Heute wurde im Stadler-Inbetriebsetzungszentrum in Erlen der 100. GTW feierlich an Thurbo übergeben. Damit wird eine bereits 17-jährige Erfolgsgeschichte weitergeschrieben. 1996 übergab Stadler Rail den allerersten, dieselelektrisch betriebenen GTW an die damalige Mittelthurgaubahn (MThB). Zwei Jahre später folgte der erste von zehn elektrischen GTW für die MThB. Inzwischen wurden weltweit 562 dieser niederflurigen Aluminiumleichtbauzüge verkauft. Der heute ausgelieferte Zug gehört zu einer Serie von zwölf Zügen, die 2010 für die S-Bahn St. Gallen 2013 bestellt wurden.
(v.l.n.r) Ernst Boos, Geschäftsführer Thurbo AG, Willi Haag, Regierungsrat Kanton St. Gallen und Peter Spuhler, CEO und Inhaber der Stadler Rail Group taufen den 100. GTW für Thurbo. Foto: Marcel Manhart
Mit einer speziellen Zeremonie übergab heute Peter Spuhler, Inhaber und CEO der Stadler Rail Group, im Beisein von vielen Gästen aus Politik und Wirtschaft den 100. Gelenktriebwagen (GTW) an Dr. Ernst Boos, Geschäftsführer der Ostschweizer Regionalbahn Thurbo. Regierungsrat Willi Haag, Vorsteher des Baudepartements des Kantons St. Gallen, würdigte die Bedeutung der Thurbo-GTW für die S-Bahn St. Gallen 2013. Diese wurde vom St.Galler Stimmvolk in einer Volksabstimmung 2010 angenommen.
Peter Spuhler freut sich sehr über diese Auslieferung: „Wir sind sehr stolz, dass die S-Bahn St. Gallen mit Stadler-Zügen betrieben wird. Mit ihren Fahrzeugen wird Thurbo die grösste Gelenktriebwagen-Flotte all unserer Kunden halten.“
Von 0 auf 100 – Erfolgsgeschichte mit Zug
1996 lieferte Stadler ihre allerersten drei (dieselelektrisch betriebenen) GTW an die damalige Mittelthurgaubahn (MThB). Sie waren für die nichtelektrifizierte Strecke Radolfzell – Stockach bestimmt. Ab 1998 begann die Auslieferung der ersten zehn elektrischen GTW für die Seelinie Schaffhausen – Romanshorn ( – Rorschach/St. Gallen) an die MThB.
Im Dezember 2002 startete die 2001 gegründete Regionalbahn Thurbo mit dem Betrieb des normalspurigen Regionalverkehrs in der Ostschweiz. Das Betriebsgebiet erstreckte sich von Altstätten bis Waldshut und von Wattwil bis Schaffhausen. Von der früheren MThB übernahm sie die zehn Seelinie-GTW und bestellte bei Stadler eine neue Serie von 80 weiterentwickelten GTW-Zügen der zweiten Generation. Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgte in den Jahren 2003 bis 2006.
Die Züge kamen sukzessive auf allen Thurbo-Linien zum Einsatz. Weitere Aufgaben, wie die Verbindung Buchs – Sargans und der Betrieb im Tösstal von Winterthur nach Rapperswil (heute bis Rüti ZH), folgten in den Jahren 2005 und 2006.
Im Hinblick auf die S-Bahn St.Gallen 2013 bestellte Thurbo zwölf weitere GTW. Das Ostschweizer Bahnunternehmen, eine Tochtergesellschaft der SBB, wird letztlich über eine Flotte von 102 Gelenktriebwagen verfügen.
„Wir starteten 2002 quasi bei null“, erinnerte sich Geschäftsführer Ernst Boos an den Start der zehnjährigen Erfolgsgeschichte von Thurbo. Neben dem Fahrzeugpark hat sich auch die Anzahl Fahrgäste positiv entwickelt: „Im vergangenen Jahr benutzten 32 Millionen Reisende unsere Züge. Diese legten gesamthaft 12 Millionen Kilometer zurück, haben also etwa 300 Mal die Erde umkreist“, liess ein sichtlich zufriedener Unternehmensleiter die vergangenen Jahre Revue passieren.
Die neue S-Bahn St.Gallen
Der Kanton St.Gallen erhält ab dem 15. Dezember 2013 ein systematisiertes, halbstündlich vernetztes Bahnangebot mit rund 30 Prozent mehr Zügen, die auch in den Nachbarkantonen Thurgau, Appenzell
Ausserrhoden, Glarus und Graubünden verkehren. Regierungsrat Willi Haag strich die Bedeutung der GTW in Kombination mit modernen Publikumsanlagen hervor. “Drei Viertel der st.gallischen Bahnhöfe
werden nach Abschluss der laufenden Ausbauetappe einen ebenerdigen Eintritt ermöglichen und die Stärken des GTW optimal zum Tragen bringen. Bereits zehn Jahre vor den gesetzlichen Fristen setzt
der Kanton St.Gallen damit Massstäbe in Bezug auf einen behindertengerechten öffentlichen Regionalverkehr.”