Ausbau des Angebotes im nationalen und internationalen Verkehr
In der Nacht auf den 11. Dezember 2011 wechselt der Fahrplan. In der ganzen Schweiz profitieren die Kundinnen und Kunden im Regional- wie auch im Fernverkehr von Verbesserungen. Zudem
wird das internationale Angebot ausgebaut. Mit der Inbetriebnahme der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke «Rhin-Rhône» verkürzt sich die Fahrt von Basel nach Paris um weitere 30 Minuten. Demnächst
fahren auf dieser Strecke die neuen «TGV 2N2 Lyria Euroduplex»-Züge.
Der TGV 2N2 Lyria Euroduplex auf Testfahrt bei Bad Ragaz Foto: Marcel Manhart
An der Medienkonferenz vom 17. November 2011 in Basel präsentierte die SBB zusammen mit Lyria SAS, der gemeinsamen Tochtergesellschaft von SNCF und SBB, den neuen Hochgeschwindigkeitszug «TGV 2N2
Lyria Euroduplex», der im Rahmen einer Abnahmefahrt am Bahnhof Basel einen Zwischenstopp eingelegt hat. Demnächst werden die sechs über Basel nach Paris verkehrenden Zugpaare sukzessive mit dem
neuen Rollmaterial geführt. Dank der neuen Strecke «Rhin-Rhône» ist Paris ab Zürich neu in vier Stunden erreichbar, ab Basel in gar nur drei Stunden. Die Kundinnen und Kunden gewinnen so 30
Minuten Zeit. Die Züge verkehren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 320 km/h. Mit dem neuen Bord Service «Lyriapremiere» kommen die Fahrgäste in der 1. Klasse in den Genuss verschiedener
Zusatzleistungen.
Reisende in Richtung Deutschland können sich ebenfalls auf den Fahrplanwechsel freuen: Ab Interlaken Ost via Basel geht es fünf Mal pro Tag mit dem ICE nach Frankfurt (-Berlin) und zurück. Ab
Zürich verkehren acht Züge (ICE oder EC) nach Frankfurt/Köln (-Hamburg) und zurück. Mit Brüssel wird eine weitere europäische Metropole wieder mit einem direkten Zug ab Chur angefahren. Nach
Österreich stehen den Kundinnen und Kunden weiterhin täglich fünf Railjet- und zwei EuroNight-Verbindungen zur Auswahl. Ein Railjet-Zugpaar Zürich–Wien verkehrt neu bis in die ungarische
Hauptstadt Budapest.
Ausbau im nationalen Verkehr
Mit dem Fahrplan 2012 wird das Angebot im nationalen Netz weiter ausgebaut: Die Umsetzung der ersten Etappe des RER Fribourg I Freiburg bringt für Kundinnen und Kunden halbstündliche
Direktverbindungen zwischen Fribourg und Bulle. Am Morgen und am Abend fahren diese Züge weiter bis nach Bern (sieben Zugpaare). Zwischen Genf-Flughafen und Luzern verkehren vermehrt
Doppelstockzüge, diese bieten mehr Sitzplätze. Zwischen Neuchâtel und Lausanne verkehrt am Morgen ein neuer InterRegio, die S4 zwischen Allaman und Lausanne wird von Morges mit 17 Zugpaaren und
Rollmaterial des Typs FLIRT geführt. Auf der Strecke Neuchâtel – La Chaux-de-Fonds – Le Locle wird das Angebot in den Hauptverkehrszeiten verdichtet und zwischen Neuchâtel und Biel rollt ein
zusätzliches Zugpaar. Auch zwischen La Plaine und Genf wird das Angebot zur Hauptverkehrszeit ausgebaut. Auf der Strecke Coppet-Genève-Lancy-Pont-Rouge wird freitags und samstags der
Halbstundentakt bis Betriebsschluss ausgedehnt. Auf der Strecke Brunnen-Zürich verkehrt ein neuer, direkter Morgenzug mit Ankunft in Zürich um 06.51 Uhr (Montag bis Freitag ab Brunnen, Samstag
und Sonntag ab Arth-Goldau).
Auf der Strecke Ofelfingen–Baden ist die S6 am Samstag und Sonntag in einem durchgehenden Halbstundentakt unterwegs. Von Montag bis Freitag verkehren vier Züge je Richtung mit Umsteigen in Wettingen. Auf der Strecke Brugg – Winterthur Seen rollt die S12 voraussichtlich ab Februar 2012 mit den neuen Regio-Dosto Zügen. Der Regio Rapperswil – Linthal verkehrt von Schwanden bis Linthal in den Randzeiten mit einem Zug statt Bus. Zwischen Olten und Luzern werden die RE Züge neu mit FLIRT-Fahrzeugen geführt. Alle RE-Züge halten neu in Aarburg-Oftringen. Die S9 zwischen Luzern und Lenzburg fährt nun auch sonntags durchgehend im Halbstundentakt und bietet somit einen integralen Halbstundentakt an allen Wochentagen. Auf der Strecke Bielle-Delle gibt es eine neue Frühverbindung zwischen Porrentruy–Delémont–Porrentruy um 4.00 – 4.30 Uhr um die Ajoie mit Basel zu verbinden und in der Gegenrichtung den Anschluss an das Hochgeschwindigkeitsnetz in Belfort TGV über Delle und Bus – Optymo sicherzustellen. Zusätzlich werden alle Züge zwischen Porrentruy und Boncourt bis Delle verlängert und verkehren an allen Tagen. Zwischen Aarau und Rotkreuz verkehrt die S26 neu am Abend im Halbstundentakt zwischen Muri und Rotkreuz (zwei zusätzliche Zugpaare). Auf der Strecke Bellinzona–Luino–Gallarate–Malpensa Flughafen verkehren alle zwei Stunden neu acht Regionalzugpaare (davon sieben bis Malpensa).
