Verkehrsministerin Doris Leuthard hat bei ihrem Gespräch mit dem russischen Vizepremierminister in Moskau die Erneuerung eines Strassenverkehrsabkommens aus dem Jahr 1989 vorangetrieben. Für Schweizer Infrastruktur-Unternehmen vielversprechend.
Ein Zug für Weissrussland vor den Werkshallen von Stadler Rail in Bussnang / TG Foto: Marcel Manhart
Der Vertrag soll den Personen- und Güterverkehr zwischen der Schweiz und Russland effizienter gestalten. Das Abkommen sei gut unterwegs, erklärte Leuthard im Interview mit der «Tagesschau». Es gehe zum einen um Infrastrukturen, «die sehr oft überaltet sind und auf der anderen Seite um Effizienz-Gewinne.»
Schweizer Finanzierungsmodelle gefragt
Russland verfügt über rund 80'000 Kilometer Schienennetz (im Vergl. zur Schweiz mit 5'000). Das Land plant, seinen Güterverkehr mit Asien stark auf der Schiene auszubauen. Mittelfristig sollen dafür 400 Mrd. Franken investiert werden.
Einerseits für die Wirtschaft eine frohe Botschaft – das Bahninfrastruktur-Unternehmen Stadler Rail geschäftet im ex-sowjetischen Raum schon länger recht erfolgreich. Zum Anderen aber ist auch im Bereich der Fianzierungsmodelle Schweizer Rat teuer.
Vizepremierminister Arkady Dvorkovitsch hat sich in diesem Zusammenhang dafür interessiert, wie die Schweiz infrastrukturelle Grossprojekte finanziert. Leuthard hat ihm dies anhand der sogenannten Fondslösungen für Schweizer Eisenbahn-Grossprojekte erklärt.
Die Schweizer Delegation reiste im Anschluss an die Gespräche in Moskau mit dem Hochgeschwindigkeitszug «Sapsan» in die westrussische Stadt St. Petersburg. Dort stehen weitere Treffen mit Behörden- und Wirtschaftsvertretern auf dem Programm, bevor Leuthard am Mittwoch nach viertägigem Russland-Aufenthalt in die Schweiz zurückkehrt.