen hinweggefegt. Dachziegel flogen durch die Luft, Bäume knickten um, Starkregen setzte Straßen unter Wasser. Allein in Aachen wurden acht Menschen leicht verletzt. In Mönchengladbach wurde eine Schulklasse während eines Ausflugs in einem Park von dem Unwetter überrascht. Vier Kinder wurden durch herabfallende Äste leicht verletzt.

In der Stadt Nordhorn sei eine Frau von abgerissenen Ästen eines Baumes erschlagen worden, sagte ein Polizeisprecher in Lingen. Allein in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim seien bei der Polizei ab Mittag 500 Notrufe wegen Sturmschäden eingegangen.

 

Das Ziel war markig formuliert: „Früher galt der Spruch „Alle reden vom Wetter. Wir nicht““, zitierte Bahnchef Rüdiger Grube einen alten Werbeslogan (siehe unten), als der frostige Februarwind noch über die Gleise fegte. „Genau da will ich wieder hin.“ Doch jetzt hat der bundeseigene Konzern nach dem Winterchaos seiner ICE-Flotte auch ein Sommerproblem - die sengende Sonne gibt den Klimaanlagen etlicher Fernzüge den Rest. Die Wut der durchgeschwitzten Kundschaft ist für Grube ein Schlag ins Kontor. Denn die Pannen der weißglänzenden Vorzeigezüge kratzen am Image als zuverlässiger Transporteur.

Der Ärger kochte hoch, nachdem am Wochenende mehrere Schüler bei der Rückreise von einer Klassenfahrt nach Berlin in einem überhitzten ICE zusammengebrochen waren. Die Bahn will nun untersuchen, warum sich die Klimaanlage abschaltete und auch nicht wieder in Gang zu bringen war. Erste Vermutung der Experten: Das Kältemittel könnte zu heiß geworden sein. Oder der Druck im Kühlsystem war zu hoch. Daneben ermittelt die Bundespolizei wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Und das Eisenbahn-Bundesamt will die betroffenen ICE begutachten und sich auch die Betriebsabläufe genauer ansehen.

Die Hochgeschwindigkeitsflotte ist für die Bahn zu einem teuren Sorgenkind geworden, seit im Sommer 2008 ein ICE in Köln mit einem Achsbruch entgleiste. Mit den Herstellern handelte Grube zwar aus, dass mehr als 1200 Achsen neu entwickelt und ausgetauscht werden sollen - dies zieht sich aber wohl bis 2013 hin. Bis auf weiteres müssen die ICE deshalb zehnmal häufiger zur Sicherheitsüberprüfung per Ultraschall in die Werkstätten als vorgesehen. Im Frühjahr riss dann auch noch eine ICE-Tür wegen einer losen Stellmutter ab und krachte in die Bordwand eines entgegenkommenden Zuges - ein Einzelfall, wie das Eisenbahn-Bundesamt feststellte.

Die Probleme im „Brot- und Buttergeschäft“ des Konzerns in Ordnung zu bringen, hat Grube zum Schwerpunkt ausgerufen. Und will dafür auch die Hersteller stärker in die Pflicht nehmen. „Künftig wird gelten, was leider in der Vergangenheit oft nicht der Fall war: Ein neuer Zug ist ein einwandfreier Zug.“ Bei der nächsten ICE-3-Generation, die die Bahn für 500 Millionen Euro bei Siemens in Auftrag gegeben hat, will Technikvorstand Volker Kefer schon bei der Konstruktion auf bestimmte Qualitätskriterien pochen. Sie sollen außerdem Klimaanlagen wie Flugzeuge bekommen.

Der Bund als Eigentümer dringt ebenfalls auf Verlässlichkeit: „Ich erwarte von der Deutschen Bahn, dass die Züge bei minus 40 Grad genauso zuverlässig fahren wie bei plus 40 Grad“, verlangte Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU).

Auch am Montag machten bundesweit Klimaanlagen in Fernzugwaggons schlapp. Die Kühlungstechnik werde bei den nächtlichen Wartungen aber nun besonders gründlich gecheckt, sagte ein Bahnsprecher. Bei Pannen sollen sich Passagiere in kühle Wagen umsetzen können oder Getränke bekommen. Sind es zu viele überhitzte Plätze, soll der Zug stoppen. Am Montagnachmittag bekam die Bahn dann auch noch die Kehrseite der tropischen Temperaturen zu spüren: In Nordrhein-Westfalen donnerten schwere Wärmegewitter herunter - Blitzschläge und umgestürzte Bäume brachten den Zugverkehr auf mehreren Hauptstrecken zum Erliegen.

 

 

 

 

 

Und zum Schluss noch "etwas Nostalgie":

DB-Werbung  aus den 1980-er Jahren .....

 

„Alle reden vom Wetter. Wir nicht.“ war der Titel einer im Herbst 1966 gestarteten, viel beachteten Werbekampagne der damaligen Deutschen Bundesbahn.

 

Der Slogan, der zu den erfolgreichsten in der Geschichte der ehemaligen Bundesbahn zählt, hob die vergleichsweise grosse Unabhängigkeit der Eisenbahn vom Wetter, gegenüber anderen Verkehrsträgern, hervor. Ihre Idee und Wortwahl wurden mehrfach kopiert.

Die Kampagne wurde von der Werbeagentur McCann Erickson entwickelt und von Carolus Horn und Margo Müller gestaltet und getextet.

 

 

UPDATE vom 14. Juli 2010 - Hitze-Drama in schwedischem Zug

Nach den Hitze-Pannen bei der Deutschen Bahn gibt es nun auch in Schweden

einen ähnlichen Fall. Eine gleissende Sonne schien sechs Stunden lang auf einen geschlossenen Zug ohne Klimaanlage.

 

Bericht im Tages Anzeiger 

Sechs Stunden mussten gut 200 Reisende dort bei quälender Hitze in einem Schnellzug ausharren - ohne Klimaanlage, ohne Wasser und bei geschlossenen Fenstern. Wie die Bahngesellschaft SJ am Mittwoch bestätigte, blieb der Hochgeschwindigkeitszug am Vortag wegen eines technischen Defektes an der Lok zwischen bei Flemingsberg südwestlich von Stockholm liegen.

 

Der X2000-Zug war von Stockholm nach Göteborg unterwegs. Passagiere berichteten nach der Tortur von Panik, Ohnmachtsanfällen und «Lynchstimmung gegenüber dem Personal». Die Temperaturen in den Abteilen waren demnach auf über 50 Grad gestiegen. Dennoch blieben die Türen zu - und die Fenster konnten nicht geöffnet werden. Ein 42-jähriger Mann schlug mit einem Hammer ein Fenster ein, um einem ohnmächtigen Mitreisenden und einem offensichtlich stark leidenden Baby Luft zu verschaffen.

 

Dürftiger Schadensersatz

Der Zug wurde nach mehr als sechs Stunden Wartezeit in gleissender Sonne von einer Ersatz-Lok in Gang gesetzt. Der Reisende mit Hitzschlag kam in ein Spital in Södertälje, die anderen Reisenden wechselten in dem Ort den Zug. Sie mussten aber erneut mehrere Stunden warten und erreichten Göteborg schliesslich mit 13- stündiger Verspätung.

 

Empört reagierten Betroffene auf die Mitteilung der Bahn, man werde ihnen einen Gutschein über 200 Kronen (knapp 29 Franken) zukommen lassen. SJ-Aufsichtsratschef Ulf Adelsohn kündigte daraufhin Nachbesserung an. «Das war eine verdammte Katastrophe. So was darf einfach nicht passieren.»

So

11

Jul

2010

Heftige Gewitter mit Sturmböen richten in der Schweiz Schäden an und führten auch zu Bahnunterbrüchen

In Luzern blitzte es 3900 mal - Die Bahnstrecke Zürich - Ziegelbrücke - Sargans war wegen eines Stromausfalls zwischen Siebnen-Wangen und Bilten nicht mehr befahrbar.

