Jetzt geht's los mit der Hausverschiebung in Oerlikon

In Zürich Oerlikon wird nächste Woche das Direktionsgebäude der ehemaligen Maschinenfabrik Oerlikon, ein 6‘200 Tonnen schweres Backsteingebäude um 60 Meter verschoben. «Schweiz aktuell» wird dieses Projekt vom 22. Mai 2012 bis 24. Mai 2012 in mehrstündigen Live-Sendungen direkt übertragen. 

Eine Woche vor der Verschiebung  mussten  die  Mieter  ausziehen  und  im Restaurant Gleis 9  ist  die  letzte  Runde  ausgegeben  worden                        Foto: Marcel Manhart

 

Spektakel beim Bahnhof Oerlikon: Das Direktionsgebäude der ehemaligen Maschinenfabrik Oerlikon wird um 60 Meter verschoben. Es ist damit die bisher grösste Hausverschiebung, die es in der Schweiz und in Europa je gegeben hat. «Schweiz aktuell extra» ist dazu mit mehreren Spezialsendungen auf SF 2 live dabei: Am 22. Mai 2012 von 10:30 bis 13:45 Uhr  wenn das Haus zu rollen beginnt und die ersten Meter hinter sich bringt. Am Nachmittag gibt es dann nochmals eine Sondersendung von 16:00 bis 16:45 Uhr.

 

Am Mittwoch, 23. Mai 2012, ist «Schweiz aktuell extra» ab 6 Uhr morgens durchgehend live auf Sendung, bis das Gebäude voraussichtlich am späteren Nachmittag an seinem neuen Standort ankommt. Moderatorin Catherine Thommen berichtet von der Baustelle und Moderator Oliver Bono begrüsst unter anderem SBB-CEO Andreas Meyer, die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch oder den Kabarettisten Franz Hohler, der seit über 30 Jahren in Oerlikon lebt.

 

Noch laufen die Vorbereitungen hinter den Kulissen auf Hochtouren. Auch Moderator Oliver Bono, der für die Live-Sendung vor der Kamera steht, bereitet sich vor. Konrad Weber hat nachgefragt, wie er sich auf den Moderationsmarathon vorbereitet.

 

 

Wie bereiten Sie sich auf die Livesendung vor?

Oliver Bono: Zuallererst mit viel Lesen. Die Fülle an Geschichten und Informationen über den Industriestandort Oerlikon, die Entwicklung zum modernen Stadtquartier, das komplexe Bahnprojekt der Zürcher Durchmesserlinie und in diesem Zusammenhang der Ausbau des Bahnhofs Oerlikon ist sehr gross. Hinzu kommt natürlich die eigentliche Hausverschiebung, bautechnisch ein faszinierendes Projekt, in das es sich ebenfalls einzulesen gilt.

 

 

Sie müssen in erster Linie spontan auf die Geschehnisse vor Ort und Ihre Gäste reagieren. Kann man da überhaupt verlässlich planen?

Falls die Hausverschiebung und die Fernsehübertragung reibungslos laufen, ist eigentlich wenig Spontaneität gefragt. Ausser natürlich, wenn jemand in einem Interview etwas sagt, das eine spontane Nachfrage oder Bemerkung provoziert. Ansonsten ist die ganze zweitägige Sendung wie stets minutiös geplant. Und erst wenn etwas nicht planmässig läuft, ist man als Moderator einer solch grossen «TV-Kiste» gefordert. Hier ist die jahrelange Live-Erfahrung, die das Team von «Schweiz aktuell» glücklicherweise vorweisen kann, von entscheidender Bedeutung. Eine minutiöse, professionelle Sendeplanung ist die Basis, auf die sich alle Beteiligten verlassen können. Der Rest ist Kreativität.



Was muss man bei einer solch grossen Produktion hauptsächlich beachten?

Dass wir die Aufgabe haben, die Zuschauerinnen und Zuschauer zu unterhalten und zu informieren. Sie sollen zuhause auf dem Sofa oder wo auch immer vor dem TV-Gerät ein Erlebnis geniessen, als ob sie mit uns vor Ort wären. Und dann gilt es als Moderator natürlich auch, ausgewogene, verständliche und fundierte Interviews, Ansagen und Übergänge zu formulieren.

 

Sie haben bereits viele andere Livesendungen moderiert, was macht diese Sendung einzigartig?

Es mag seltsam klingen, aber es ist vermutlich dasselbe Gefühl oder dieselbe Herausforderung wie einen vollbesetzten Airbus380 sicher ins Ziel zu fliegen. Es ist der Moderator, die Moderatorin, der oder die den Vogel fliegt. Sprich: Die grosse Kiste, bei der so viele Kolleginnen und Kollegen beteiligt sind und mitarbeiten, erfolgreich vor der Kamera zu präsentieren. Die Kombination aus journalistischer Arbeit, technischer Herausforderung und dem tollen Teamwork «draussen im Feld» ist einzigartig.

 

 

Mit Ihnen moderiert Catherine Thommen, für sie die erste grosse Produktion. Welche Tipps geben Sie ihr mit?

Nicht sehr viele. Catherine ist eine hervorragende Journalistin und Moderatorin, die bereits viele Jahre an Berufserfahrung hat. Bestimmt wird sie zu Beginn der Sendung erhöhten Puls haben, aber den habe ich auch. Für uns beide gilt dasselbe: Ruhig Blut, dieses Gebäude braucht für die 60 Meter ganze zwei Tage, also brauchen wir nicht zu haspeln, nichts zu überstürzen und uns von den vielen Leuten, die um uns herum sind oder uns «ins Ohr dröhnen» nicht aus der Ruhe und Konzentration zu bringen. Denn wie erwähnt: Wir beide fliegen den Jumbo!

 

 

Bericht SF "Schweiz aktuell" vom 16. Mai 2012

 

 

 

Den Zeitzeugen auf der Spur

Martin Muheim ist 73 Jahre alt und seit 11 Jahren pensioniert. 1955 hat Muheim in der MFO eine Lehre als Maschinenschlosser angefangen. Er baute Generatoren und Elektromotoren. Nach seiner Lehre studierte er an der Fachhochschule Elektrotechnik. Doch Martin Muheim blieb der MFO sein Leben lang treu. 1955 hatte er in der MFO eine Lehre als Maschinenschlosser angefangen, dabei Generatoren und Elektromotoren gebaut. Anschliessend studierte er an der Fachhochschule Elektrotechnik und blieb der MFO sein Leben lang treu.

 

Bericht SF "Schweiz aktuell" vom 18. Mai 2012