Dank des European Train Control Systems (ETCS) profitieren die Kundinnen und Kunden von mehr Sicherheit, Kapazität und weniger Verspätungsminuten.
480 der rund 1700 SBB-Fahrzeuge sind bereits mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS ausgerüstet, nun folgen zusätzlich 230 Fahrzeuge. Die SBB hat am 21. November 2012 die Vergabe des Auftrags an Siemens auf simap.ch publiziert.
Öffentliche Vergabe an Siemens Foto: Marcel Manhart
Das European Train Control Systems ETCS sorgt auf dem dichtbefahrensten Netz der Welt für mehr Sicherheit, Kapazität und weniger Verspätungsminuten. Dank des modernen, standardisierten Zugbeeinflussungssystems können Züge dicht nacheinander fahren und das bei maximaler Sicherheit. Heute verfügen bereits die Fernverkehrszüge und ein Teil der Cargo-Fahrzeuge über ETCS-Systeme der Anbieter Alstom, Siemens und Bombardier. Insgesamt sind 480 der rund 1700 Fahrzeuge damit ausgerüstet. Die Regionalverkehrsfahrzeuge hingegen – sie verkehren nicht über die Schweizer Hochgeschwindigkeitsstrecken – sind noch mit den Zugbeeinflussungssystemen «SIGNUM» und «ZUB» unterwegs. Da diese Fahrzeuge ab Mitte 2015 auf Strecken mit Führerstandsignalisierung verkehren werden, hat die SBB die Ausrüstung von zusätzlich 230 Fahrzeugen des Personenverkehrs, von SBB Cargo, Infrastruktur, RegionAlps und Ferrovienord/TILO öffentlich ausgeschrieben. Dies auch im Hinblick darauf, dass gemäss der Strategie des Bundesamts für Verkehr (BAV) ab 2025 alle Fahrzeuge mit ETCS ausgerüstet sein müssen.
Siemens mit wirtschaftlichstem und technisch innovativstem Konzept
«Siemens hat uns das wirtschaftlichste und technisch innovativste Konzept vorgelegt», sagt Thomas Brandt, Leiter SBB Personenverkehr Operating. Das Unternehmen erhält den Auftrag, für einen
zweistelligen Millionenbetrag ETCS in die SBB-Flotte einzubauen. In einer dritten Welle wird ab 2018 ETCS für die restlichen 1000 Fahrzeuge ausgeschrieben. Dank ETCS wird die heutige
Systemvielfalt und -Komplexität reduziert. Das bildet die Grundlage für den freien Personen- und Warentransport innerhalb Europa. Die SBB nimmt hier seit Jahren eine Vorreiterrolle ein: Bereits
im Jahr 2000 hat das BAV die Grundsätze der Strategie zu ETCS in der Schweiz festgelegt und die SBB in diesem Bereich mit der Systemführerschaft beauftragt. Ab 1. Juli 2014 muss grundsätzlich
jedes Fahrzeug, das neu in Betrieb genommen wird, auch mit ETCS ausgerüstet oder mindestens so vorbereitet sein, dass nachträglich ein einfacher Einbau möglich ist. Auch in der Europäischen Union
ist ETCS die gesetzliche Vorgabe und wird entsprechend gefördert.
Um diese Fahrzeuge geht es:
Los 1:
- 38 Triebzüge FLIRT TILO (Option: +22 Triebzüge FLIRT TILO)
- 25 Triebzüge FLIRT CH (Option: +10 Triebzüge FLIRT CH)
- 24 Triebzüge DOSTO Regio (optional)
Los 2:
- 12 Lokomotiven Re 420 (Option: + 27 Lokomotiven Re 420)
- 51 Baustellenfahrzeuge Tm 234 (optional)
- 26 DOMINO-Triebwagen (Option: +22 DOMINO-Triebwagen)
- 26 DOMINO-Steuerwagen (Option: +22 DOMINO-Steuerwagen)
Los 3:
- 4 Triebzüge NINA (optional),
- 10 Lokomotiven Am 843 (Option: +26 Lokomotiven Am 843)
- 3 Lösch- und Rettungszüge (optional)
Die Aufstellung umfasst alle in der Ausschreibung publizierten Fahrzeuge, inklusive aller möglichen Optionen.