 

Nach dem bisher heissesten Tag des Jahres sind am Samstagabend teils heftige Gewitter und Sturmböen über verschiedene Regionen der Schweiz hinweggezogen. Bäume knickten um und Feuerwehren mussten überflutete Keller auspumpen. 

Endstation Siebnen-Wagen für die Züge der S2                           Foto: Marcel Manhart

 

Auf verschiedenen Bahnlinien kam es am Samstagabend zu Störungen: Die Unterbrüche auf den Strecken Siebnen-Wangen (SZ) - Bilten (GL), Gossau (SG) - Appenzell und Zweisimmen - Montreux konnten in der Nacht behoben werden, wie die SBB mitteilen.

Auf der SBB-Strecke Zürich - Ziegelbrücke - Sargans - Chur legte ein Stromausfall zwischen Siebnen-Wangen und Bilten den Eisenbahnverkehr teilweise lahm. Die Züge der S-Bahn Linie S2 verkehrten nur noch zwischen Effretikon und Siebnen-Wangen. Zwischen Siebnen-Wangen und Ziegelbrücke wurden Bahnersatzbusse eingesetzt. Die Intercity und Interregio Züge der Linie Zürich - Chur wurden ab Pfäffikon (SZ) über den Seedamm nach Rapperswil und von dort via Uznach nach Ziegelbrücke umgeleitet. Dies führte teilweise zu Verspätungen von über einer Stunde. Die Internationalen Züge nach Österreich verkehrten via Winterthur - Rorschach nach Buchs (SG). Auch die Südostbahn-Strecken zwischen Pfaffikon (SZ) und Biberbrugg sowie Wädenswil und Samstagern waren unterbrochen.

 

In Luzern wurden rund 3900 Blitze registriert, wie SF Meteo mitteilte. Dazu fielen 22 Millimeter Regen. In Zürich zählten die Meteorologen 900 Blitze bei einer Regenmenge von 60 Millimetern. Begleitet wurden die Gewitter von stürmischen Winden. Auf dem Üetliberg erreichte die stärkste Böe 124 Kilometer pro Stunde, auf der Allmend in Luzern 109 Kilometer pro Stunde.

Bei der Zuger Polizei gingen nach heftigen Regenfällen innerhalb einer Stunde 140 Meldungen ein. Wie die Zuger Behörden mitteilten, wurden im ganzen Kanton zahlreiche Keller überflutet, Bäume stürzten auf Strassen und Dächer wurden beschädigt. Verletzte gab es jedoch keine.

Sa

10

Jul

2010

Die SBB und die DB bauen ihre Partnerschaft im internationalen Personenverkehr aus

Mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding haben SBB Chef Andreas Meyer und Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG und der DB Mobility Logistics AG, den gemeinsamen Ausbau des Bahnverkehrs zwischen der Schweiz und Deutschland vereinbart. Dank Infrastrukturausbauten, der Beschaffung neuer Fahrzeuge und kürzerer Reisezeiten soll das Bahnfahren zwischen den beiden Ländern noch attraktiver werden. Um den daraus resultierenden Verkehrszuwachs optimal vermarkten zu können, beabsichtigen die beiden Bahnunternehmen die Gründung einer neuen gemeinsamen Tochtergesellschaft.

SBB und die Deutsche Bahn (DB) stärken ihre Kooperation im grenzüberschreitenden Fernverkehr. Ziel der Partner ist es, den Marktanteil der Schiene zwischen Deutschland und der Schweiz weiter auszubauen. Dazu soll eine neue gemeinsame Tochtergesellschaft geschaffen werden. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding haben heute SBB CEO Andreas Meyer und Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der DB, in Basel unterzeichnet.

«Wir wollen das grosse Potenzial des Infrastrukturausbaus in Deutschland und der Schweiz im Sinne unserer Kunden nutzen», betonte Dr. Rüdiger Grube. «Das heisst: Mehr internationaler Schienenverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz mit höherem Komfort und kürzeren Reisezeiten. Mit der SBB wissen wir dafür einen wichtigen und verlässlichen Partner an unserer Seite.»

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin......                                        Foto: Marcel Manhart

 

Zwei starke Marken und das beidseits hohe Qualitätsbewusstsein bilden das Fundament der Zusammenarbeit. Bereits heute bieten SBB und DB täglich rund 35 Direktverbindungen im Fernverkehr zwischen beiden Ländern an – im letzten Jahr wurden diese grenzüberschreitend von über 4,5 Mio Fahrgästen genutzt. Zwischen 2006 und 2009 konnte trotz des zuletzt schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes die Zahl beförderter Personen zwischen beiden Ländern pro Jahr um durchschnittlich knapp 3 Prozent gesteigert werden. Und der Trend hält an: Auch im ersten Halbjahr 2010 wurde eine erfreuliche Steigerung um über 7 Prozent verzeichnet. SBB und DB sind überzeugt, künftig weiter Boden gegenüber den Verkehrsträgern Auto und Flugzeug gewinnen und noch mehr Reisende auf der Schiene befördern zu können.


Zeitgewinne sowie mehr und neue Züge
Auf Basis der seit 2006 bestehenden erfolgreichen Kooperation «Rheinalp» wollen die Partner ein gemeinsames Korridormanagement einrichten. Damit werden die Vermarktungsaktivitäten weiter gestärkt und ein ganzheitliches Qualitätsmanagement der Verkehre ermöglicht. Mit einem Anteil von 60 Prozent soll die SBB die Mehrheit an der neuen Tochtergesellschaft halten. Der Sitz der Gesellschaft soll in der Schweiz liegen.

Für den per Ende 2014 angepeilten Angebotsausbau ist eine moderne und deutlich grössere Fahrzeugflotte erforderlich. Auch sollen im Gegensatz zu heute wieder mehr SBB Züge in das nördliche Nachbarland verkehren. Eine entsprechende Ausschreibung wird vorbereitet; ein Ersteinsatz der Züge wird für Dezember 2014 angestrebt. «Wir wollen über eine Milliarde Franken in neue Fernverkehrszüge investieren», sagt SBB Chef Andreas Meyer, und ergänzt: «Das Zusammengehen mit der DB verdeutlicht die Bedeutung unseres Marktes und unseres Know-hows, stärkt gleichzeitig auch unser Selbstvertrauen auf dem Parkett des internationalen Personenverkehrs.»

Das Zugangebot zwischen der Schweiz und Deutschland soll im Rahmen der Kooperation weiter ausgebaut werden. Dank der grossen Infrastrukturausbauten in der Schweiz sowie in Deutschland profitieren die Kundinnen und Kunden künftig auch von kürzeren Fahrzeiten im grenzüberschreitenden Verkehr. So sinkt die Reisedauer dank der voraussichtlich ab 2016 durchgehend elektrifizierten Strecke Zürich–München um rund 40 Minuten; die Zahl der Verbindungen zwischen den beiden Metropolen soll auf diesen Zeitpunkt hin nahezu verdoppelt werden. Die bayrische Landeshauptstadt wird dann ab Zürich in 3 Stunden und 30 Minuten zu erreichen sein, was die Relation auch für Geschäftsreisende attraktiver macht. Durch den geplanten Ausbau der Oberrheinstrecke bis 2022 versprechen sich die beiden Bahnen zudem eine Reisezeitverkürzung von einer halben Stunde zwischen Basel und Frankfurt. Statt der heutigen 3 Stunden würde die Fahrt Basel–Frankfurt dann noch 2 Stunden und 30 Minuten dauern. Für deutsche Urlauber rücken auch die sehr beliebten Reiseziele im Wallis, im Tessin oder in Graubünden näher. Mit der vorgesehenen Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels ab 2018 ist beispielsweise Lugano von Stuttgart aus in weniger als fünf Stunden erreichbar.

 

 

Stellungnahme Pro Bahn Schweiz:

Besser spät als nie
Endlich, endlich kommt Bewegung in die Sache. Nach jahrelanger systematischer Vernachlässigung des internationalen Personenfernverkehrs, ist am 93 Juli 2010 ein „Memorandum of Understanding“ zwischen SBB und DB kommuniziert worden. Pro Bahn Schweiz, die Vertretung der Kundinnen und Kunden des öffentlichen Verkehrs nimmt mit Befriedigung davon Kenntnis, dass es in dieser Beziehung (endlich) einmal konkret vorwärts gehen und das Bahnangebot zwischen den beiden Ländern ausgebaut werden soll.

