460 Millionen Euro sollen bis 2017 in den Ausbau des Bahnverkehrs in Schleswig-Holstein fliessen. Das haben das Land und die DB auf einem Spitzentreffen vereinbart. Neben der S4 und einer S-Bahn nach Kaltenkirchen soll auch die Strecke Kiel - Lübeck schneller werden.
Im 10-Minuten-Takt bis nach Ahrensburg: Die geplante S-Bahn-Linie S4 soll ab 2018 zwischen Hamburg-Altona, Jungfernstieg, Ahrensburg und Bad Oldesloe pendeln und die Fernverkehrsgleise im Hamburger Hauptbahnhof entlasten. Foto: Marcel Manhart
Der Schienenverkehr in Schleswig-Holstein soll mit rund 460 Millionen Euro bis 2017 deutlich ausgebaut werden. Darauf haben sich das Land und die Deutsche Bahn auf einem so genannten Bahn-Gipfel verständigt.
Eine leistungsfähige Infrastruktur in Schleswig-Holstein ist wichtig für die Mobilität der Bürger. Genauso wichtig ist, dass die Qualität des Verkehrs stimmt. Es freut mich, dass die Deutsche Bahn AG Anstrengungen unternehmen wird, um die Pünktlichkeit im Nah- und Fernverkehr zu verbessern, die Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu erhöhen und Fahrgäste bei Störungen besser zu informieren", so Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Albig nach dem Treffen in Lübeck.
Bahnchef Grube ergänzte: "Wir wollen in Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Land maßgebliche Projekte vorantreiben, wie zum Beispiel die Planung der Infrastruktur für die neue S-Bahn-Linie S4 zwischen Bad Oldesloe, Ahrensburg und Hamburg. Hier wird die Deutsche Bahn die anstehende Entwurfs- und Genehmigungsplanung übernehmen."
Sowohl das Land als auch die Bahn bekannten sich darüber hinaus für die Verlängerung der bestehenden S-Bahn-Linie S21 Aumühle - Hamburg-Eidelstedt bis nach Kaltenkirchen.
Gegenstand war auch das Stationsprogramm zur Qualitätsverbesserung der Verkehrsstationen in Schleswig-Holstein, das sehr erfolgreich ist. Die Vereinbarung beinhaltet Bau- und Sanierungsmaßnahmen in mindestens 14 schleswig-holsteinischen Bahnhöfen.
Die zweite Ausbaustufe der Strecke Kiel – Lübeck wird nach Angaben des Landes und der DB bis 2016 vollendet. Der Regional-Express zwischen Kiel und Hansestadt Lübeck soll dann erstmals mit einer Fahrzeit von unter einer Stunde unterwegs sein und damit eine konkurrenzfähige Alternative zum Pkw bieten.
Für die Schienenanbindung zur Festen Fehmarnbeltquerung mit dem Ausbau der Strecke Lübeck – Puttgarden läuft derzeit das Raumordnungsverfahren. Das Land und die Deutsche Bahn bekennen sich zu dem Großprojekt mit den entsprechenden Planungsschritten und begleiten es mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit.
Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßt die Ergebnisse des Bahngipfels. "Mit der Realisierung der 2. Ausbaustufe Kiel – Lübeck kann der Integrale Taktfahrplan in Schleswig-Holstein weiter ausgebaut werden, weil der RE Kiel – Lübeck durch die Verkürzung der Fahrtzeit dann den Taktknoten Kiel zur vollen Stunde bedienen kann, so dass in Kiel attraktive Anschlüsse nach Husum und Flensburg entstehen. So verkürzt sich nicht nur die Fahrtzeit Kiel – Lübeck von 68-69 Minuten auf rund 55 Minuten, sondern auch die Fahrtzeiten Husum – Lübeck von 2.55 Stunden auf rund 2.20 Stunden und auch die Fahrtzeiten Flensburg – Lübeck von 2.50 Stunden auf rund 2.10 Stunden. Davon versprechen wir uns deutlich steigende Fahrgastzahlen", so der Vorsitzende des schleswig-holsteinischen Landesverbandes, Stefan Barkleit, zu Nahverkehr HAMBURG.