– Immer besserer Empfang in Zügen
– Gratis-Internet am Bahnhof
– Herausforderungen im Regionalverkehr
Beim Mobilfunkempfang in den Zügen haben SBB und Mobilfunkanbieter bedeutende Fortschritte erzielt. Im Fernverkehr können Reisende bereits in über 70 Prozent der Zugswagen mit bestmöglichem Empfang telefonieren und Online- Dienste nutzen. Bis Ende 2014 sind sämtliche Wagen des Fernverkehrs mit den dafür notwendigen Signalverstärkern ausgerüstet. Vernetzt unterwegs auch an den Bahnhöfen: Mit über 5‘000 registrierten Kundinnen und Kunden ist SBB FREE WiFi, der kostenlose Internetzugang am Bahnhof, erfolgreich lanciert worden.
Nach den drei Pilotbahnhöfen Wetzikon, Bern Wankdorf und Burgdorf beginnt heute der reguläre Rollout in den vier Bahnhöfen Morges, Nyon, Montreux und Vevey. Bis Ende 2015 ist SBB FREE WiFi in den 100 meistfrequentierten Bahnhöfen verfügbar. Noch unzureichend hingegen ist die Mobilfunkversorgung im Regionalverkehr. Die SBB strebt den Einbau von Signalverstärkern auch in Regionalzügen an und hat entsprechende Gespräche mit den Mobilfunkanbietern lanciert.
V.l.n.r. Stephan Wehrle (Leiter Medienstelle), Andreas Meyer (CEO) und Peter Kummer (CIO) informieren über die Mobilfunkstrategie der SBB Foto: Marcel Manhart
Die lückenlose Mobilfunkversorgung auf der ganzen Reisekette hat für die SBB grösste Priorität. «Für unsere Kundinnen und Kunden sind die Verbindungen aus dem Zug und in den Zug in Zukunft mindestens gleich wichtig, wie die Verbindung mit dem Zug», sagte SBB-CEO Andreas Meyer heute an einem Mediengespräch in Bern. Kundenbefragungen haben denn auch ergeben, dass der mobile Empfang für Reisende ein wichtiges Bedürfnis darstellt. Gerade für jüngere Kundengruppen wird es immer wichtiger, unterwegs mobile Services zu nutzen und soziale Kontakte auch in elektronischer Form zu pflegen.
Im Fernverkehr sind bereits über 70 Prozent der Züge mit Signalverstärkern ausgerüstet und mit entsprechenden Aufklebern gekennzeichnet. Bis Ende 2014 ist in sämtlichen Wagen des Fernverkehrs ein guter Empfang möglich. Messungen auf dem Schweizer Bahnnetz haben gezeigt, dass die eingebauten Signalverstärker im Fernverkehr den mobilen Empfang markant verbessert haben. Auf der Hauptachse St. Gallen – Genf etwa ist der Internet- und Telefonempfang bereits heute deutlich besser als im Ausland. Die SBB und die Mobilfunkbetreiber sind zudem im Gespräch, um die Mobilfunkversorgung entlang der Hauptachsen West-Ost bzw. Nord-Süd weiter zu verbessern sowie die Gotthardbasislinie bis 2016 auszurüsten.
Gratis-Internet am Bahnhof erfolgreich lanciert
Ab heute können die Kundinnen und Kunden auch in Morges, Nyon, Montreux und Vevey ihre Zeit im Bahnhof besser nutzen – dank SBB FREE WiFi. Der Pilotversuch, der am 23. September 2013 in Wetzikon, Bern Wankdorf und Burgdorf startete, ist erfolgreich abgeschlossen worden. «Der Service entspricht einem echten Kundenbedürfnis », so SBB-CIO Peter Kummer, der die Implementierung der SBBMobilfunkstrategie verantwortet. Bereits über 5‘000 Personen haben sich registriert, das sind 25% Prozent der rund 20’000 Personen, welche sich durchschnittlich pro Tag an diesen drei Bahnhöfen aufhalten. Bis Ende 2015 sind die 100 meistfrequentierten Bahnhöfe mit SBB FREE WiFi ausgerüstet.
Signalverstärker im Regionalverkehr: Notwendig, aber Finanzierung offen
«Auch im Regionalverkehr möchten unsere Kundinnen und Kunden Mobilfunkservices nutzen, gerade in grösseren Agglomerationen», ist Andreas Meyer überzeugt. Messfahrten haben hingegen ergeben, dass der mobile Empfang im Regionalverkehr nur in stark reduzierter Qualität möglich ist. Die SBB strebt daher auch für ihre Regionalverkehrsflotte den Einbau von Signalverstärkern an. Zudem dürften zusätzliche Antennen der drei Mobilfunk-Anbieter entlang der Bahnlinien notwendig werden.
