Ausbau der InterCity-Verbindungen Zürich–Chur ab Mitte 2014

Ab Mitte 2014 profitieren die Kunden von zusätzlichen InterCity - Verbindungen zwischen Zürich und Chur. Die fünf an der Strecke Zürich – Chur gelegenen Kantone haben zusammen mit den beteiligten Bahnen die offenen Punkte geklärt und damit die Voraussetzung für eine rasche Umsetzung geschaffen.

Zum stündlichen IC-Takt xx.09h ab Chur verkehren bereits heute einzelne zusätzliche Intercity, wie z.B. hier der IC 10788 um 16.39h nach Zürich         Foto: Marcel Manhart

 

Für die Optimierung des Bahnangebots im Korridor Zürich – Chur wurde 2009 die Planungsplattform „Angebotswerkstatt Zürich – Chur“ gegründet. Die Vertreter der Kantone Zürich, Schwyz, Glarus, St. Gallen und Graubünden sowie der SBB haben sich bereits im Frühjahr 2012 auf eine Stossrichtung für das Übergangskonzept 2014/15 geeinigt. Inzwischen konnten die offenen Punkte bereinigt werden. Am 22. November 2012 wurde die Stossrichtung definitiv bestätigt und das weitere Vorgehen verabschiedet. Die Umsetzung des Angebotsausbaus erfolgt in drei Etappen bis Ende 2015.

 

 

Neuer RegioExpress Zürich–Chur bereits ab Dezember 2013

 

Der InterRegio Zürich – Chur wird per Fahrplanwechsel im Dezember 2013 mit modernen Regio Doppelstockzügen und angepasster Haltepolitik geführt und damit zum RegioExpress. Neu sind die Halte in Siebnen-Wangen und Walenstadt. Der heutige Halt in Bad Ragaz muss wegen Trassierungskonflikten vorübergehend aufgehoben werden. Dafür wird der Regionalverkehr Chur – Sargans zum Halbstundentakt verdichtet und in den Knoten Sargans eingebunden. Für Maienfeld und Bad Ragaz werden dadurch attraktive Anschlüsse ins St.Galler Rheintal und auf die InterCity-Züge Richtung Zürich geschaffen. Der neue Halt des RegioExpress in Walenstadt ermöglicht die mit der Vorlage zur S-Bahn St.Gallen 2013 versprochene halbstündliche Anbindung der Region Walensee und eine Aufwertung der Tourismusregion Flumserberg, vorerst allerdings nur mit einer kombinierten Bahn/Bus-Lösung. Der Halt in Siebnen-Wangen ist Voraussetzung für eine halbstündliche Bahn-Erschliessung der oberen March. Verbunden mit dem Einsatz von Regio Doppelstockzügen ist der Bruch der heutigen Zugsläufe Basel – Chur in Zürich und die Aufhebung bestehender EuroCity- Verbindungen nach Chur.

 

 

Neuer March-Shuttle und Ausbau InterCity Zürich–Chur ab Juni 2014

 

Mit Umsetzung der 4. Teilergänzungen der Zürcher S-Bahn per 15. Juni 2014 wird die obere March anstelle der S2 mit einem halbstündlichen Bahn-Shuttle zwischen Ziegelbrücke und Siebnen-Wangen erschlossen, welcher in Siebnen-Wangen Anschlüsse auf den neuen RegioExpress Zürich–Chur sowie den GlarnerSprinter erhält. Ebenfalls auf Mitte 2014 werden die heutigen Verdichtungs-InterCity Zürich–Chur zu einem Zweistundentakt inklusive Halt in Sargans ausgebaut. Mit guten Anschlüssen in Zürich sinken einige Reisezeiten nach Deutschland um fast 30 Minuten.

 

Die Rhätische Bahn wird das Angebot von Landquart nach Davos und St. Moritz (via Vereina) mit Anschluss an die Verdichtungs-InterCity ebenfalls auf Mitte 2014 ausbauen. Per Dezember 2014 bietet die RhB zudem neue Verbindungen von Chur nach Ilanz und Arosa an. Zudem wird das Angebot auf wichtigen Postauto-Zubringerlinien verdichtet. Damit ist die Tourismusregion Graubünden mit attraktiven Angeboten ans Fernverkehrsnetz der Schweiz angebunden.

 

 

ICE-Durchbindungen nach Chur ab Dezember 2015

 

Per Fahrplanwechsel Dezember 2015 verfolgt die SBB das Ziel, attraktive ICE-Verbindungen nach Chur anzubieten, um die per Dezember 2013 erforderliche Aufhebung bestehender EuroCity-Verbindungen zu kompensieren. Voraussetzung dafür ist die Entschärfung der Gleisbelegungs- und Durchbindungskonflikte im Knoten Zürich. Das ist erst mit der Eröffnung der Durchmesserlinie West-Ost per Dezember 2015 möglich.

