Die Schwäche im Tourismus geht auch an der Rhätischen Bahn (RhB) nicht spurlos vorbei. Stabile Erträge beim übrigen Verkehr, die Abgeltungen der öffentlichen Hand und ein konsequentes Kostenmanagement ermöglichen dennoch ein ausgeglichenes Ergebnis 2012. Beim Budget wird weiterhin ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld angenommen. Die landesweiten Preisanpassungen im öffentlichen Verkehr lassen auch für 2013 eine schwarze Null als erwartetes Ergebnis zu.
Mario Cavigelli, Regierungsrat und Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements Kanton Graubünden, Stefan Engler, Verwaltungsratspräsident RhB, Heinz Dudli, Vizepräsident des Verwaltungsrates RhB, Hans Amacker, Direktor RhB und Martin Gredig, Leiter Finanzen und Mitglied der Geschäftsleitung RhB (v.l.n.r.) informierten an der heutigen Medienorientierung über die strategische Ausrichtung der Unternehmung RhB sowie über das erwartete Geschäftsergebnis 2012 und das Budget 2013 Foto: Marcel Manhart
Ausgeglichenes Jahresergebnis 2012 erwartet
Die Frequenzen im touristischen Verkehr – unter anderem auch bei den touristischen Premiumzügen Glacier Express und Bernina Express – fielen spürbar schwächer aus. Dank einer
Zunahme bei den Abonnementen wird der Ertrag beim Personenverkehr dennoch etwa den Vorjahreswert von 92 Mio. Franken erreichen. Der Ertrag von 14 Mio. Franken aus dem Autoverlad und von 18 Mio.
Franken aus dem Güterverkehr entspricht der Planung und insgesamt dem Vorjahreswert. Die Finanzierung durch die öffentliche Hand wurde bereits im Voraus bei 72 Mio. Franken festgelegt.
Die geplanten 142 Mio. Franken Personalkosten machen mit 43% den grössten Anteil am Aufwand aus. Ein Sonderaufwand von 13 Mio. Franken im Zusammenhang mit Anpassungen bei der Pensionskasse kann voraussichtlich mit der Auflösung von Rückstellungen kompensiert werden. Mit Abschreibungen von 88 Mio. Franken und dem Sachaufwand sind die Kosten im Griff, so dass von einem ausgeglichenen operativen Ergebnis 2012 ausgegangen werden kann.
Budget 2013
Für 2013 erwartet die RhB noch keine Erholung im touristischen Marktumfeld. Entsprechend angespannt ist die Ertragssituation. Die landesweiten Preiserhöhungen im öffentlichen Verkehr ermöglichen
dennoch eine Verbesserung der Erträge. Diese sind insgesamt mit 340 Mio. Franken veranschlagt und setzen sich zusammen aus Verkehrserträgen, Abgeltungen von Bund und Kanton sowie aus übrigen
Betriebserträgen, wie zum Beispiel aus der Vermietung von Immobilien.
Der Aufwand kann ebenfalls bei 340 Mio. Franken eingestellt werden. Dies bei einem steigenden Personalaufwand, weil unter anderem im Hinblick auf das Angebot Retica 30 ab 2014 zusätzliche Lokführer angestellt werden.
Die Investitionen zur Erhaltung und Erneuerung der eisenbahntechnischen Infrastruktur bleiben im 2013 mit über 150 Mio. Franken ähnlich hoch wie in den Vorjahren. Dabei sind unter anderem Kredittranchen für die Gleisanlagen der Bahnhöfe Davos Platz, Samedan, Bonaduz und St. Moritz sowie mehrere Brücken und Tunnelsanierungen enthalten. Auch die weiteren Investitionen in Rollmaterial und Immobilien von 77 Mio. Franken sind beträchtlich, aber notwendig zur Erhaltung und zum Ausbau des Fahrplanangebotes.
RhB richtet sich strategisch neu aus und legt im 2013 die Weichen zur erfolgreichen Umsetzung.