Bereits im August 2012 werden am neuen Hauptbahnhof in Wien die ersten Züge fahren. Es wird nur ein Probebetrieb sein. Im Dezember 2012 werden erste Teile des Bahnhofs regulär in Betrieb genommen. Die Arbeiten verlaufen planmässig, versichern die ÖBB.
Die Arbeiten am Hauptbahnhof gehen zügig voran Foto: Marcel Manhart
Reisende der Ostbahn werden im Dezember die ersten sein, die den neuen zentralen Wiener Bahnhof benützen können. Bis dahin muss aber noch viel bewegt werden. Wien sei eisenbahntechnisch
komplizierter als zum Beispiel Berlin, so ÖBB-Chef Christian Kern. Während in Berlin die Züge auf zwei Ebenen kreuzen, passiert dies in Wien nur auf einer Ebene.
Dafür muss aber die Ostbahn niveaumäßig auf die Höhe des Hauptbahnhofs angeglichen werden. „Der Höhenunterschied zwischen Ost- und Südbahn wird in den kommenden Monaten mit ungefähr einer Million
Kubikmeter Erdmaterial ausgeglichen“, so Projektleiter Karl-Johann Hartig.
Rautendach wird verschraubt
Ist der Höhenunterschied ausgeglichen, wird der provisorische Ostbahnhof abgerissen. Ab 6. August fahren Züge dann im Probebetrieb auf dem neuen Hauptbahnhof, am 9. Dezember soll dann der
reguläre Teilbetrieb aufgenommen werden, Ende 2014 dann der Betrieb im gesamten Hauptbahnhof. „Wir sind voll im Plan“, versicherte Hartig.
Derzeit wird am Rautendach über den Bahnsteien geschraubt. „Es sind zwei Bahnsteigdächer völlig fertig, das dritte wird noch gebaut“, so Hartig weiter. Bis Dezember sollen acht von 14 Rauten
fertig sein, und fünf Gleise in Betrieb gehen. Unterschottermatten seien bereits aufgelegt, in den kommenden Monaten sollen noch Schotter, Schwellen und Gleise folgen. Bis Dezember fertig sein
solle auch das Vordach für den südlichen Eingang zum Hauptbahnhof, wo Taxis und Privatautos halten werden können.
100 Kilometer Gleis und tausende Wohnungen
Derzeit arbeiten rund 500 Menschen an einer der größten Baustellen Europas. Bis 2014 sollen es aber insgesamt rund 2.000 werden, wenn es gilt, das Einkaufszentrum im Bahnhof einzurichten, die
Stockwerke unterhalb des Bahnhofs fertigzustellen und Oberleitungen und Sicherheitstechnik zu verlegen. Bis zur kompletten Eröffnung im Dezember 2014 werden 100 Kilometer Gleis verlegt
sein.
Rund um den Bahnhof entsteht ein neues Stadtviertel mit Büro- und Wohnkomplexen. Tausende Wohnungen, ein Bildungscampus und ein Einkaufszentrum mit etwa 100 Geschäften entstehen. Die Gesamtkosten
dafür sollen rund vier Milliarden Euro betragen. Der Bahnbau soll mit etwa 987 Millionen zu Buche schlagen, die Stadt Wien investiert rund 500 Millionen.
APA/Grafik Margret Schmitt
APA/Grafik Quelle: APA/ÖBB; Bild: Architekten Hotz/Hoffmann + Wimmer