Gut Ding muss Weile haben
Bis 2014 – also ganze fünf Jahre – soll es dauern, bis die von den SBB neu zu beschaffende Schweizer Fahrzeugflotte schweizerische Qualitätsusanzen bis nach München, Stuttgart und Frankfurt bringen wird. Es gibt aber noch weitere Destinationen wie Hamburg, Berlin, Köln oder Dresden – die zum Teil heute schon ohne Umsteigen erreichbar sind. Auch hier darf es durchaus ein wenig mehr sein. Dass dank der – auch von der Schweiz mitfinanzierten – Elektrifizierung zwischen Lindau und Geltendorf bei München die bayrische Landeshauptstadt rascher erreicht wird, ist positiv zu werten, aber auch zu fordern, dass dort die schweizerischen Züge gute Anschlüsse im innerdeutschen Netz vermittelt bekommen.

Es darf auch ein wenig schneller sein
Pro Bahn Schweiz wünscht sich aber vermehrt und sofort konkrete Taten – die ohne Verzug in die Tat umgesetzt werden sollten. Beispielsweise die heute unzureichende Verbindung nach Stuttgart oder die zu häufigen Verspätungen im deutschen Bahnnetz. Das Gleiche gilt für die Gültigkeit der Billette – internationale Fahrausweise sollten analog des City-Tickets auch im Zielgebiet gültig sein.

Trotzdem positiv
Bei der neuen Tochtergesellschaft beträgt der Anteil der SBB 60 % und der Sitz der Gesellschaft wird sich in der Schweiz befinden. Es ist zu wünschen, dass sie mit dem nötigen Einfluss ausgestattet wird, um die Anliegen der schweizerischen Kunden zu vertreten. Wie auch immer: Pro Bahn Schweiz wünscht der Kooperation viel Erfolg, damit das Bahnfahren zwischen den beiden Ländern wirklich attraktiv wird.

Fr

09

Jul

2010

Die SBB zahlen Millionen für externe Personalsuche

Kosten und private Verbindungen ärgern Politiker aller Lager

 

Dass die SBB selbst mittlere Kaderpositionen mit Hilfe einer externen Firma besetzen, provoziert Kritik. Erst recht, weil dort der Ehemann einer SBB-Personalchefin arbeitet.

 

Von Andreas Schmid - NZZ Online 

Am letzten Juni-Wochenende suchte das Institut für emotionale Kompetenz (iek) per Stelleninserat in der Zeitung Bewerberinnen und Bewerber für einen Leitungs-Posten in der innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung bei den SBB. «Ihre Kernaufgabe liegt in der fachlichen Ausbildung der Mitarbeitenden aus den Bereichen technische Instandhaltung, Reinigung und Rangier», heisst es im Text. Die Leitungsposition schliesse zudem die Führung der Abteilung – sie gehört zur Division Personenverkehr – mit etwa 30 Mitarbeitenden ein. Für seine Auftraggeberin, die SBB, führe das iek das Bewerbungsverfahren für diese Stelle durch, erklärt das Institut im Inserat.


Hohe Rekrutierungskosten
Nachdem SBB-CEO Andreas Meyer in den letzten Monaten unter anderem wegen seines Führungsstils in die Kritik geraten ist, sorgt nun die grosszügige Vergabe von Aufträgen für die externe Personalrekrutierung für neuen Unmut. Dass die Bundesbahnen selbst Kaderleute, die nicht zum obersten Management gehören, von aussenstehenden Fachleuten suchen lassen, erstaunt – nur schon deshalb, weil sie in der eigenen Personalabteilung mehrere hundert Leute beschäftigen, davon rund 120 Spezialisten für den Bereich Human Resources. Intern gibt zudem zu reden, dass die Personalchefin der zuständigen Division Personenverkehr mit einem Mitarbeiter des iek verheiratet ist. «Abgesehen davon, dass es fraglich ist, für diese Stufe ein aussenstehendes Unternehmen zu beauftragen und Kosten zu verursachen, wirft die private Konstellation Fragen auf», sagt ein SBB-Angestellter.

 

Die Rekrutierung für eine solche Stelle kostet nach Angabe von Branchenkennern rund 20 000 Franken, für die Besetzung von Positionen im Topkader verlangen spezialisierte Firmen ein Mehrfaches. Im vergangenen Jahr gaben die SBB für externe Aufträge, um Personal anzuheuern, 2,5 Millionen Franken aus, wie der Bundesrat am 7. Juni auf eine entsprechende Frage von SVP-Nationalrat Christoph von Rotz bekannt gab.

Die gängige Praxis der SBB sorgt nun nach dem jüngsten Auftrag an das iek, das mit der Besetzung einer tiefen Führungscharge betraut wurde, für heftige Reaktionen. Verkehrspolitiker von links bis rechts sind sich in ihrer Kritik einig: «Leute über externe Firmen oder Headhunter suchen zu lassen, ist nur in ganz seltenen Fällen angebracht», sagt SP-Nationalrat Andrea Hämmerle. «Je tiefer die Charge, desto unnötiger ist ein solches Verfahren.» Für FDP-Nationalrat Markus Hutter haben die SBB «entweder zu viel Geld oder die Personalrekrutierung nicht im Griff». In einer Zeit, da das Unternehmen für die Sanierung seiner Pensionskasse zusätzliche Steuermittel fordere, sei derartiges Gebaren «besonders unglaubwürdig und unsensibel». Im Fall der Stelle in der Aus- und Weiterbildung scheine ihm das Beiziehen einer Personalmanagement-Firma «unnötig», hält CVP-Nationalrat Urs Hany fest. Wenn dann noch persönliche Verbindungen mitgespielt haben sollten, sei das «zusätzlich unschön». SVP-Ständerat This Jenny sieht keinen Sinn darin, nicht hochspezialisierte Posten über aussenstehende Fachleute besetzen zu lassen. «Das wird unnötig teuer.» Die vorliegende Konstellation mit den bei SBB und iek tätigen Ehepartnern bezeichnet Jenny als «befremdend». «Falls unter der Hand Aufträge vergeben werden, geht das nicht an.»

Über 20 Partnerfirmen
SBB-Sprecher Reto Kormann weist darauf hin, dass sein Unternehmen bei der Personalrekrutierung mit «über zwei Dutzend» Firmen zusammenarbeite. Der Konzern mit 28 000 Mitarbeitenden habe jährlich rund 1500 Stellen zu besetzen, und mit externen Vergaben seien Spitzenbelastungen aufzufangen. Zudem verfügen diese Spezialisten laut Kormann in unterschiedlichen Branchen über Marktkenntnisse und ein gutes Beziehungsnetz. «Die Aufträge werden fallweise erteilt, und das iek zählt gemessen am Auftragsvolumen nicht zu den Grossen.» In Bezug auf die vom iek ausgeschriebene Stelle in der Aus- und Weiterbildung lässt der SBB-Sprecher verlauten: «Die Personalchefin der Division Personenverkehr war an der Auftragsvergabe nicht beteiligt.»

Das iek arbeite bereits seit 2003 für die Bundesbahnen. Der Ehemann der SBB-Kaderfrau sei jedoch erst seit gut einem Jahr bei ihrer Gesellschaft tätig, betont Verwaltungsratspräsidentin Karin Grisenti. Das Institut erhalte zudem lediglich vereinzelt Aufträge von den Bahnen, die in Spitzenzeiten und wenn spezielle Netzwerke gefragt seien auf seine Dienste zurückgriffen. «Die SBB sind ein guter Kunde für uns, aber nur einer von vielen», hält Grisenti fest.

