Die private WESTbahn GmbH beschwert sich über eine "Kostenexplosion" die durch die Benützungsgebühren für die Schieneninfrastruktur auf sie zukomme.
Konkret stört den ÖBB-Mitbewerber ein neuer "Geschwindigkeitszuschlag", den das Verkehrsministerium verhindern hätte können, aber nicht tat. Derzeit ist die staatliche Schienen-Control Kommission am Zug, die WESTbahn rechnet mit einer Entscheidung in Kürze.
Wolken über der WESTbahn: Der private ÖBB-Konkurrent kritisiert, dass durch Benützungsgebühren für die Schieneninfrastruktur eine "Kostenexplosion" auf die WESTbahn zukomme Foto: Marcel Manhart
Die WESTbahn beschwert sich über einen neuen "Geschwindigkeitszuschlag" und somit über eine "Kostenexplosion" die durch die Benützungsgebühren für die Schieneninfrastruktur auf sie zukomme. "Das Infrastruktur-Benützungsentgelt muss bezahlbar bleiben. Schliesslich soll Bahnfahren die preiswertere Reisemöglichkeit als das Auto für den Kunden bleiben", so Geschäftsführer Erich Forster. Es sei "völlig unverständlich zuerst für höhere Geschwindigkeiten Strecken und Tunnel auszubauen und dann das schnelle Fahren mit Zuschlägen zu bestrafen."
Die WESTbahn könne auch 160 km/h auf Hochgeschwindigkeits-Strecken fahren und damit das Fahrplangefüge zerstören, um Kosten zu sparen. „Das kann doch keine Verkehrspolitik sein", beschwert sich Forster. Er fordert Verkehrsministerin Doris Bures deshalb auf, die "notwendige Zustimmung zur Festsetzung des Infrastruktur-Benützungsentgeltes 2014 nicht zu geben oder diese wieder zu entziehen".
Verkehrsministerium versteht Aufregung nicht
Im Verkehrsministerium kann man die Aufregung nicht verstehen. Die Kosten würden für alle Bahnunternehmen gleichermaßen verrechnet, außerdem sei die Eisenbahninfrastruktur in den vergangenen Jahren "massiv" ausgebaut worden. "Das Infrastrukturbenützungsentgelt ist jedoch im Europavergleich äußerst niedrig und deckt bei weitem nicht die Kosten für Ausbau und Erhalt der Infrastruktur", so der Generalsekretär des Verkehrsministeriums, Herbert Kasser.
Der "Geschwindigkeitszuschlag" sei durchaus argumentierbar. "Höhere Geschwindigkeiten führen zu stärkerer Abnutzung der Infrastruktur. Deshalb werden für die Hochgeschwindigkeitsstrecken auch höhere Entgelte schlagend", rechnete Kasser vor.