Moderate Anpassungen am Gotthard
Wie bereits bekannt, setzt Trenitalia ab Fahrplanwechsel ihre Kompositionen des Typs ETR 610 nur noch in Italien ein. Daher verkehrt auf der Strecke Basel–Luzern–Mailand anstelle des bisherigen
ETR 610 ein ETR 470 und die Direktverbindung nach Venedig kann nicht weitergeführt werden. Ab Mailand gibt es Anschlussverbindungen.
Mit punktuellen Massnahmen soll insbesondere die Qualität des Fahrplans 2012 verbessert werden. Beispielsweise wird die Fahrzeit der EC 15, EC 22 und EC 24 ausgedehnt. Die Reisezeit dieser Züge
verlängert sich zwar um rund 30 Minuten, dafür kann die Pünktlichkeit auf das in der Schweiz bekannte Niveau angehoben werden. Zudem wird bei gewissen Zügen die Aufenthaltszeit in den
Wendebahnhöfen Mailand und Zürich verlängert. Dies garantiert ebenfalls Fahrplanstabilität und es bleibt mehr Zeit für die Reinigung. Ebenfalls zur Entlastung und Stabilisierung des Fahrplans
setzt die SBB zwischen Zürich und Lugano mit teilweiser Verlängerung bis Chiasso bei allen EC-Zügen nach wie vor zusätzliche ICN-Züge sein. Wegen der eingeschränkten Rollmaterialverfügbarkeit
können anstelle von sieben noch sechs Zugspaare Zürich-Mailand angeboten werden. Zwei Züge (Zürich ab 13.09 und Zürich an 16.51) werden mit ICN bis respektive ab Chiasso geführt. Bei beiden ICN
bestehen in Chiasso S-Bahn-Anschlüsse nach/von Milano Porta Garibaldi.
Das aktuelle Angebot auf den Achsen Basel–Bern–Milano und Milano (–Venezia) bleibt erhalten. Es kommen ausschliesslich ETR 610 Züge der SBB zum Einsatz. Am Wochenende werden die Züge zwischen
Genf/Basel-Brig teilweise durch einen zweiten Triebzug (Doppelkomposition) verstärkt.
WLAN auf den neuen Doppelstockzügen
Der mobilen Kommunikation im Zug schenkt die SBB noch mehr Beachtung. Alle neuen Züge werden Steckdosen haben, bestehende Fernverkehrszüge werden nachgerüstet. Um den Datenempfang in den Fernverkehrszügen zu verbessern, werden in Zusammenarbeit mit den Providern In-Train-Repeater eingebaut. Diese verstärken das Signal, welches ausserhalb und im Inneren des Bahnwagens empfangen wird und ermöglichen besseren Zugang zum Mobiltelefonnetz und ins Internet. «Die neuen Fernverkehr-Doppelstockzüge werden wir alle mit WLAN ausrüsten», führte Pilloud weiter aus. Die SBB strebt beim Service im nationalen Verkehr weitere Verbesserungen an. «Ich bin mir bewusst, dass wir in der letzten Zeit unseren Kundinnen und Kunden mit höheren Preisen und Gebühren viel zugemutet haben. Tatsache ist aber, dass die Mitarbeitenden der SBB tagtäglich ein hervorragendes und zuverlässiges Produkt anbieten.», so Pilloud. Die SBB müsse sich beim Service und in der Qualität noch mehr anstrengen: «Ich habe ein entsprechendes Kundenservicepaket in Auftrag gegeben.» Sie könne sich zum Beispiel eine Verspätungsentschädigung auch im nationalen Verkehr gut vorstellen.
Der Online-Ticketshop wird weiter ausgebaut
Die SBB erweitert das Angebot im Online-Ticketshop laufend. Neu können auch die CityNightLine Verbindungen Richtung Prag, Kopenhagen, Hamburg, Berlin, München, Amsterdam und die Euronight Verbindungen Richtung Graz, Villach und Wien über die SBB Website gebucht und die Tickets direkt ausgedruckt werden. Immer mehr Kundinnen und Kunden nutzen ihr Mobiltelefon für den Ticketkauf. Die SBB-App wurde bereits rund 1,8 Mio. Mal heruntergeladen, Tendenz steigend. Bedingt durch kurzfristige Fahrplanänderungen der ausländischen Bahnen sind die gedruckten internationalen Taschenfahrpläne oft schon kurz nach dem Druck nicht mehr aktuell. Deshalb werden diese immer weniger nachgefragt. Vor diesem Hintergrund hat die SBB entschieden, die internationalen Taschenfahrpläne nicht mehr zu produzieren. Auch beim Sortiment der Städtefahrpläne gibt es Anpassungen. Einige Städtefahrpläne von kleineren Stationen werden nicht mehr separat gedruckt, sondern in die bestehenden Regionalfahrpläne integriert. An über 60 Bahnhöfen gibt es frei zugängliche Fahrplan-PCs mit den aktuellsten Informationen. Am Bahnschalter erhalten die Kundinnen und Kunden zudem auch kostenlose Fahrplanauskunft.