SBB und SNCF realisieren im grenzüberschreitenden Regionalverkehr gemeinsam die künftige S-Bahn Genf

Die SBB und die SNCF verstärken die Partnerschaft in der grenzüberschreitenden S-Bahn Genf, welche voraussichtlich im Dezember 2017 in Betrieb genommen wird. Andreas Meyer, CEO der SBB und Guillaume Pepy, Präsident der SNCF, haben am 30. Oktober 2013 in Paris eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Diese beinhaltet die nächsten Schritte des gemeinsamen Projekts und definiert die Eckdaten der Betriebsorganisation entsprechend dem Wunsch der regionalen Behörden, als Besteller des Regionalverkehrs. Eine gemeinsame Gesellschaft mit Sitz in Genf, an welcher die SBB die Mehrheit halten wird, soll bis spätestens Ende 2014 gegründet werden. In Zukunft werden täglich rund 50‘000 Kunden die grenzüberschreitende S-Bahn nutzen.

Guillaume Pepy,  Präsident SNCF  (links)  und  Andreas Meyer,  CEO SBB anlässlich der Unterzeichung der Absichtserklärung in Paris                                    Foto: SBB CFF FFS

 

 

Die SBB und die SNCF haben am 30. Oktober 2013 in Paris eine Absichtserklärung unterzeichnet, welche die nächsten Etappen sowie die einzelnen Schritte der Realisierung und die Organisation des Betriebs des RER „franco-valdo-genevois“ (RER FVG) definiert. So werden ab 2014 die im Projekt involvierten Spezialisten der SBB und der SNCF die Projektarbeiten gemeinsam in Genf vorantreiben. Somit können die Arbeiten in den Bereichen Fahrplan, Rollmaterial, Tarifsysteme sowie die Anbindung an die nationalen und internationalen Verbindungen und an weitere Transportmittel besser koordiniert werden.

 

Um die Einführung des RER FVG rechtzeitig per Dezember 2017 sicherzustellen, müssen die Bestellerorganisationen (die Region Rhône-Alpes, die Kantone Genf und Waadt sowie die Eidgenossenschaft) zeitnah einen Entscheid in Bezug auf die Fahrzeugflotte und das Angebot fällen. Die SBB und die SNCF haben die Entscheidgrundlagen bereits vorgelegt.

 

In einer ersten Phase wird die künftige gemeinsame Gesellschaft das kommerzielle Angebot auf der Achse Genf-Bellegarde, eine der Hauptlinien des RER FVG, sicherstellen. In einer zweiten Phase übernimmt die Gesellschaft die Gesamtverantwortung des Angebots des RER FVG sowie die Konzeption der Produktion.

 

„Bis heute haben wir uns im Rahmen unserer Partnerschaft auf die Fragen der Finanzierung der Infrastruktur, insbesondere auf den Bau der neuen Linie CEVA (Cornavin-Eaux-Vives-Annemasse) konzentriert. Wir müssen uns nun voll und ganz auf unsere Kunden und auf ein qualitativ hervorragendes Angebot fokussieren“, erklärt Andreas Meyer, CEO der SBB.

 

„Die Züge, die jeden Tag unsere Kunden transportieren, sind unsere Priorität. Ich bin überzeugt von diesem ambitionierten Projekt, von welchem täglich rund 50‘000 Kunden beidseits der Grenzen profitieren werden. Gemeinsam mit unserem Partner SBB arbeiten wir an einer guten Lösung, um unseren Kunden ein komfortables und praktisches Mobilitäts-Angebot anzubieten“, unterstreicht Guillaume Pepy, Präsident der SNCF.

 

Der künftige Regionalverkehrsanbieter RER franco-valdo-genevois wird ein Streckennetz von 230 Kilometern aufweisen und 45 Bahnhöfe auf der französischen und der Schweizer Seite in einem Radius von rund 60 Kilometern von Coppet, Nyon, La Plaine, Bellegarde, Evian, La Roche-sur-Foron, St-Gervais und Annecy bedienen.

 

Im Zentrum der Agglomeration Genf-Annemasse werden den Kunden täglich 6 Züge pro Stunde zur Verfügung stehen. Auf dem restlichen Streckennetz verkehren in den Spitzenzeiten mindestens zwei Verbindungen pro Stunde.

 

Claude Solard,  Generaldirektor SNCF Régions et Intercités; Guillaume Pepy, Präsident SNCF; Andreas Meyer, CEO SBB; Jeannine Pilloud, Leiterin SBB Personenverkehr; Simon Zimmermann, Projektleiter RER FVG SBB (v.l.n.r.)                                Foto: SBB CFF FFS