Die SBB schafft erneut Transparenz über ihr Netz: Gemäss dem heute publizierten Netzzustandsbericht ist der Gesamtzustand des SBB Bahnnetzes mehrheitlich gut und hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Der Nachholbedarf konnte stabilisiert werden. Die Sicherheit und Verfügbarkeit der Infrastrukturanlagen mit einem Wiederbeschaffungswert von über 80 Milliarden Franken hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert.
Die SBB Anlagen sind in einem guten Zustand Foto: Marcel Manhart
Mit dem Netzzustandsbericht gibt die SBB Auskunft über die Entwicklung des Zustands ihrer Infrastrukturanlagen (Bahn-, Energie- und Telecomnetz). Die Bestandesaufnahme per Ende des Jahres 2011 fällt positiv aus: 73,9 Prozent der Anlagen sind in einem guten oder sehr guten Zustand, bei 20,3 Prozent wird der Zustand als mittel bewertet. 5,8 Prozent der 1,5 Millionen analysierten Objekte befinden sich in einem schlechten oder unbefriedigenden Zustand, wobei die meisten dieser Anlagen das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben. Ein akut sicherheitskritischer Zustand wurde bei keiner Anlage festgestellt. Sofortmassnahmen sind keine erforderlich. Die Schritte zur Behebung ungenügender Zustände sind grösstenteils eingeleitet und finanziert. Die Sicherheit und Verfügbarkeit konnte im Berichtsjahr gesteigert werden, obwohl das Netz immer stärker genutzt wird.
Nachholbedarf hat sich stabilisiert
Der sogenannte Nachholbedarf konnte stabilisiert werden. Nachholbedarf entsteht, wenn Anlagen über ihre wirtschaftlich und betrieblich sinnvolle Nutzungsdauer hinaus genutzt werden. Der Netzzustandsbericht 2011 weist 1,78 Milliarden Franken Nachholbedarf aus. Dies entspricht rund zwei Prozent des Wiederbeschaffungswerts aller SBB Anlagen von 80,2 Milliarden Franken.
Philippe Gauderon, Leiter SBB Infrastruktur und Mitglied der Konzernleitung, kommentiert: «Der Zustand unserer Anlagen kann stabil gehalten werden. Aus der Leistungsvereinbarung 2013–2016 mit dem Bund stehen uns mehr Mittel für den Substanzerhalt zur Verfügung.» Die SBB und ihre Lieferanten schöpfen beim Personal wie auch beim Einsatz der Maschinen und bei den Intervallen alle zur Verfügung stehenden Ressourcen voll aus. Pro Jahr werden durchschnittlich 2,1 Milliarden Franken für den Netzunterhalt aufgewendet. «Das ist ressourcenbedingt das obere Limit », führt Gauderon aus.
Bahnzugänge als grösstes Handlungsfeld der nächsten Jahre
In den 70 grössten Bahnhöfen wird die Zahl der Reisenden bis 2040 vor allem in den Hauptverkehrszeiten zwischen 40 und 140 Prozent zunehmen. Dies stellt die SBB bei der Fahrplanstabilität, bei der Sicherheit, aber auch beim möglichst flüssigen Abwickeln der Personenströme vor grosse Herausforderungen. Gemäss dem Netzzustandsbericht sind bei insgesamt zwölf Bahnhöfen (Lenzburg, Zürich Museumstrasse, Zürich Stadelhofen, Zürich Stettbach, Glanzenberg, Basel SBB, Olten, Zürich Hardbrücke, Zürich Altstetten, Morges, Bellinzona und Rolle) Erweiterungen an den Publikumsanlagen wie Perrons und Unterführungen nötig. Für die Anpassung der Bahnzugänge ist mittelfristig mit Kosten in der Höhe von 200 Millionen und langfristig von 2 bis 3,5 Milliarden Franken zu rechnen.
Transparenz über Netzzustand dank Bericht
Seit dem externen Netzaudit im Jahr 2009 rapportiert die SBB jährlich mit dem Netzzustandsbericht über Zustand und Entwicklung der Anlagen ihres Bahn-, Energieund Telecomnetzes. Dabei werden die Substanz, die Sicherheit und die Verfügbarkeit beurteilt. Zusätzlich zu dieser Bewertung weist die SBB im Netzzustandsbericht den zukünftigen Mittelbedarf für die Substanzerhaltung sowie weitere finanzielle Kennzahlen aus.