Die Investitionen für den Einbau von Repeatern in die bestehenden Regionalzüge werden auf rund CHF 66 Millionen geschätzt. Die entsprechenden Umrüstungen kann die SBB ab 2014 mit bereits für dieses Zeitfenster geplanten Rollmaterialrevisionen kombinieren und Synergien nutzen. Bis 2020 könnte so die gesamte Regionalverkehrsflotte umgerüstet werden. Voraussetzung ist eine Einigung mit Mobilfunkanbietern und den Kantonen als Besteller über die Gesamt-Finanzierung. Dabei erkennt das Bundesamt für Verkehr (BAV) grundsätzlich die Abgeltungsberechtigung des Einbaus von 3G-Signalverstärkern in der Regionalverkehrsflotte. Eine Mitfinanzierung durch das BAV setzt aber die grossmehrheitliche Übernahme der Kosten durch die Mobilfunkprovider voraus. Die SBB und die Mobilfunkanbieter haben deshalb entsprechende Gespräche aufgenommen.
SBB FREE WiFi: Wie sieht der Zeitplan aus?
23.09.2013: Bern Wankdorf, Burgdorf, Wetzikon
06.11.2013: Nyon, Montreux, Morges, Vevey
18.11.2013: Zürich Altstetten, Bülach, Weinfelden, Thalwil, Pfäffikon SZ, Stettbach
27.01.2014: Wädenswil, Uster, Dietikon, Zürich Hardbrücke, Effretikon
17.02.2014: Liestal, Arth Goldau, Yverdon-les-Bains, Visp
Hier ist jeweils ersichtlich, welche Bahnhöfe bereits online sind
Die Rollout-Planung für die Bahnhöfe ab März erfolgt Anfang 2014
Fakten zum Mobilfunk im Zug und WiFi am Bahnhof
Repeater
Signalverstärker für moderne 2G/3G/4G Übertragung von mobilen Endgeräten im schnellen Datenstandard GSM, EDGE, UMTS, HSPA, HSPA+ oder LTE. Verarbeitet auch die jüngsten Mobilfunkstandards.
Anzahl mit Repeatern ausgerüstete Wagen bei SBB
Bis jetzt sind >70 % aller Fernverkehrswagen (EC, ICN, EWIV und IC2000) ausgerüstet. Damit werden rund 1‘000 Wagen umgerüstet - der Umbau soll bis Ende 2014 abgeschlossen sein. Welche Wagen ausgerüstet sind, kennzeichnet die SBB mit entsprechenden Klebern:
Der Ausbau mit Signalverstärkern der neusten Generation ist im europäischen Vergleich in der Schweiz sehr weit fortgeschritten. Auf ersten Strecken surfen Kunden bereits über 4G/LTE. Messungen zeigen, dass der mobile Empfang im SBB Fernverkehr heute dank
der Signalverstärker besser ist als in den Bahnen unserer Nachbarländer.
WiFi oder WLAN
In vielen Ländern (u.a. USA, Grossbritannien, Frankreich, Italien, sowie neuerdings auch Deutschland) wird WiFi als Synonym für WLAN benutzt.
WiFi im Zug
Swisscom bietet die WLAN-Hotspots in 73 Businesswagen der 1. Klasse noch bis Sommer 2014 an. WiFi im Zug bringt im Vergleich zum direkten 3G/4G Empfang nicht mehr Bandbreite beim Surfen, da es für den Internetzugang dasselbe Mobilfunknetz nutzt. Tests der vielzitierten WLAN Services der Bahnen unserer Nachbarländer haben die SBB Strategie bestätigt, da diese WLAN Angebote störungsanfällig sind und die von einem WLAN Service erwartete Leistung oft nicht erbringen.
Unterschied zu WiFi Projekten von Busbetrieben oder städtischen Trams?
Datenübertragung aus einem Fahrzeug ist aufgrund der langsamen Geschwindigkeit und der viel kleineren Nutzerzahlen wesentlich einfacher zu bewerkstelligen. Auch bei Bussen mit WiFi ist die Bandbreite beschränkt. Aufgrund der wesentlich kleineren Nutzerzahl pro Fahrzeug fallen Kapazitätsengpässe weniger auf.
WiFi am Bahnhof
Die SBB bietet bis Ende 2015 an 100 Bahnhöfen «FREE-WiFi». Grosse Bahnhöfe ab Mitte 2014.
Nach einmaliger Registrierung ist das kostenlose Internet künftig an allen ausgerüsteten Bahnhöfen nutzbar. Zeitbeschränkung: 60 Minuten, danach zwei Stunden Pause.
Strom am Sitzplatz
25‘000 Steckdosen für das Aufladen von Laptops, Mobiltelefonen und Tablets im Zug.