Güterverkehr: Schweizer Bundesamt für Verkehr führt Terminalkonferenz durch und leitet Mediation ein

Die Weiterentwicklung der Terminallandschaft ist eine grosse Herausforderung für die schweizerische Güterverkehrspolitik. Mit den Projekten Basel-Nord und Gateway Limmattal stehen zwei Grossprojekte zur Diskussion. Um das Thema mit den Marktteilnehmern zu diskutieren, hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) am Dienstag eine Terminalkonferenz durchgeführt und eine Mediation in die Wege geleitet.

Ein Güterzug überquert die Rheinbrücke in der Stadt Basel           Foto: Marcel Manhart

 

 

Die Schweiz braucht zusätzliche Terminalkapazitäten, namentlich um das Wachstum des Kombinierten Verkehrs im Import/Export zu bewältigen. Die bestehenden Umschlagsanlagen in der Schweiz sind teilweise veraltet und weitgehend ausgelastet. SBB Cargo hat entsprechende Ausbaupläne: die beiden Grossterminals Gateway Limmattal und - in Zusammenarbeit mit den Schweizerischen Rheinhäfen - Basel-Nord. Sie sind auf den Import- und Exportverkehr ausgerichtet und sollen die notwendigen Kapazitäten schaffen, um den steigenden Containerverkehr auf eine effiziente Weise bewältigen zu können

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Die Projekte Gateway Limmattal und Basel-Nord stossen jedoch auf Vorbehalte bei verschiedenen Akteuren und werfen Fragen auf. Zu ihrer Klärung hat das BAV Bahnen, Infrastrukturbetreiber, Operateure des Kombinierten Verkehrs, Terminal- und Hafenbetreiber sowie interessierte Verbände zu einer Konferenz eingeladen. Das Ziel der Aussprache war es, die zukünftige Entwicklung der Terminallandschaft und die Kritikpunkte mit allen interessierten Marktakteuren zu diskutieren. Als Diskussionsgrundlage dienten eine vom BAV in Auftrag gegebene Studie und ein Thesenpapier.

 

Zur Lösungsfindung hat das BAV eine Mediation eingeleitet. Als Mediator wurde der unabhängige Branchenexperte Erwin Rutishauser bestimmt. Mit diesem Vorgehen ist beabsichtigt, dass die verschiedenen Marktakteure sich über eine Stossrichtung einigen, um eine in der Güterverkehrsbranche mehrheitsfähige Lösung zu entwickeln.

 

Die Ergebnisse der Terminalkonferenz sowie der Studie und der Mediation dienen später dazu, ein mit der Branche abgestimmtes Konzept für die Entwicklung der zukünftig erforderlichen Güterverkehrsanlagen (Terminals, Rangierbahnhöfe etc.) zu erarbeiten. Ein solches Anlagenkonzept ist im Rahmen der Vorlage "Totalrevision Gütertransportgesetz, Gesamtkonzeption zur Förderung des Schienengüterverkehr in der Fläche", die der Bundesrat Mitte April in die Vernehmlassung geschickt hat, vorgesehen.