SBB nimmt in Zürich Oerlikon Gleis 8 in Betrieb

Heute hat die SBB zusammen mit dem Zürcher Verkehrsverbund ZVV das neue Gleis 8 im Bahnhof Zürich Oerlikon in Betrieb genommen. Regierungsrat Ernst Stocker und Markus Geyer, stellvertretender Leiter SBB Infrastruktur, weihten das Gleis 8 feierlich ein. Bis Mitte 2016 wird der gesamte Bahnhof Zürich Oerlikon erneuert und um zwei Gleise erweitert.

Das neue Gleis 8 in Zürich Oerlikon                                         Foto: Alexander Schaeffer

 

 

Seit heute Montag, 12. August 2013 um 12:08 Uhr, verkehren auf dem neuen Gleis 8 im Bahnhof Oerlikon Züge – und zwar all diejenigen, die vorher auf dem Gleis 6 verkehrt sind. Als erster regulärer Zug fuhr die S6 18642 Uetikon – Wettingen, davor befuhr der als Extrazug , für geladene Gäste und Medien, fahrende SBB DTZ RABe 514 060 “Oerlikon” schon das Gleis 8. Das neue Gleis 8 ersetzt das bisherige Gleis 6, das wegen der Um- und Ausbauten vorübergehend stillgelegt werden muss. Für die Abwicklung des heutigen Betriebs im Bahnhof Oerlikon sind aber grundsätzlich sechs Gleise notwendig. Entsprechend musste erst das Gleis 8 gebaut werden, bevor das Gleis 6 ausser Betrieb genommen werden kann.

 

Im Rahmen des Grossprojekts Durchmesserliniewird der Bahnhof Oerlikon bis Mitte 2016 erneuert. Er erhält die neuen Gleise 7 und 8 sowie breitere Perrons und Dächer. Ausserdem baut die SBB die bestehenden Unterführungen aus und schafft im Auftrag der Stadt Zürich eine neue Quartierverbindung für Fussgängerinnen und Velofahrer.

 

Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker hob am Einweihungsanlass die Bedeutung des Bahnhofs Oerlikon für die Durchmesserlinie und die 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn hervor. Bis Ende 2015 werde das Zugsangebot in Zürich Nord um beinahe 50 Prozent erhöht – von sieben auf elf S-Bahn-Linien. Beeindruckt gab sich Stocker vom Tempo des Bahnhofsausbaus: Nur eineinhalb Jahre nach dem Spatenstich könne das neue Gleis 8 bereits in Betrieb genommen werden.

 

Markus Geyer, stellvertretender Leiter von SBB Infrastruktur, schwärmte indes vom neuen Bahnhof Oerlikon: «Mit grosszügig dimensionierten Perrons, Passagen und Einkaufsflächen wird Oerlikon seiner Bedeutung als siebtgrösster Bahnhof der Schweiz gerecht.» Bis dahin gebe es allerdings noch viel zu tun: «Bereits im April 2014 ersetzt Gleis 7 Gleis 5», erklärte Geyer den schrittweisen Bahnhofsausbau. Vom neuen Bahnhof verspricht sich Regierungsrat Stocker eine Aufwertung für das Quartier Oerlikon und den ganzen Kanton Zürich.

 

Die Arbeiten in Oerlikon erfolgen unter laufendem Betrieb. 800 Züge fahren täglich an den Baustellen vorbei. «Wir setzen alles daran, dass wir trotz der Arbeiten einen möglichst störungsfreien Betrieb aufrechterhalten können und unsere Kundinnen und Kunden auch während der Bauzeit sicher und pünktlich transportiert werden», sagte Markus Geyer am Anlass. Ganz ohne Einschränkungen gehe dies allerdings nicht. Regierungsrat Stocker fügte an, dies erfordere Geduld und Verständnis aufseiten der Anwohnerschaft, aber vor allem auch der Pendlerinnen und Pendler.

 

Durchmesserlinie: Mehr Zug für Zürich ab Juni 2014

 

Am 15. Juni 2014 nehmen die SBB und der ZVV den ersten Teil der Durchmesserlinie in Betrieb. Ab diesem Zeitpunkt verkehren die Züge der Zürcher S-Bahn von und nach dem linken Zürichseeufer durch den Bahnhof Löwenstrasse und den Weinbergtunnel nach Oerlikon. Der Zeitgewinn beträgt bis zu sechs Minuten.

 

Im Dezember 2015 folgt der zweite Teil der Durchmesserlinie: die beiden Brücken zwischen dem Hauptbahnhof und Altstetten. Ab dann verkehrt auch der Fernverkehr auf der nationalen West-Ost-Achse über die Durchmesserlinie. Zudem erfolgt mit der zweiten Etappe der 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn ein grosser Angebotsausbau für weite Teile des Kantons Zürich.

 

Im Dezember 2018 profitiert der Raum Winterthur. Der ZVV und die SBB führen einen Halbstundentakt auf den meisten Linien und einen ganztägigen beschleunigten Viertelstundentakt zwischen Winterthur und Zürich ein. Finanziert wird das Projekt Durchmesserlinie von Bund und Kanton Zürich.

 

 

 

Film von Peter Specker: