Winterdienst ist Teamarbeit - Gute Vorbereitung und Teamgeist sorgen für die Sicherheit der Kunden

Der nächste Winter kommt bestimmt - und bereits für die nächsten Tage ist Schneefall vorausgesagt, wenn auch vorerst "nur" in höheren Lagen. Die ÖBB sind jedenfalls bestens darauf vorbereitet. Denn die Vorsorgearbeiten werden bereits lang vor Beginn der Wintersaison getroffen. Überprüft wurde u.a. die Einsatzbereitschaft der Schneeräumgeräte und der Weichenheizungen, an exponierten Streckenabschnitten wurden Schneeschutzzäune aufgestellt und Lawinenschutzverbauungen kontrolliert. Kurz - die ÖBB sind für Frost und Schnee gerüstet.

ÖBB: Stark im Winter - fit für Eis und Schnee                                  Foto: Marcel Manhart

 

Bis zu 2.000 Mitarbeiter im Gleis- und Weichenbereich
Im Schichtbetrieb sorgen wenn notwendig bis zu 2.000 Mitarbeiter für die Befahrbarkeit des Streckennetzes. Speziell im städtischen Ballungsbereich, etwa bei der Wiener S-Bahn, verfügen die ÖBB über Weichenheizungen von sehr hoher Qualität, ebenso an den Hauptgleisen der wichtigsten Achsen.

Winterdienst ist "Handarbeit": Schneeräumung von Weichen, Enteisen von Brücken und Tunnel, Abschaufeln von Bahnsteigdächern oder Säuberung der Spurrillen bei Eisenbahnkreuzungen erfolgen manuell. Bei Bedarf wird die Räumung mit gleisgebundenen Schneeräumgeräten wie Schneepflügen, -fräsen bzw. -bürsten durchgeführt.

Weichenheizung lässt Schnee und Eis schmelzen
Österreichweit sind über 10.000 Weichen mit Weichenheizungen ausgestattet - von rund 15.000 Weichen insgesamt. Wenn Schnee und Eis wichtige Weichenverbindungen lahmzulegen drohen, werden Weichenheizungen automatisch aktiv und bringen den Schnee im Weichenbereich zum Schmelzen. Bei widrigen Witterungsverhältnissen mit zusätzlich Wind und Kälte hat der Fahrdienstleiter darüber hinaus die Möglichkeit, mit der sogenannten "Flugschneetaste" für eine festgelegte Zeit ein "Dauerheizen" zu veranlassen, damit Weichen frei von Schnee und Eis bleiben.

Winterdienst auf über 1.000 Bahnhöfen und Haltestellen
Bereits in den frühen Morgenstunden sind Winterdienstfirmen im Anlassfall im Einsatz und befreien über 1.000 Bahnhöfe und Haltestellen von Eis und Schnee. Allein bei den Verkehrsstationen wird eine Fläche von rund drei Millionen m² frei von Eis und Schnee gehalten. Überdies wird bei ÖBB-Gebäuden eine Tauwetterkontrolle durchgeführt.

Naturgefahrenmanagement - 50 Mitarbeiter beurteilen Lawinengefahr
Für den alpinen Raum sind Lawinenstriche typisch. Auf definierten Streckenabschnitten beurteilt der ÖBB-Lawinenwarndienst mit rund 50 Mitarbeitern die Lawinengefahr für den Bahnbetrieb. Bereits im Sommer werden Schutzbauten inspiziert und ausgebessert. Im Winter unterstützt die ÖBB die örtliche Lawinenwarnkommission, beurteilt die aktuelle Schneelage und setzt entsprechende Maßnahmen.

Punktgenaue Wetterprognosen und ständige Verbesserungen
Entscheidend für die Aktivierung der Einsatzkräfte ist die Wettervorhersage. Die ÖBB verfügen seit einigen Jahren über ein sehr genaues Wetter-Vorwarnsystem (Schneehöhe, Wind, Temperatur). Dementsprechend werden die Bereitschaften organisiert und das Personal gegebenenfalls mobilisiert.

Die ÖBB arbeiten an der permanenten Weiterentwicklung der Wintertauglichkeit aller relevanten Eisenbahnanlagen. Beispielsweise gibt es Arbeitsgruppen, die während des Winters Schwachstellen analysieren, Verbesserungen überlegen und vor Beginn der nächsten Wintersaison diese einbringen bzw. umsetzen (z.B. wo ist es sinnvoll/notwendig, zusätzliche Weichenheizungen anzubringen, wo müssen zusätzliche Überprüfungen von Anlagen vorgenommen werden usw.)

Grundsätzlich ist eine 100%ige Störungsfreiheit im Winter beim Zusammentreffen von Schnee, Eis, Wind und Kälte nicht möglich. Aber die ÖBB haben sich bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet. Im Störungsfall stehen alle verfügbaren Mitarbeiter im Einsatz, um diese so rasch wie möglich zu beheben - und Weichen gegebenenfalls auch händisch zu stellen.