Die zwischen Wien und Salzburg bzw. Freilassing fahrende WESTBahn dürfte ihr Ziel, im ersten Geschäftsjahr operativ einen Gewinn zu schreiben, verfehlen.
Züge der WESTbahn am Wiener Westbahnhof Foto: Marcel Manhart
Die seit Dezember 2011 zwischen Wien und Salzburg fahrende mehrheitlich private WESTbahn dürfte ihr Ziel, im ersten Geschäftsjahr operativ einen Gewinn zu schreiben, nicht erreichen. "Es kann sein, dass wir es nicht erreichen", so der Chef des ÖBB-Konkurrenten, Stefan Wehinger nach drei Monaten Geschäftsbetrieb laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Presse" (Dienstagausgabe). Grund dafür seien die Billigtickets der ÖBB (Sparschiene), die zu einem erbitterten Preiskampf geführt hätten. "Beim Umsatz liegen wir deswegen um 20 Prozent unter unserem Planwert", so Wehinger.
Mit rund 4 Mio. Euro Umsatz pro Monat hatte die WESTbahn ursprünglich gerechnet. Nach 100 Tagen fehlten nun aber knapp 2,5 Mio. Euro Umsatz. heißt es im Bericht weiter.
Das Geld sollte der WESTbahn aber nicht so schnell ausgehen: "Wir haben ein klares Bekenntnis der Eigentümer, um uns mit genügend Geld auszustatten", wird Wehinger zitiert. Dies schließe auch die
französische Staatsbahn SNCF ein, die 26 Prozent an der WESTbahn hält. "Und die Finanzkraft der SNCF liegt deutlich über jener der ÖBB", sagt Wehinger.
Wie berichtet, will die WESTbahn die derzeitige Preispolitik der ÖBB aber nicht hinnehmen und hat vor der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) bereits eine Klage eingebracht.