SBB Cargo hat heute die zweite von 30 bestellten Hybridloks getauft und in Betrieb genommen. Sie ermöglicht einen ökonomischeren und ökologischeren Wagenladungsverkehr. Als modernste Lokomotive auf dem Markt kommt sie sowohl auf den Strecken wie auch im Rangierbetrieb zum Einsatz.
Nach "Heitern" ist nun auch "Brästenegg" im täglichen Einsatz Foto: Marcel Manhart
«Das Team Suhr darf sich darauf freuen, künftig die rund jährlich 25‘000 Wagen mit der modernsten und innovativsten Lokomotive zu transportieren», sagte Leo Ursprung heute am Bahnhof Suhr. Zusammen mit Beat Rüetschi, dem Gemeindepräsidenten von Suhr taufte er die zweite Hybridlok des Typs Eem 923 auf den Namen «Brästenegg». Die weiteren der insgesamt 30 bestellten Fahrzeuge liefert die Stadler Winterthur AG laufend bis Ende 2013. Das gesamte Auftragsvolumen beträgt 88 Millionen Franken, inklusive Ersatzteilpaket.
Mehr Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit
Mit der neuen Hybridlok lassen sich die Bedürfnisse der Kunden optimal bedienen. Denn die Eem 923 verbindet Effizienz und Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit. Dank der Neubeschaffung kann SBB Cargo die Fahrzeugvielfalt weiter reduzieren, was einen ökonomischeren Betrieb und Unterhalt der gesamten Flotte ermöglicht. Die Eem 923 ersetzt die bisherige Rangierlok Em 831. Damit reduzieren sich Lärm- und Geruchsemmissionen in Suhr.
Die neue Hybridlok wird auch den ökologischen Ansprüchen von SBB Cargo gerecht: Dank der hohen Leistung von 1500 Kilowatt eignet sie sich sowohl für den Streckenals auch für den Rangierbetrieb. Damit gewinnt SBB Cargo in der Produktion an Flexibilität. Die Lokführer können rasch zwischen Elektro- und Diesel-Hilfsantrieb umschalten. Das spart Zeit und Kosten, da keine aufwändigen Lokwechsel mehr notwendig sind, um die nicht elektrifizierten Anschlussgleise der letzten Meile zu befahren. Auch die Betriebs- und Unterhaltskosten der Hybridlok liegen merklich unter je nen der alten Rangierflotte – Gleichzeitig erwartet SBB Cargo eine deutlich höhere Fahrzeugverfügbarkeit.
Die Hybridlok Eem 923 wird voraussichtlich zu über 90 Prozent elektrisch verkehren. Nur auf den Anschlussgleisen ohne Fahrleitung kommt der Diesel-Hilfsmotor zum Zug. Dadurch kann SBB Cargo im Vergleich zu heute eine jährliche CO2-Reduktion von mehr als 4000 Tonnen pro Jahr bewirken. SBB Cargo hat sich bewusst für ein zukunftsweisendes Fahrzeug entschieden, das nachhaltige ökonomische und ökologische Vorteile verbindet.
Namensgebung: Regionale Hausberge als Symbol für Nachhaltigkeit
Nicht nur mit der Hybridlok selber, auch bei der Namensgebung beschreitet SBB Cargo neue Wege: Da die Loks an regionalen Standorten zum Einsatz kommen, erhalten sie die Namen örtlicher Hausberge.
Sie symbolisieren die nachhaltige, regionale und ökologische Verankerung. Den Namen wählt das jeweilige Cargo- Produktionsteam vor Ort aus. Im Fall dieser Hybridlok, die in Suhr stationiert ist,
fiel die Wahl mit grosser Mehrheit aus. Das RCP-Team unter der Leitung von Peter Holliger entschied sich für den örtlichen Hausberg «Brästenegg».
Die Fahrzeugdaten
- Spurweite: 1‘435 mm
- Speisespannung: 15kV / 16.7Hz und 25kV / 50 Hz
- Achsanordnung: Bo
- Länge über Puffer: 9‘100 mm
- Fahrzeugbreite: 3‘100 mm
- Fahrzeughöhe: 4‘306 mm
- Dienstmasse: 42 t – 45 t (ausrüstungsabhängig)
- Raddurchmesser, neu: 1‘100 mm
- Achsabstand: 4‘300 mm
- Max Leistung am Rad: 1‘500 kW
- Dieselaggregat: ca. 290 kW am Rad
- Anfahrzugkraft: ca. 150 kN
- Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h (SBB Cargo 100 km/h)
- Umgrenzungsprofil: UIC 505-1 AB-EBV U3