Die SBB setzt ihr neues Abfallkonzept um. Als erster Bahnhof wurde Bern mit 128 neuen Recycling-Stationen ausgerüstet. Damit kann die SBB dem Kundenwunsch nach sortengetrennter Abfallentsorgung Rechnung tragen und ihre Nachhaltigkeit verstärken. 2013 folgen weitere Schweizer Grossbahnhöfe, sofern sich das neue Konzept in Bern bewährt hat.
Neues Abfallkonzept im Bahnhof Bern Foto: SBB CFF FFS
In den vergangenen Jahren hat das Littering im öffentlichen Raum zugenommen und betrifft auch die Züge und Bahnhöfe der SBB. Seit Februar 2012 hat die SBB mehrere Recyclingkonzepte in neun gut frequentierten Bahnhöfen getestet. Damit gewann die SBB Informationen zur Akzeptanz der Abfalltrennung bei den Reisenden. Nach Auswertung der Varianten liegen die Resultate vor. Mit nur 3 Prozent Fremdanteil entspricht die Variante mit getrennten Abfalleimern für eine separierte Entsorgung von Restmüll, PET, Aluminium und Papier am besten dem Kundenbedürfnis.
Diese Daten dienen als Grundlage für die Lancierung des neuen Abfallkonzepts der SBB, das heute in Bern gestartet ist. In der Nacht auf heute Montag wurden im Bahnhof Bern 128 Recycling-Stationen und 70 neue Aschenbecher installiert. Mit den neuen, gut sichtbaren Aschenbechern wollen die SBB sensibilisieren, dass Zigarettenstummel korrekt entsorgt werden und nicht im Gleis oder auf dem Boden. Bewährt sich das neue Konzept im Bahnhof Bern, werden ab 2013 weitere Grossbahnhöfe in der Schweiz ausgerüstet. Die Recycling-Stationen soll als neuer Standard an Bahnhöfen gelten und der SBB helfen, den Restmüllanteil des Publikumabfalls bis 2015 um 30 Prozent zu reduzieren.
Im Rahmen der heutigen Lancierung sagte Jürg Stöckli, Leiter SBB-Immobilien: «Ab jetzt können wir dem Kundenbedürfnis nach sortengetrennter Abfallentsorgung unterwegs Rechnung tragen. Auf der anderen Seite können wir unsere Verantwortung wahrnehmen und eine nachhaltige Abfallentsorgung sicherstellen.» Auch Patrik Geisselhardt, Geschäftsführer von Swiss Recycling, freute sich: «Die Anstrengungen der SBB sind ein starkes Zeichen für die Separatsammlung und das Recycling. Ein funktionierendes und effizientes Recyclingsystem schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Rohstoffe.» Für Nora Steimer, Geschäftsführerin IGSU ist die Zusammenarbeit zwischen der SBB und der IGSU sehr sinnvoll: «Mit der Ergänzung der Anti-Littering-Kampagne der SBB durch den IGSU-Botschafter-Einsatz am Bahnhof Bern werden wertvolle Synergien genutzt, um ein gemeinsames Ziel – dem Entgegenwirken der Unsitte Littering – zu erreichen».
Die Einführung des neuen Abfallkonzepts wird von einer nationalen Anti-Littering- Kampagne begleitet. Die Aktion unterstützen Swiss Recycling, der Verein PETRecycling Schweiz (PRS), die IGORA-Genossenschaft (Alu-Sammlung) und die Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU).
Pro Jahr fallen bei der SBB 37‘850 Tonnen Abfall im Publikumsbereich an, davon sind 5‘730 Tonnen Papier, 159 Tonnen PET und 51 Tonnen Glas. Das neue Abfallkonzept wird mithelfen, die Restmüllmenge deutlich zu verringern.