Do

08

Jul

2010

Die Zürcher Bevölkerung bewertet das Flexity-Tram positiv

Das Tramcasting der VBZ ging erfolgreich zu Ende: Von Anfang bis Mitte Juni 2010 war in Zürich ein beige-grünes Tram aus Augsburg (D) zu Besuch. Das Flexity Outlook war zum Probebetrieb auf der Linie 11 unterwegs und kam von den Augsburgern Verkehrsbetrieben (Stadtwerke Augsburg). Zuvor haben die VBZ ein Tango aus Basel-Land und ein Combino aus Bern getestet. Die Bilanz ist allseits positiv.

 

Das Flexity hat 148 Stunden Fahrt im Liniendienst und 2150 Kilometer auf dem Netz der VBZ zurück gelegt. Der Test im Kursbetrieb auf der Linie 11 verlief fast störungsfrei, nur einmal trat eine kleine Störung auf, die wahrscheinlich aufgrund eines Bedienungsfehlers aufgetreten ist. Auch auf den technischen Versuchsfahrten gab es keine Schwierigkeiten.

                                                                                                      Foto: Marcel Manhart

 

Grosses Interesse der Fahrgäste
Das Interesse der Fahrgäste an den Probefahrten des Flexity-Trams war riesig. Dies zeigen die über 3’100 ausgefüllten Fragebogen, die bei den VBZ eingetroffen sind. Dies sind zwar etwas weniger als bei den anderen beiden Probebetrieben, das Flexity war jedoch auch weniger lang in der Stadt unterwegs.

Das Flexity wurde von den Fahrgästen positiv aufgenommen. Nach Auswertung der Daten wurde erneut ersichtlich, was sich Zürcherinnen und Zürcher von einem neuen Tram wünschen. Der Innenraum wurde sehr positiv bewertet. Anklang fanden die bequemen Sitze sowie die geringen Fahrgeräusche. Auch die Niederflurigkeit wurde positiv aufgenommen. Bemängelt wurden die Anordnung der Sitzplätze und die geringere Breite im Vergleich zu den Fahrzeugen der bestehenden Flotte. Zudem fiel die Lücke zwischen Türeingang und Haltekante negativ auf. Dies würde selbstverständlich, egal welcher Tram-Typ von den VBZ angeschafft wird, auf die Verhältnisse von Zürich angepasst.

Auch Fahrpersonal angetan
Nicht nur die Fahrgäste waren vom Flexity-Tram angetan. Auch das Fahrpersonal fühlte sich damit wohl und fand sich schnell mit dem temporären Arbeitsinstrument zurecht.

Die gewonnenen Erkenntnisse sowie die Rückmeldungen der Fahrgäste werden nun evaluiert und allenfalls in den Anforderungskatalog für eine neue Fahrzeuggeneration einfliessen. Ab 2016 sollten die ersten Trams des Typs 2000 aus dem Betrieb genommen werden. Sie sind bis dann vierzig Jahre im Einsatz gewesen. Eine neue Tramgeneration soll diese Fahrzeuge ersetzen und zudem die zukünftigen Angebotserweiterungen abdecken. Der Anforderungskatalog für die neuen Fahrzeuge wird dann im Rahmen der Ausschreibung an die interessierten Hersteller abgegeben.

Mi

07

Jul

2010

Spendenaufruf von TEE-CLASSICS für die Re 4/4 I 10034

Die Re 4/4 I 10034 benötigt eine neue Zugsicherung! Mit viel Engagement und Fronarbeit konnten wir im Jahre 2008 die Restauration und Aufarbeitung unserer Lok Re 4/4 I 10034 abschliessen. Eine grosse Hürde ist somit geschafft. Leider steht jedoch bereits die nächste Hürde an: Unsere Lok entspricht den künftigen Mindestanforderungen bezüglich Zugsicherung nicht mehr. Die aktuelle Zugsicherung “Integra Signum” ist zwar noch funktionsfähig, muss jedoch bis Mitte 2010 durch das ETM-S ergänzt werden, damit die Lok weiterhin auf dem Schweizer Schienennetz einsatzberechtigt ist.

Links  die   Re 4/4 I  10034   anlässlich   der   Premierenfahrt   am  18.  April  2009 

in St. Margrethen                                           Foto: Matthias Müller  www.swistrail.de

 

Spendenaufruf
Der gesamte Umbau kostet ca. CHF 50’000.-, wobei wir CHF 30’000.- in flüssigen Mittel zur Verfügung haben. Somit benötigen wir noch CHF 20’000.-. Da es sich in absehbarer Zeit um die einzige grössere Investition handelt, möchten wir an den heutigen Mitgliederbeiträgen festhalten und hoffen, die nötigen Mittel mit einer einmaligen Spendeaktion zu beschaffen. Wir benötigen somit dringend Ihre Hilfe in Form einer Spende zu diesem bestimmten Zweck! Damit ermöglichen Sie, dass die historische Lok weiterhin auf dem Schweizer Schienennetz verkehren kann, denn zu diesem Zweck haben wir sie übernommen und restauriert. Wir garantieren einen gezielten Einsatz der Gelder und eine professionelle Abwicklung des Umbaus. Spenden werden in einer der kommenden TEE-Time auf Wunsch veröffentlicht.

Weitere Infos entnehmen Sie bitte dem detaillierten PDF-File.
Wir danken herzlich für Ihre Unterstützung!

 

Aktueller Spendenstand für die neue Zugsicherung unserer Re 4/4 I
Gerne informieren wir über den aktuellen Stand der Spendeaktion und die weiteren Schritte. Es sind seit dem Start der Aktion zahlreiche Spenden eingegangen – Herzlichen Dank dafür!!

Da unsere Sonderfahrbewilligung am 30. Juni 2010 abläuft, sind wir gezwungen, den Umbau jetzt durchzuführen. Die Lok wird anfangs Juli 2010 mit dem ETM ausgerüstet, damit wir voraussichtlich im September die erste Publikumsfahrt 2010; voraussichtlich in die Westschweiz und durchs Emmental durchführen können.

Zurzeit fehlen uns noch immer ca. CHF 8’000.-. Deshalb bitten wir herzlich um weitere Spenden und Zuwendungen, damit wir dieses Ziel erreichen können und die Lok künftig uneingeschränkt in der Schweiz verkehren kann.

TEE-Fahrten
Erfreulich ist, dass andere historische Fahrzeuge bereits auf dem neusten Stand der Technik sind und somit auf dem Schienennetz verkehren dürfen. Es freut uns, Ihnen auf unserer Website einige TEE-Fahrten zu präsentieren.

Di

06

Jul

2010

SBB Cargo und Hupac gründen SBB Cargo International

SBB Cargo und der Kombi-Operateur Hupac gründen gemeinsam eine eigenständige, neutrale Gesellschaft für den alpenquerenden Transitverkehr zwischen Deutschland und Italien. Ein vertaktetes Produktionssystem und schlanke Strukturen sollen das neue Unternehmen zum Kostenführer auf der Nord-Süd-Achse machen.

Auf Anfang 2011 gründen SBB Cargo und Hupac ein neues Eisenbahnverkehrsunternehmen, das sich auf das Fahren von Ganzzügen und Zügen des Kombinierten Verkehrs (KV) auf der europäischen Nord-Süd Achse zwischen Deutschland und Italien fokussiert. Damit hat der Verwaltungsrat der SBB seinen Stossrichtungsentscheid vom Februar zur strategischen Neuausrichtung von SBB Cargo bestätigt.

                                                                                                       Foto: Marcel Manhart

 

Aktionäre der Gesellschaft sind SBB Cargo (75%) und Hupac (25%), dem führenden KV-Operateur auf der Nord-Süd-Achse. Die Beteiligung weiterer Partner ist möglich. Über die neue Gesellschaft soll die jahrzehntelange Partnerschaft der beiden Unternehmen vertieft werden. Ziel ist es, gemeinsam ein starkes, marktnahes und neutrales Traktionsunternehmen aufzubauen und zu entwickeln. Mit einer auf ausgewählte Relationen bezogenen Optimierung der Ressourcen und der Halbierung der Strukturkosten soll die Kostenführerschaft im KV-Segment erreicht werden. Als Schweizer Firma wird die Qualität einen hohen Stellenwert haben.

