Jubiläumslokomotive Ge 4/4 1 der Appenzeller Bahnen enthüllt

Während zwei Jahren wird die Lokomotive Ge 4/4 1 der Appenzeller Bahnen das Logo des Jubiläums 500 Jahre in der Eidgenossenschaft 1513 – 2013 tragen.

Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden und die Standeskommission von Appenzell Innerrhoden weihten zusammen mit AB-Direktor ad interim Erwin Rusithauser heute am Bahnhof in Urnäsch die Jubiläums-Lok ein. Die neu beschriftete Lokomotive, mit dem Jubiläumslogo "AR-AI 500" und dem Schriftzug «Wir FAIARN» soll gemäss dem Ausserrhoder Landammann Hans Diem das Jubiläum bekannt machen.  

Am 17. Dezember 2013 jährt sich zum 500. Mal der Tag, an dem das damals noch ungeteilte Land Appenzell als dreizehnter Stand in die Alte Eidgenossenschaft aufgenommen wurde. Dieses Jubiläum feiern die beiden Kantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden nun gemeinsam. Dazu sind von offizieller Seite für das Jahr 2013 Gedenkfeierlichkeiten, ein Geschichtsprojekt, ein Musiktheater und ein Kulturprojekt vorgesehen.

Die Jubiläumslok nach der Enthüllung am Bahnhof Urnäsch          Foto: Marcel Manhart

 

 

Die Entstehung des Kantons Appenzell und der beiden Halbkantone

Vom 12. bis ins 14. Jahrhundert standen weite Teile des Appenzellerlands unter der Herrschaft des Klosters St.Gallen. Das Verhältnis war konfliktbeladen. Die Bevölkerung wehrte sich gegen die klösterliche Obrigkeit. Es kam auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen. 1429 ging die Herrschaft der Äbte zwar zu Ende, Abgaben ans Kloster mussten aber noch bis 1566 geleistet werden. Obwohl die Appenzeller den Eidgenossen Truppen zur Verfügung stellten, war die Aufnahme in den Bund eine zähe Angelegenheit. Im vierten Anlauf, am 17. Dezember 1513, klappte es. Appenzell wurde als 13. Mitglied in den Bund der Eidgenossen aufgenommen. Zuvor wurden in den Jahren 1501, 1510 und 1512 drei Gesuche abgelehnt.

Die Reformation und die Kritik an der katholischen Kirche führten zwischen 1522 und 1531 auch in den beiden noch zusammen gehörenden Landesteilen zu Konflikten. Nachdem die Landsgemeinde 1525 beschlossen hatte, dass jede Pfarrei sich für einen Glauben entscheiden könne, schlossen sich die Äusseren Rhoden der neuen Lehre an. Die Bevölkerung der Inneren Rhoden blieb beim katholischen Glauben. Spannungen und Zwistigkeiten waren die Folge. Nach erfolglosen Vermittlungsversuchen stimmten Ausserrhoden und Innerrhoden dann an separaten Landsgemeinden der friedlichen Trennung in zwei Halbkantone zu. Im Landteilungsbrief vom 8. September 1597 wurde die Trennung in die Halbkantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden besiegelt.


Appenzeller Bahnen offizieller Transportpartner 

Die Appenzeller Bahnen sind der offizielle Transportpartner des Jubiläums 500 Jahre in der Eidgenossenschaft 1513 – 2013. Die AB Ge 4/4 1 ist in der Schweiz die erste Lokomotive, die mit einem besonders ökologischen Verfahren (frei von PVC, Chlor, Weichmacher und Schwermetallen) beschriftet wurde.


Die Geschichte der Appenzeller Bahnen

Im Rahmen einer Fusion der appenzellischen Bahnen nämlich der Trogenerbahn, der Rorschach-Heiden-Bergbahn, der Bergbahn Rheineck-Walzenhausen und der ehemaligen Appenzeller Bahnen entstanden im Sommer 2006 die neuen Appenzeller Bahnen. Das erst junge Unternehmen sieht auf eine bewegte Vergangenheit zurück.

1875 Eröffnung Rorschach-Heiden-Bergbahn (RHB)
1875 Eröffnung Linie Winkeln-Herisau-Urnäsch (Appenzellerbahn)
1886 Urnäsch-Appenzell (Appenzellerbahn)
1889 St.Gallen-Teufen-Gais (Gaiserbahn)
1896 Rheineck-Walzenhausen-Bergbahn (RhW)
1903 St.Gallen-Speicher-Trogen (TB)
1904 Gais-Appenzell (SGA)
1911 Linie Gais-Stoss-Altstätten (AG)
1912 Eröffnung Appenzell-Wasserauen (Säntisbahn)
1913 Eröffnung Gossau-Herisau (Appenzellerbahn),
        gleichzeitige Einstellung Strecke Winkeln-Herisau
1930 Elektrifizierung Linie Rorschach-Heiden
1931 Elektrifizierung Linie Appenzell-St.Gallen
1933 Elektrifizierung Linie Appenzell-Gossau
1958 Elektrifizierung Linie Rheineck-Walzenhausen
1966-1988 Entfernung der Zahnstangenabschnitte (Ausnahme Ruckhalde)
1947 Fusion Appenzellerbahn + Säntisbahn zur Appenzellerbahn
1948 Fusion SGA und AG zur SGA
1988 Fusion der SGA und Appenzellerbahn zu der Aktiengesellschaft APPENZELLER BAHNEN
2006 Fusion AB, RHB, RhW und TB zu den heutigen Appenzeller Bahnen AG


Enthüllung der Jubiläumslokomotive in Urnäsch

Die Enthüllung dieser neu beschrifteten Lok war aber auch Anlass, dass sich heute die Ausserrhoder Regierung und die Innerrhoder Standeskommission auf dem Bahnhofareal von Urnäsch ein gutes neues Jahr und beste Gesundheit wünschen konnten, denn versammelt war viel Prominenz aus den beiden Kantonen. 

Franz Breitenmoser, Gesamtprojektleiter des Jubiläums «AR-AI 500», lenkte schliesslich den Fokus auf den eigentlichen Grund der Zusammenkunft, dass 2013 die beiden Appenzeller Kantone mit verschiedenen Feierlichkeiten und Projekten dem vor 500 Jahren stattgefundenen Beitritt als 13. Stand zur Alten Eidgenossenschaft gedenken. Die anlässlich des Jubiläums geplanten Projekte sind gemäss Breitenmoser auf guten Wegen. Für das Festspiel auf dem Landsgemeindeplatz von Hundwil hätten gut 200 Mitwirkende gefunden werden können, allerdings deutlich mehr Frauen als Männer. Von den 211 Personen, die am grossen Festspiel mitmachen, sind 160 Frauen.

Im Rahmen des Geschichtsprojektes, welches auf der Internetseite «www.zeitzeugnisse.ch» Einblicke in die appenzellische Vergangenheit geben will, sind bislang knapp 300 Zeitzeugnisse und Filmdokumente zu finden. Aus beruflichen Gründen musste Ursula Badrutt Schoch die Leitung des Ressorts Kultur abgeben, sie wird ersetzt durch Hannes Göldi. Anschliessend erklärte der Ausserrhoder Landammann Hans Diem, die Appenzeller Bahnen symbolisierten das Gemeinsame der beiden Appenzeller Kantone. Die AB-Lokomotive sei deshalb ein guter Botschafter, um das Logo allgemein bekannt zu machen. «Es ist uns eine Ehre, die Lok zwei jahre lang zur Verfügung zu stellen, erklärte AB-Dirketor ad interim, Erwin Rutishauser.