In Zürich Altstetten baut die SBB bis 2013 eine neue Serviceanlage für die Fernverkehrs-Doppelstockzüge. Das Gebäude in der Herdern wird mit 420 Metern das drittlängste der Stadt Zürich sein. In dieser Anlage werden dereinst die 59 neuen Doppelstockzüge instand gehalten, welche die SBB vor knapp zwei Jahren bei Bombardier bestellt hatte. Die SBB investiert 123 Mio. Franken in die neue Serviceanlage. Heute fand im Beisein von Stadträtin Ruth Genner und der Leiterin SBB Personenverkehr, Jeannine Pilloud, der Spatenstich statt.
Spatenstich für die Serviceanlage in Zürich Altstetten durch Roger Beier,
Leiter Development SBB Immobilien, Stadträtin Ruth Genner und der Leiterin
SBB Personenverkehr Jannine Pilloud (v.l.n.r) Foto: Marcel Manhart
Die SBB transportiert heute rund 40 Prozent mehr Fahrgäste als noch 2004. Um die Kapazitäten insbesondere während der Stosszeiten weiter auszubauen, bestellte die SBB im Mai 2010 bei Bombardier Transportation Switzerland AG für 1,9 Mrd. Franken 59 Fernverkehrs-Doppelstockzüge. Diese Züge sind bis zu 400 Meter lang und können über 1200 Personen transportieren. Sie werden ab 2014 die wichtigsten Verkehrsknoten der Deutsch- und Westschweiz verbinden.
Um die neuen Doppelstock-Fernverkehrszüge professionell und effizient instand zu halten, baut die SBB in der Herdern bis Ende 2013 auf einer Länge von 420 Metern – das entspricht vier
Fussballfeldern – eine neue Serviceanlage für 123 Mio. Franken. In dieser werden die für die Instandhaltung der Züge notwendigen Anlagen eingebaut: Hallenkräne, Hochperrons, Dacharbeitsbühnen,
WC-Entsorgungssysteme und Logistikanlagen. Mit dieser Infrastruktur können Komponenten wie Antriebssysteme, Klimageräte oder die Bio-Reaktoren der Toiletten betriebstüchtig gehalten werden. Dazu
kommen fünf neue Zug-Standplätze von insgesamt einem Kilometer Länge.
Aufwendige Trennmanöver entfallen
Damit professionalisiert die SBB die Instandhaltung ihrer Züge weiter: Künftig kann an einem ganzen, rund 900 Tonnen schweren Zug gearbeitet werden, ohne die einzelnen Wagen aufwendig trennen zu
müssen. «Wir können so unsere Instandhaltungsarbeiten noch effizienter erledigen als heute», sagte Jeannine Pilloud, Leiterin SBB Personenverkehr, anlässlich des Spatenstichs. Und dies nicht nur
an den Fernverkehrs-Doppelstockzügen: Auch andere Züge wie etwa IC2000 und ICN werden in der neuen Anlage gewartet, um die vorhandene Infrastruktur bestmöglich auszulasten. Auch Zürichs
Stadträtin Ruth Genner zeigte sich erfreut über das Vorhaben: «Unsere 24-Stunden-Gesellschaft profitiert ganz direkt von der neuen Anlage. Dank ihr verbringen die Züge ein Minimum an Zeit im
Service, aber ein Maximum an Zeit auf den Schienen. Das hilft, die Preise tief zu halten und macht Zugfahren mit sauberen Wagen zu einem attraktiven Transportmittel für breite
Bevölkerungsschichten.»
Instandhaltungsanlagen: SBB investiert jährlich 90 Mio. Franken
Neben Zürich-Herdern investiert die SBB bis 2023 über eine Milliarde oder 90 Mio. Franken jährlich in Anlagen für die Instandhaltung ihrer Flotte. Grössere Anlagenprojekte werden aktuell an den
Instandhaltungsstandorten in Yverdon, Olten, Oberwinterthur, Zürich-Altstetten und Basel umgesetzt. Zusätzlich zu den Investitionen in Anlagen und Infrastruktur fallen pro Jahr mehrere hundert
Millionen Franken Betriebsaufwand für die Instandhaltung an. Nur so kann die SBB ihre Flotte effizient und professionell in Schuss halten und für ihre Kundinnen und Kunden Sicherheit, Komfort,
Verfügbarkeit sowie Pünktlichkeit im gewohnten Masse gewährleisten.
Nachhaltige Serviceanlage mit dreidimensionaler Fassade
Die neue SBB Serviceanlage in der Herdern (nähe Hardturm-Areal) kommt an prominenter, für Bahnreisende gut sichtbarer Stelle zu stehen – täglich fahren ein paar hundert Züge dort vorbei. Der Bau
ist für die SBB mehrfach speziell: Zum einen wegen der hohen Ansprüche, die an eine solche Anlage in Bezug auf Infrastruktur und Sicherheit gestellt werden. Zum anderen aber auch der Dimensionen
wegen. Insbesondere für die 420 Meter lange Südfassade – «die so genannte Stadtkante» – war bei der Planung eine enge Koordination zwischen den Beteiligten bei der SBB, beim Generalplaner und den
Baubehörden von Stadt und Kanton Zürich erforderlich. «Wir sind überzeugt, dass das Resultat mit der dreidimensional wirkenden Südfassade dem viel beachteten Ort absolut gerecht wird», sagt Roger
Beier, Leiter Development bei SBB Immobilien. Das Hallendach ist so konzipiert, dass eine Photovoltaikanlage in der Grösse von 4000 Quadratmetern Platz findet. Die SBB plant, auf dem Dach eine
solche Anlage zu installieren.