 

Der schrittweise Ausbau des Fernverkehrsangebots in der Südostschweiz zu einem Halbstundentakt entspricht einem Marktbedürfnis. Bis 2025 soll die Strecke Zürich – Chur gemäss Vorschlag des Bundesrates im Rahmen von FABI für CHF 160 Mio. ausgebaut werden. Mit diesen Investitionen können der durchgehende InterCity- Halbstundentakt realisiert und die Kompromisse in der March und am Walensee, welche im Übergangskonzept 2014/15 erforderlich sind, korrigiert werden.

 

 

«Ein Meilenstein - für Graubünden und die RhB»

 

(RhB, 30.11.2012) Die im Rahmen der Planungsplattform «Angebotswerkstatt Zürich - Chur» am 22. November 2012 verabschiedete Stossrichtung zur Verdichtung des InterCity-Angebots Zürich – Chur wirkt sich auch auf das Bahn- und Busangebot in Graubünden positiv aus. Entsprechend freuen sich Exponenten der Politik sowie der Rhätischen Bahn (RhB) auf die schrittweise Einführung des Projekts Retica 30, 1. Etappe, ab 2014. Nicht zuletzt bedeutet der Entscheid dank zweistündigem Halbstundentakt auf der Achse Zürich – Landquart – Chur eine markante und berechtigte Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs in der grössten touristischen Region der Schweiz.

 

Die durch Vertreter der Kantone Zürich, Schwyz, Glarus, St. Gallen und Graubünden, sowie der SBB gebildete Projektgruppe hat sich kürzlich auf eine Angebotsverbesserung im Korridor Zürich – Chur ab 2014 geeinigt. Für Graubünden besonders relevant stechen dabei die zusätzlich im Zweistundentakt verkehrenden InterCity-Züge zwischen Zürich und Chur hervor. Bereits für den Sommer 2014 sind zusätzliche Züge geplant.

 

 

Die RhB ist bereit

 

Diesen attraktiven Zweistundentakt mit zusätzlichen Intercity-Zügen der SBB deckt die Rhätischen Bahn mit entsprechenden Anschlüssen in Landquart und Chur ab. So wird die RhB das Angebot ab Juni 2014 von Landquart nach St. Moritz (via Vereina) sowie nach Davos ebenfalls schrittweise ausbauen. Ab Dezember 2014 werden zudem zusätzliche Angebote von Chur nach Ilanz und Arosa angeboten; nach Ilanz zu den Hauptverkehrszeiten und nach Arosa an saisonalen Spitzentagen.

 

RhB-Direktor Hans Amacker freut sich über das Resultat der «Angebotswerkstatt Zürich – Chur» und bezeichnet die Stossrichtung als einen «Meilenstein für Graubünden und die RhB». Damit könne die Rhätische Bahn ihre «zentrale Rolle zur attraktiven Erschliessung des Kantons Graubünden wahrnehmen», so Amacker. Damit sich die Transportkette auch in periphereren Regionen spürbar auswirkt, soll gemäss AEV das Angebot auch auf den wichtigsten Postauto-Zubringerlinien verdichtet werden.

 

 

Verbesserte Standortattraktivität Graubünden

 

Für den Bündner Regierungsrat und Vorsteher des Bau-, Verkehrs- und Forstdepartements, Mario Cavigelli, haben die Einführung des zweistündigen Halbstundentakts und der verbesserte Anschluss Graubündens an das (inter-) nationale Eisenbahnnetz eine prioritäre Bedeutung. Cavigelli: «Eine attraktive Anbindung Graubündens an das nationale bzw. internationale Eisenbahnnetz ist ein wesentlicher Faktor für die künftige wirtschaftliche und touristische Entwicklung unseres Kantons». Auch Cavigelli freut sich über das «Resultat der konstruktiven Zusammenarbeit der am Projekt beteiligten Kantone ».

 

In der Tat: Mit dem Ziel, ab Dezember 2015 ICE-Verbindungen von und nach Deutschland direkt nach Chur zu führen sowie mit modernem Rollmaterial wird die Qualität des öffentlichen Verkehrs weiter gesteigert. Zusammen mit der Angebotsverdichtung trägt die RhB gemeinsam mit den beteiligten öffentlichen Verkehrsunternehmungen wesentlich zur Attraktivität Graubündens als Tourismus-, Wirtschafts- und Wohnstandort bei.

 

Das ab 2014 verdichtete Angebot soll längerfristig sowohl auf dem Korridor Zürich – Chur wie auch bei der RhB ausgebaut werden, so dass zu einem späteren Zeitpunkt auf den verkehrsstarken Achsen der ganztägige Halbstundentakt eingeführt sein soll.