Kunden der neuen Gesellschaft sind primär Operateure des Kombinierten Verkehrs, die vom geplanten Gesamtumsatz von CHF 300 Mio. rund 80% ausmachen werden. Auch wenn die Hupac der grösste Einzelkunde sein wird, ist das Angebot klar auf weitere Grosskunden ausgerichtet. Neben Operateuren sind dies Bahnspeditionen, andere Bahnen und einzelne Grossverlader. «Entscheidend ist, dass wir als unabhängiges und neutrales Bahnunternehmen die Traktionsleistungen zwischen Deutschland und Italien am Markt anbieten. Dies liegt im Interesse beider Aktionäreº erklärt Nicolas Perrin, Leiter SBB Cargo.

Die Nord-Süd-Achse wird von mehreren Cargo-Bahnen dominiert. Neben SBB Cargo führen inzwischen einige Bahnen Güterzüge auf dieser Achse. Die intensive Wettbewerbssituation führt zu einem starken Druck auf die Preise und zu geringen Margen für die Traktionäre. «Die jetzt beschlossene Weiterentwicklung ermöglicht es, auch in Zukunft als Schweizer Unternehmen auf der zentralen europäischen Güterachse tätig zu bleiben. Im Hinblick auf den Gotthard-Basistunnel müssen die zwei stärksten Schweizer Akteure ihre Kräfte bündeln. Nur so haben wir Chancen, dem Druck ausländischer Bahnen aktiv eine eigene Lösung entgegen zu setzen», erklärt Hans-Jörg Bertschi, Verwaltungsratspräsident der Hupac.

Neutrales Traktionsangebot für alle Kunden zu gleichen Bedingungen
Das Geschäftsmodell des neuen Carriers ist ein Novum im Schienengüterverkehr. Über die Beteiligung von Hupac werden erstmals die Kunden des kombinierten Verkehrs Mitverantwortung für die Strategie und die Entwicklung eines Bahnunternehmens tragen. «Entgegen des europäischen Trends haben wir ein Modell entwickelt, in dem nicht die Bahn den Kombi-Operateur integriert und somit faktisch seine Handlungsfreiheit ausschaltet», so Hans-Jörg Bertschi. In der neuen Bahngesellschaft kommen zwei unabhängige Partner zum Zuge: SBB Cargo bringt Traktionsressourcen und bahntechnisches Know how ein, während Hupac über eine europaweite Marktpräsenz verfügt und einen wichtigen Teil des Transportvolumens beisteuert. Hupac wird auf strategischer Ebene die marktorientierte Entwicklung der neuen Gesellschaft aktiv mitprägen, was schliesslich allen Kunden des neuen Carriers zugute kommen wird. Die Verladerschaft steht hinter dieser Art der Zusammenarbeit, denn sie fördert Marktnähe und Effizienz und trägt zur Bahnliberalisierung bei. SBB Cargo International wird eigenständig handeln und Neutralität gegenüber allen Kunden wahren. Gemeinsames Ziel ist eine zuverlässige Bedienung und eine verlässliche, kontinuierlich optimierte Auslastung der Kapazitäten.

Standort auf der Nord-Süd-Achse
Das neue Unternehmen wird rund 480 Stellen anbieten, davon 237 Lokführer und 76 Stellen für operatives Personal. Die Planung, Disposition und Administration werden rund 170 Stellen umfassen. SBB Cargo International wird von Beginn an eigenes Lokpersonal in Deutschland und Italien haben. In der Schweiz wird Lokpersonal vorerst von SBB Cargo angemietet.

Durch die Ausgliederung des internationalen Verkehrs in die neue Gesellschaft erfolgt bei SBB Cargo in den nächsten zwei Jahren ein Abbau von 157 Stellen. Der Stellenabbau wird sozialverträglich gestaltet. Die SBB wird dabei im Rahmen des Gesamtunternehmens Möglichkeiten zur Umqualifizierung anbieten und kann dank Wachstum in anderen Bereichen auch neue Anstellungschancen anbieten. Hierbei werden alle zur Verfügung stehenden Lösungen des konzernweiten Arbeitsmarktes der SBB genutzt, inkl. Angebote in anderen Bereichen des Unternehmens, Ausnutzen der Fluktuation, Frühpensionierungen und falls notwendig auch Outplacement. Zu Entlassungen kommt es im GAV-Bereich nicht.

Der Standort der neuen Gesellschaft wird voraussichtlich im Raum Basel-Olten-Luzern sein. Die Suche nach einem geeigneten Bürogebäude läuft. Die heute bestehenden Depotstandorte auf der Nord-Süd-Achse in der Schweiz werden beibehalten. Neu werden die Lokführer vermehrt innerhalb eines Landes eingesetzt. Basel wird dabei der zentrale Drehpunkt des Produktionskonzeptes für Gotthard- und Lötschbergachse sein. Die Zahl der Lokführerinnen und Lokführern an den Standorten von SBB Cargo im Tessin und der Zentralschweiz wird im heutigen Umfang beibehalten,. In Deutschland wird der heutige Personalstandort in Offenburg mittelfristig nach Mannheim verlegt. Die übrigen Standorte in Deutschland und Italien bleiben vorerst bestehen. Die heutigen Tochtergesellschaften für die Produktion in Deutschland und Italien werden in die neue Gesellschaft integriert. Chemoil, die auf den Transport von Mineralöl und Chemieprodukten spezialisierte Tochtergesellschaft, bleibt Tochter von SBB Cargo AG.

Mit neuem Produktionssystem zu nachhaltigem wirtschaftlichen Erfolg
Die neue Gesellschaft wird anfangs 2011 den Betrieb aufnehmen. Dazu werden vorerst 109 Streckenlokomotiven aus der bestehenden Flotte von SBB Cargo angemietet, darunter 59 moderne Mehrsystemloks für den grenzüberschreitenden Einsatz. Kernelement der Unternehmensstrategie ist die Erhöhung der Produktivität von Lokomotiven und Lokführern. Dies soll über ein vertaktetes Produktionssystem mit hohen Lokumläufen und reduzierten Standzeiten sowie über die Konzentration auf aufkommensstarke Relationen erreicht werden. Bis 2013 soll das Unternehmen profitabel werden und mittelfristig Investitionen aus eigener Kraft vornehmen. «Mit SBB Cargo International schaffen wir einen starken Player auf dieser Achse, unterstützen die Verkehrsverlagerung und tragen zum Wachstum des Wirtschaftsstandorts Schweiz bei», unterstreicht Nicolas Perrin, Leiter SBB Cargo.

Umfassendes Angebot von SBB Cargo in der Schweiz
Durch die Ausgliederung kommt es auch zu Veränderungen bei der heutigen SBB Cargo AG. Diese wird sich zukünftig auf den Binnenverkehr in der Schweiz sowie im Verbund mit anderen Güterbahnen auf den Transport von Import- und Exportsendungen konzentrieren. Das bestehende Netz im Wagenladungsverkehr wird in der heutigen Grössenordnung beibehalten. Mit der verstärkten Ausrichtung auf Branchen und Grosskunden will SBB Cargo ihr Angebot besser auf den Markt ausrichten. Bereits die 15 grössten Kunden erwirtschaften 59% des Umsatzes, nutzen 74% aller Bedienpunkte und buchen 77% aller Wagentypen. Damit ist ein wesentlicher Teil des heutigen Angebots als Ausgangsbasis gegeben. Sowohl die Schweizer Wirtschaft wie die SBB haben seit Jahren stark in den Güterverkehr auf der Schiene investiert.

Die Position im Kombinierten Verkehrs (KV) will SBB Cargo auch im Binnenverkehr mit dem neuen Produkt «Bahn & Umlad» ausbauen. Langfristig prüft SBB Cargo dabei auch innovative Lösungen, die für die vergleichsweise kurzen Distanzen in der Schweiz geeignet sind. Im Import/Export spielt primär der Verkehr ab den Nordseehäfen eine wesentliche Rolle. Dafür ist der Bau des geplanten neuen Gateway-Terminals Limmattal in Dietikon eine wichtige Voraussetzung.

