2010 hat der Stadtrat von St.Gallen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben „um die längerfristige Option für ein schienengebundenes ÖV-System“, wie es im Richtplan vorgesehen ist, zu prüfen. Die Studie kommt zum Schluss; dass ein St.Galler Tram machbar ist, die Investitionskosten aber hoch sind. Als Generationenprojekt bleibt das St.Galler Tram eine Option für die Zukunft.
Vorläufig werden noch einige Zeit die Busse den St. Galler Bahnhofplatz dominieren.... Foto: Marcel Manhart
Ein St.Galler Tram ist technisch machbar. Lösbare Knackpunkte bestehen im Bereich Brühltor, Bahnhofplatz und Kreuzbleiche. Für die Infrastruktur eines St.Galler Trams sind Investitionskosten von
knapp CHF 500 Mio. zu erwarten; zusätzlich müsste Rollmaterial für rund CHF 100 Mio. beschafft werden. Für die Realisierung eines St.Galler Trams wären grössere Beiträge von Bund und Kanton
notwendig. Aufgrund der Erfahrung mit anderen Städten wäre für die Stadt jedoch mit einer Beteiligung an den Investitionskosten in der Grössenordnung von CHF 100 Mio. zu rechnen.
Dringender Handlungsbedarf für ein St.Galler Tram besteht derzeit nicht. Der nächste grosse Systementscheid bei den VBSG steht in etwa fünf bis sieben Jahren an. Bis dann können die VBSG ihre
Kapazitäten mit der Beschaffung und dem Einsatz von weiteren Doppelgelenkbussen punktuell ausbauen; zum andern ist eine Taktverdichtung auf den Hauptlinien verkehrlich noch vertretbar. Für die
Zukunft sollen aber alle Möglichkeiten offen gehalten werden.
In einer nächsten Phase wird es darum gehen, die nötigen Areale für Depot und Wendebereiche sowie die Flächen für Eigentrassierungen zu sichern. Parallel dazu gilt es nun den politischen
Findungsprozess mit allen Beteiligten voran zu treiben.