Auf 17 Kilometern durch sechs Wiener Bezirke: Die Vorortelinie feiert 25 Jahre Erfolgsgeschichte. Zu diesem Anlass wurde heute ein "Talent"- Nahverkehrszug mit der Aufschrift "25 Jahre S45" getauft.
Ein "Talent" auf der S45 in Wien Heiligenstadt
Foto: Marcel Manhart
Die Geschichte der revitalisierten S45 ist eine Erfolgsstory: Am 31. Mai 1987 hat die Schnellbahnlinie S45 auf der Strecke Heiligenstadt - Hütteldorf ihren Betrieb aufgenommen. Seit der
Verlängerung der Linie über Heiligenstadt hinaus bis zur neu errichteten S- und U-Bahn-Station Handelskai 1996 und der Anbindung der U-Bahnlinie U3 an die Station Ottakring im Jahr 1998 wurde aus
der ursprünglich nur mäßig frequentierten Vorortelinie eine wichtige Verkehrsader mit stetig steigenden Fahrgastzahlen.
Anlässlich des 25-Jahres-Jubiläums wurde heute ein mit der Aufschrift "25 Jahre S45" gebrandeter Nahverkehrswagen der Reihe Talent getauft. "Taufpaten" waren Maria Vassilakou, Vizebürgermeisterin
und Verkehrsstadträtin sowie Michael Fröhlich, ÖBB-Personenverkehr AG, Leiter Regionalmanagement Ostregion.
"Die Fahrgastzuwächse zeigen, dass sich die Linie S45 auch nach 25 Jahren noch hoher bzw. sogar steigender Beliebtheit erfreut. Zehn Millionen beförderte Fahrgäste jährlich sprechen eine
deutliche Sprache", so Michael Fröhlich.
"Die S45 ist eine wichtige Tangentialverbindung, die den Wiener Westen erschließt. Bei vier von zehn Stationen ermöglicht die S45 den Umstieg auf die U-Bahn – die U3, U4 und U6 - und beschleunigt
damit das Fortkommen in der Stadt enorm. Die S45 schafft es von einem Ende der Stadt in weniger als einer halben Stunde zum anderen Ende der Stadt zu kommen", ergänzt Maria Vassilakou.
Fahrgastzahlen um 55 Prozent gestiegen
In den letzten zehn Jahren wurden Fahrgastzuwächse von 55 Prozent erzielt. Auf der S45 werden werktäglich über 30.000 und jährlich über zehn Millionen Fahrgäste befördert, in nahezu
ausschließlich klimatisierten und barrierefreien Talent-Triebwagen.
Seit Dezember 2007 fährt die S45 in den Hauptverkehrszeiten im 10 Minutentakt und verbindet die Bezirke 14, 16, 17, 18, 19 und 20, sowie die Westbahn mit der Franz-Josefsbahn und der
S-Bahn-Stammstrecke. Sie knüpft an drei U-Bahnlinien und an neun Straßenbahnlinien an.
Barrierefreiheit und Lärmschutz
Viel Geld wurde in den letzten Jahren in Barrierefreiheit entlang der Strecke investiert, davon rund eine Million Euro in Blindenleitsysteme. Zwischen 2009 und 2010 wurde der Bahnhof Hütteldorf
barrierefrei gestaltet. In der Haltestellte Oberdöbling wird ab Oktober 2012 bis Mitte 2013 ein barrierefreier Zugang mit zwei Aufzügen errichtet.
Zwischen Ottakring und Hernals wurde in einem Pilotprojekt gemeinsam mit der Stadt Wien und dem Bundesdenkmalamt eine Lärmschutzwand sowie eine schallabsorbierende Verkleidungen errichtet. Dieses
Projekt bildet die Grundlage für einen Durchführungsvertrag für Lärmschutzmaßnahmen an der S 45.
Historische Bausubstanz trifft auf modernes Design
Von Dezember 2006 bis Mai 2008 wurde der Bahnhof Heiligenstadt - ein wichtiger Umsteigeknoten zwischen Bahn, U-Bahn und Bus - revitalisiert und barrierefrei gestaltet. Das heißt, die Steinbögen
im Personentunnel wurden saniert, die Bahnsteigdächer abgetragen und erneuert. Die Bahnsteige wurden für ein leichteres Ein- und Aussteigen auf 55 cm angehoben, Aufzüge eingebaut und ein
Blindenleit-, sowie ein Informations- und Wegeleitsystem integriert.
Vorortelinie von Otto Wagner geplant
Die Vorortelinie war Teil der Stadtbahn, die von Otto Wagner geplant wurde und 1898 in Betrieb ging. Als einziger Teil des Stadtbahnnetzes ist sie aber nicht in den Besitz der Stadt übergegangen,
sondern bei den ÖBB verblieben. 1932 erfolgte die Einstellung des planmäßigen Personenverkehrs. In den 80er Jahren wurde die gesamte Strecke renoviert und elektrifiziert. 1987 erfolgte die
Wiedereröffnung.
Die Strecke zwischen Hütteldorf und Handelskai ist 17 km lang und wird durchschnittlich mit 70 km/h befahren, zwischen Penzing und Hütteldorf mit 100 km/h.
Michael Fröhlich, ÖBB-Personenverkehr AG, Leiter Regionalmanagement Ostregion und Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou taufen den Talent auf "25 Jahre S45" Foto: ÖBB