Standardisierung und Ausrichtung auf Kundenanforderungen
Mit der Neupositionierung wird SBB Cargo ihr Angebot stark standardisieren. «Damit machen wir einen Schritt, der in der Logistikbranche üblich ist, bei den Bahnen bis heute aber noch nicht Fuss gefasst hat», erklärt Nicolas Perrin. «Standardprozesse und definierte Leistungskomponenten werden wir je nach Kundenbedürfnis zusammenstellen können. Dies schafft Transparenz für eine verursachergerechte Preisbildung und in der Abrechnung. Bekanntlich werden durch erhöhte Transparenz auch weitere Optimierungspotentiale sichtbar, die zusammen mit den Kunden in einem länger dauernden Prozess realisiert werden. Deshalb gehe ich nicht von einer wesentlichen Einschränkung unserer Leistungen aus.»

Die Standardisierung soll die Einführung einer Standardsoftware, Prozessoptimierungen und die Verbesserung der Kapazitätsbewirtschaftung ermöglichen. Nur wenn es SBB Cargo gelingt, alle Ressourcen richtig zu dimensionieren und besser auszulasten, kann das Binnennetz kostendeckend betrieben werden. Gleichzeitig müssen auch im Schweizer Teil der Aktivitäten von SBB Cargo die Strukturkosten langfristig auf ein branchenübliches Niveau gesenkt werden. Parallel zur Ausgliederung des Transitverkehrs in eine separate Gesellschaft wird SBB Cargo in der Schweiz den Schritt in eine prozessorientierte Organisation vornehmen. Die Organisationsstruktur wird im zweiten Halbjahr 2010 entsprechend angepasst werden.

Schrittweise Umsetzung
Die Strategie im Schweizer Wagenladungsverkehr wird schrittweise über mehrere Jahre umgesetzt. Ziel von SBB Cargo ist es, dass der Schweizer Wagenladungsverkehr mittelfristig ein positives Ergebnis erzielt, das auch die notwendigen Reinvestitionen in Rollmaterial und den Finanzaufwand abdeckt. In enger Zusammenarbeit mit den Kunden und SBB Infrastruktur werden damit die Voraussetzungen für einen langfristig erfolgreichen Güterverkehr im hoch ausgelasteten Schweizer Schienennetz geschaffen.

 

 

Michail Stahlhut heisst der Leiter von SBB Cargo International, der letzte Woche von SBB Cargo und dem Kombi-Operateur Hupac angekündeten Gesellschaft für den alpenquerenden Transitverkehr zwischen Deutschland und Italien.

Der 44-jährige Michail Stahlhut wird Leiter von SBB Cargo International. In dieser Funktion wird er den Aufbau der neuen Nord–Süd-Tochter von SBB Cargo und Hupac verantworten.
Michail Stahlhut besitzt eine langjährige und fundierte Erfahrung im Eisenbahngüterverkehr. Er ist seit 2006 Vorstand der Osthannoverschen Eisenbahnen AG. Mit dem Anteilserwerb durch Arriva wurde er 2008 zum Geschäftsführer Technik der Arriva Deutschland GmbH. In dieser Funktion verantwortete er den Ausbau des Cargogeschäfts, die Werkstätten sowie die Infrastruktur. Zuvor hatte er für eine private Firma ein Eisenbahnverkehrsunternehmen aufgebaut und leitete bei der Railion AG den Cargobahnhof Mannheim.

 

Hupac

 

 

Bericht SF Tagesschau vom 05. Juli 2010

Mo

05

Jul

2010

Arriva Niederlande hat 38 weitere GTW bei Stadler Rail bestellt

Die Arriva Niederlande haben 38 weitere Gelenktriebwagen GTW bei Stadler Rail bestellt. Damit hat Arriva seit 2005 bereits 99 GTW für den Einsatz in verschiedenen Regionen der Niederlande bei Stadler Rail bestellt. Der Auftrag hat ein Volumen von rund EURO 140 Mio. Die Auslieferung erfolgt ab Herbst 2012. Der unterschriebene Vertrag umfasst 14 elektrische und 24 dieselelektrische Züge. Die Fahrzeuge wurden gegenüber den bereits erfolgreich im Einsatz stehenden GTW der Arriva in verschiedenen Bereichen weiterentwickelt. So wurde für die dieselelektrischen Fahrzeuge ein hochmoderner umweltfreundlicher Antrieb entwickelt.

                                                                                                             Foto: Stadler Rail

 

Besonderer Vertrauensbeweis
Peter Jenelten, Executive Vice President Marketing & Sales der Stadler Rail Group, freut sich sehr über den jüngsten Erfolg: „Dieser weitere Auftrag der Arriva ist ein eindrücklicher Beweis für die Zufriedenheit unseres Kunden mit der bisher ausgelieferten GTW-Flotte. Dank diesem Auftrag konnte Stadler inzwischen 539 GTW in 10 verschiedene Länder verkaufen.“

Die 14 elektrischen GTW sind für den Regionalverkehr auf der Strecke Zwolle – Emmen in den Provinzen Overijssel und Drenthe vorgesehen. Der Auftrag umfasst 6 zweiteilige und 8 dreiteilige Züge. In der dieselelektrischen Ausführung werden 13 zweiteilige und 11 dreiteilige Fahrzeuge geliefert. Diese sind für nichtelektrifizierte Strecken der Konzession „Rivierenland-Achterhoek und Zutphen Apeldoorn“ in der Provinz Gelderland bestimmt. Arriva Netherlands betreibt in Holland verschiedene Regionalverkehrsnetze.

Modernes und komfortables Fahrzeug
Die bestellten Züge sind eine Weiterentwicklung der vierten GTW-Generation, die bereits seit 2006 für Arriva in Holland erfolgreich im Einsatz steht. Die Züge für die Provinzen Overijssel und Drenthe werden mit einer speziell hochwertigen Innenausstattung ausgerüstet. Die Fahrzeuge erhalten eine bequeme Lounge, ein spezielles Businessabteil und ein abgetrenntes Ruheabteil. Mehrere Abteile verfügen über Tische und im Eingangsbereich der dreiteiligen GTW werden die Fahrgäste vom Zugbegleiter an einem speziellen Infodesk empfangen. Die dieselelektrischen Züge erhalten einen neuentwickelten, sehr umweltfreundlichen Antrieb. Dieser erfüllt die neuesten Abgasvorschriften Stage IIIB.

Alle Züge sind klimatisiert und verfügen über einen Niederfluranteil von 75%. Der Sitzabstand ist in allen Abteilen sehr grosszügig. Bis zu vier Züge können gemeinsam in Vielfachsteuerung verkehren. Die Fahrzeuge werden in Aluminium-Leichtbauweise hergestellt und verfügen somit über ein geringes Gewicht. Dadurch werden höhere Beschleunigungswerte erzielt und die Betriebskosten erheblich gesenkt.

Stadler Rail Group
Stadler Rail Group, der Systemanbieter von kundenspezifischen Lösungen im Schienenfahrzeugbau, umfasst Standorte in der Schweiz (Altenrhein, Bussnang und Winterthur), in Deutschland (Berlin-Pankow und Velten), in Polen (Siedlce), in Ungarn (Budapest, Pusztaszabolcs und Szolnok), Tschechien (Prag), Italien (Meran) sowie in Algerien (Algier). Gruppenweit werden über 3'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die bekanntesten Fahrzeugfamilien der Stadler Rail Group sind der Gelenktriebwagen GTW (539 verkaufte Züge), der Regio Shuttle RS1 (442 verkaufte Züge), der FLIRT (579 verkaufte Züge) und der Doppelstockzug DOSTO (125 verkaufte Züge) im Segment der Vollbahnen und die Variobahn (284 verkaufte Fahrzeuge) sowie der neu entwickelte Tango (122 verkaufte Fahrzeuge) im Segment der Strassenbahnen. Des Weiteren stellt Stadler Rail Reisezugwagen und Lokomotiven her und ist weltweit der führende Hersteller von Zahnradbahnfahrzeugen.

