Die Deutsche Bahn wird am Montag von den ÖBB ausgebremst. Der deutsche Regionalzug von München nach Innsbruck darf nicht mehr auf der Karwendelstrecke fahren. Die Ursache klingt bürokratisch - eine fehlende Notbremsüberbrückung.
DB Zug München-Innsbruck im Bahnhof Seefeld in Tirol Foto: Marcel Manhart
Jahrelang gab es keinerlei Probleme, tausende Passagiere nützten die Verbindung.
Aber ab Montag darf die Deutsche Bahn die Karwendelstrecke nicht mehr befahren.
Schuld ist das Notbremssystem in den deutschen Waggons. Den alten Garnituren fehlt nämlich die „Notbremsüberbrückung“. Die Auslieferung von modernen Waggons verzögerte sich bisher.
Notbremse kann nicht überbrückt werden
Wenn ein Bahnreisender die Notbremse zieht, hält der Zug sofort an, erläutert ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel das alte Bremssystem. Auf einer Strecke wie der Karwendelbahn wäre das aber nicht ideal, da es zu einem Stillstand des Zuges in einem Tunnel kommen könne. Hier sei eine Bergung sehr schwierig. Aus diesem Grund habe der Lokführer mit der Notbremsüberbrückung die Möglichkeit diese Notbremse zu überbrücken und den Zug in einen sicheren Bereich zu fahren.
Ausnahmegenehmigung endet am Sonntag
Jahrelang fuhren die deutschen Züge auf der Karwendelstrecke ohne Notbremsüberbrückung problemlos. Doch diese Ausnahmegenehmigung der Behörden läuft mit Sonntag aus. Hinter der Entscheidung der obersten österreichischen Eisenbahnbehörde steht die Tunnelstrecke der Karwendelbahn.
Passagiere müssen in Mittenwald umsteigen
Damit enden die deutschen Regionalzüge von München nach Innsbruck ab Montag in Mittenwald. Alle Passagiere müssen dann in kurzer Zeit in einen Talentzug der ÖBB umsteigen.
Der ICE Hamburg - Innsbruck über Mittenwald darf natürlich die Tiroler Tunnelstrecke weiterhin befahren. Dieser moderne Zug besitzt eine Notbremsüberbrückung.