So

04

Jul

2010

Facebook-Piraten überfallen die ÖBB wegen dem Sommerticket

Das ÖBB-Sommerticket wird teurer, die Generation Y ist sauer. Die Folge: Eine neue Facebook-Seite, mehr als 5000 Fans in einer Woche und viel Negativ-PR. Experten geben Tipps wie Unternehmen in solchen Fällen am Besten reagieren.

 

Von Evelin Past - Wirtschafts Blatt

"Mach diesen Sommer zum Sommer deines Lebens und ganz Österreich zu deiner Party", so wirbt die ÖBB derzeit auf ihrer Website für ihr Sommerticket. Hört sich gut an, doch die Sache hat einen Haken. Denn die Preise für das Ferienticket, mit dem Jugendliche von 03. Juli bis 12. September in Kombination mit der Vorteilscard <26 quer durch Österreich reisen können, wurden erneut kräftig erhöht. So kostet das ÖBB-Sommerticket für unter 20-jährige heuer doppelt so viel als noch im Jahr 2008.

Facebook-User wehren sich
"Lass dich nicht für dumm verkaufen" heißt die Facebook-Initiative der Jugendlichen, die sich über die Preispolitik der ÖBB ärgern. 5826 Anhänger hat die Seite inzwischen und es werden stündlich mehr. Gegründet wurde die Negativ-Gruppe vor genau einer Woche. Auf der Pinnwand der Seite lassen die Schüler und Studenten ihrem Ärger über die ÖBB freien Lauf. Sie rechnen genau vor wie sich die Preise des ÖBB-Sommertickets seit dem Jahr 2008 entwickelt haben, auch der offene Brief an das ÖBB-Management steht online. Aber auch über Zugverspätungen, Werbespots und den offiziellen Soundtrack zum ÖBB Sommerticket wird fleißig gelästert.

Das Unternehmen selbst hat sich noch nicht zu Wort gemeldet. Wie auch, die ÖBB verfügt bis dato weder über eine eigene Facebook-Seite, noch einen Blog oder Twitter-Account. Dafür gibt es rund 80 inoffizielle ÖBB-Fangruppen bei Facebook. Seitens des Unternehmens heißt es immerhin, dass derzeit intensiv an einer Social-Media-Strategie gearbeitet wird.

Krisen-PR im Web 2.0
Beschwerden, die früher beim Konsumentenservice oder bei Kundenhotlines landeten, werden nun öffentlich. Das macht nicht nur großen Unternehmen wie der ÖBB oder BP zu schaffen. Wie aber sollen Firmen reagieren, die via Social Media ins Kreuzfeuer der Kunden geraten?

"Zu versuchen den Negativ-Content im Netz zu verbieten, ist die absolut schlechteste Reaktion", sagt Vera Steinhäuser, Mitglied der Geschäftsführung der Werbeagentur PKP BBDO. Stattdessen soll die Kritik als Chance gesehen werden, um zum Beispiel eine intensive Kundenbeziehung aufzubauen. "Die Unternehmen sollen an den Diskussionen teilnehmen, Argumente bringen und echte Lösungen anbieten", erklärt sie. In vielen Konzernen scheitere die Kommunikation im Netz, weil niemand für die neuen Kanäle zuständig sei.

Bei Facebook-Kritik nicht wegsehen
"Nicht Hinsehen ist das schlechteste", ist sich auch Susanne Liechtenecker, Social Media Expertin bei der Agentur Liechtenecker, sicher. Sie bestätigt auch, dass in den meisten Unternehmen noch keine Strukturen für die öffentliche Kommunikation im Web 2.0 geschaffen sind. Ziel sei es eigene Plattformen zu schaffen, damit die Diskussionen direkt im Unternehmen stattfinden. Es gehe darum, auf Kritikpunkte konkret einzugehen. Liechtenecker empfiehlt, Usern, Fans und Kritikern die Möglichkeit zu geben, Ideen in das Unternehmen einzubringen. Regelmäßige User dieser Portale könnten sich schließlich zu Markenbotschaftern entwickeln. Die PR-Defensivmaßnahmen könnten sich damit zu interessanten Marketing-Tools entwickeln.

Den ganzen Sommer Party - mit dem ÖBB Sommerticket!
Mach diesen Sommer zum Sommer deines Lebens und ganz Österreich zu deiner Party. Mit dem ÖBB Sommerticket bist du cooler als ein Eisbär und wenn’s um Action geht immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Alles, was du brauchst, ist eine gültige ÖBB VORTEILScard <26 und Bock auf Party, Sommer und Ferien!

 

Das ÖBB Sommerticket gibt’s um 39,- Euro für alle bis 19 Jahre und um 69,- Euro für alle von 20 bis unter 26 Jahre.


Du kannst damit von 03. Juli bis 12. September 2010 auf allen Strecken der ÖBB und der Raaberbahn (ausgenommen weitere Privatbahnen, Zahnradbahnstrecken und Sonderverkehre) sowie im Intercitybus zwischen Graz und Klagenfurt quer durch Österreich reisen. Von Mo - Fr von 8:00 - 24:00 Uhr sowie Sa, So und Feiertags ganztägig in der 2. Klasse.

 

Hol dir gleich dein ÖBB Sommerticket und mach den ganzen Sommer Party!


Online buchen

 

Das Video zum Sommerticket!
Du kennst das coole Musikvideo "Sommerparty" von Serial G & Edelmacho noch nicht? 

Dann schau dir hier an, wie die beiden auf ihrem Sommerparty-Trip abgehen. Zusätzlich gibt’s noch alles Mögliche zum Downloaden und ÖBB Sommertickets zu gewinnen.

Sa

03

Jul

2010

Die grösste Bahnhofuhr von Europa hängt jetzt in Aarau

Einmal mehr zeigt es sich, dass die Schweiz ist ein Uhrenland ist! In Aarau hängt seit 1. Juli 2010 die grösste Bahnhofsuhr von Europa. Das Zifferblatt hat einen Durchmesser von neun Metern. Trotz dieser gigantischen Ausmasse, muss die Bahnhofsuhr haargenau sein. Eine grosse Herausforderung für die Monteure.

Seit 1. Juli 2010 lesen die Aarauer und Aarauerinnen die Zeit von der grössten Bahnhofuhr der Schweiz, ja sogar Europas ab. Denn am Donnerstagmorgen hat die SBB, nach Montage von Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger, die neue Bahnhofuhr an der Aussenfassade des neuen Bahnhofgebäudes in Betrieb genommen. Die bis zu 150 Kilogramm schweren Zeiger mussten dazu am mithilfe von Hebebühnen 17 Meter hoch gehoben und montiert werden. Die Uhr ist Teil des siegreichen Wettbewerbprojekts des Büros Theo Hotz Architekten. Das transparente Zifferblatt, welches bereits im Frühjahr angebracht wurde, hat einen Durchmesser von rund 9 Metern und erstreckt sich über drei Stockwerke. Die Uhr mit der roten Kelle als Sekundenzeiger ist ans klassische Design der SBB Bahnhofuhren angelehnt.

Das neue Aarauer Bahnhofgebäude bietet ab 05. August 2010 ein breites Dienstleistungsangebot sowie moderne Geschäfts- und Büroflächen. Am Freitag und Samstag, 22. und 23. Oktober 2010, gibt es ein grosses Eröffnungsfest für die Bevölkerung von Aarau und Umgebung.

 

 

Bericht SF Schweiz Aktuell vom 01. Juli 2010

Fr

02

Jul

2010

Das SBB-Generalabonnement soll ab 2012 massiv teurer werden

Bei der nächsten Preisrunde nehmen die SBB vor allem das Generalabonnement ins Visier. Es soll ab 2012 massiv teurer werden.

 

Egal wie man es rechnet: Die SBB benötigen allein für die Substanzerhaltung des Netzes in den nächsten Jahren zusätzliche Mittel von mehreren Hundert Millionen Franken jährlich. Der Bund wird nur einen Teil dieser Gelder bereitstellen, den Rest müssen die SBB selbst aufbringen. Dies soll gemäss Sprecher Reto Kormann durch kurzfristige Effizienzsteigerungen passieren. Unter anderem ist der Abbau von bis zu 350 Verwaltungsstellen im Infrastrukturbereich vorgesehen.

 

Bericht HandelszeitungOnline

 

Weitere Aufschläge folgen

Im Herbst soll eine Arbeitsgruppe des Bundesamtes für Verkehr (BAV) Sparvorschläge auf den Tisch legen. Absehbar ist, dass die Kunden durch deutlich höhere Billettpreise an die Infrastruktur mitzahlen sollen. Bereits auf den Fahrplanwechsel im Dezember schlagen Billette im Schnitt um 6,4% auf - sofern der Preisüberwacher den Vorschlägen zustimmt.
 
Doch das ist erst der Anfang. Besonders das Generalabonnement (GA) ist im Visier. Es kostet heute in der zweiten Klasse 3100 Fr. und ab Dezember 3300 Fr. Gemäss Informationen der «Handelszeitung» soll es bereits ab 2012 massiv teurer werden. Die Rede ist von einem Aufschlag von bis zu 20%. Auch eine Variante mit einer zeitlichen Beschränkung des GA wird diskutiert.

GA deckt Kosten nicht

Der Grund: GA-Kunden sind zwar treu, aber unter dem Strich nicht rentabel. Wer mit dem GA täglich von Zürich nach Bern in der 2. Klasse pendelt, fährt heute bereits ab Ende März gratis. Und weil die Inhaber dieser Abos Bahn und Postauto immer öfter nutzen, sinken die Einnahmen pro Kilometer. SBB-Chef Andreas Meyer rechnet denn auch öffentlich vor: «Der Personenkilometer kostet uns 16 Rappen. Die Einnahmen der Kunden mit GA liegen bei 10 Rappen.»
 
Bei den Infrastrukturkosten sei jahrelang aus politischen Gründen so getan worden, als wäre die Bahn billig, sagt auch Dominique Reber, Geschäftsleitungsmitglied des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse. Und er zielt nicht nur auf das GA ab: In einer gross angelegten Infrastruktur-Studie kommt der Verband zum Schluss, dass die Benützung des öffentlichen Verkehrs ganz generell zu wenig kostet (siehe Box). «Insbesondere die Infrastrukturkosten sind unzureichend durch Verkehrserträge finanziert.» Und weiter: «Besonders im Personenverkehr ist das System gefährlich: Wer mehr fährt, profitiert mehr - das ist nicht nachhaltig.»
 

Alte Idee neu lanciert?

SBB-Sprecher Kormann sagt zu möglichen Preiserhöhungen nur: «Die Tarifmassnahmen per Dezember 2010 sind branchenintern verabschiedet. Über allfällige weitere Preisschritte lassen wir uns nicht aus.» Für weitere Preiserhöhungen, insbesondere auch beim GA, bräuchten die SBB die Zustimmung der rund 200 im VöV zusammengeführten Transportunternehmungen in der Schweiz. Eine mögliche Beschränkung der Gültigkeit des GA stehe für die SBB gemäss Kormann derzeit nicht an: «Gerade um das einfache und transparente Tarifsystem wird die Schweiz immer wieder beneidet.»
 
Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass die SBB gerne ein GA einführen möchten, das erst ab 9 Uhr gültig ist und dafür 30% billiger wäre. Ein solches Abo ist bisher am Widerstand anderer Verkehrsunternehmen gescheitert. Sie fürchten um die Ausflügler, die dann ausbleiben könnten. Angesichts der düsteren Finanzlage dürfte SBB-Chef Meyer mit dieser Idee aber einen neuen Anlauf wagen - schliesslich erklärte er wiederholt, die Idee eines 9 Uhr-GA sei «nicht für alle Zeiten vom Tisch».

 

 

Andreas Meyer in der SF Tagesschau vom 28. Juni 2010

Do

01

Jul

2010

DSB IC-3 ab Dezember zwischen Kopenhagen und Flensburg

Mit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 bietet die DSB eine InterCity-Verbindung zwischen Østerport und Flensburg im 2-Stunden-Takt an. Dies ist das Ergebnis des heute (29. Juni 2010) zwischen der DSB und der für den regionalen Zugverkehr in Schleswig-Holstein zuständigen Gesellschaft LVS geschlossenen Vertrags.

Die DSB erwartet einen Mehrverkauf von 100.000 Reisen pro Jahr. Davon entfällt gut die Hälfte auf Fahrten nach/von Flensburg, beim restlichen Teil handelt es sich um Fahrten nach/von Bahnhöfen in Nordschleswig/Südjütland.

"Schleswig-Holstein und Dänemark rücken wieder ein Stück näher zusammen", sagte der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Jost de Jager während der feierlichen Vorstellung des neuen Angebotes in Flensburg. Dafür werden rund 630.000 Euro zusätzlich vom Land Schleswig-Holstein eingesetzt. "Das neue Angebot ist ein großer Gewinn für den grenzüberschreitenden Verkehr. Nicht nur Touristen sondern insbesondere auch Pendler werden davon profitieren", so de Jager.

Auch Klaus Tscheuschner, Oberbürgermeister der Stadt Flensburg betonte: "Für Flensburg als gemeinsames Zentrum der deutsch dänischen Region ist es ein richtiger und wichtiger Schritt nicht nur an das deutsche, sondern ab Dezember ebenfalls an das dänische IC-Netz angebunden zu sein."

Die "Dänische Gumminase" IC-3 kommt nach Flensburg               Foto: Marcel Manhart

 

Moderne umweltfreundliche Züge
Die InterCity-Züge zwischen Østerport und Flensburg ersetzen gleichzeitig die Regionalzüge zwischen Fredericia und Padborg, und das bedeutet, dass die Kunden im Lokalverkehr IC3-Züge statt MR-Zügen bekommen. Die Wahl fiel auf die IC3-Züge, weil 10 Züge bereits mit deutschem Zugfunk und dem deutschen Indusi-Zugsicherungssystem ausgestattet sind.

"Mit dem Einsatz von InterCity-Zügen auf der Strecke zwischen Østerport und Flensburg werden den Fahrgästen moderne, umweltfreundliche Züge mit erhöhtem Komfort bereitgestellt. Auf Seeland, wo wir die meisten blauen Bn-Wagen aus den 70er-Jahren ausgemustert haben, konnten wir eine deutliche Steigerung der Zufriedenheit mit der konkreten Reise verzeichnen," so Søren Eriksen.

Kürzere Reisezeiten und bessere Anschlussmöglichkeiten
Mit der InterCity-Verbindung nach Flensburg erhalten die Kunden in Südjütland häufigere und bessere Verbindungen nach Hamburg, Berlin und dem restlichen Europa. "Wir bei der DSB freuen uns darüber, den Nordschleswigern mehr und schnellere Zugverbindungen anbieten zu können, und wir hoffen, dass dies zur Verlagerung des Personenverkehrs vom Auto und Flugzeug auf die Bahn beitragen kann. Profitieren davon wird nicht nur die Umwelt, sondern auch der jeweilige Kunde, der lästige Schlangen im Flughafen und auf den Straßen vermeiden und auch noch dazu Reisezeit in Arbeitszeit umwandeln kann," erläutert Søren Eriksen, CEO der DSB.

Konkurrenz für Cimber Air in Südjütland
Im Vamdrup-Tinglev-Raum, wo die InterCity-Züge heute nur alle zwei Stunden verkehren, erhalten die DSB-Kunden mit der Verbesserung eine InterCity-Verbindung jede Stunde. "Wir haben bereits mehrere attraktive "Orange"-Billigticketangebote, und wenn wir auf einmal die Abfahrtsfrequenz auf 16-17 Züge pro Tag erhöhen, können wir Cimber Sterling im Inlandsverkehr ernsthaft Konkurrenz machen," erklärt Søren Eriksen mit dem Hinweis, dass Cimber Sterling lediglich 4 Flüge täglich anbietet.