Das neue Tramdepot von BERNMOBIL an der Bolligenstrasse mit dem Namen «Papillon» ist am 5. September 2011 offiziell eröffnet worden. Symbolisch flatterten drei Schmetterlinge aus dem neuen Tramdepot den Gästen entgegen. Das über 200 Meter lange und bis zu 68 Meter breite Gebäude nimmt ab Ende Oktober 2011 den Betrieb auf.
Am 11. September war das Depot für die Bevölkerung offen Foto: Peter Wyss
Das Fachpublikum konnte das neue Tramdepot bereits vom 6. bis 9. September 2011 während der Messe suissetraffic in der BERNEXPO besichtigen. Diverse Lieferanten haben im Depot ihre eingebauten Produkte präsentiert. Am Sonntag, 11. September standen dann von 11 bis 17 Uhr die Tore des Depots für die Bevölkerung offen. Den Besuchern wurde ein attraktives Rahmenprogramm unter anderem mit Oldtimerfahrten ab Schwanengasse direkt ins Depot Bolligenstrasse oder ein Tramziehwettbewerb geboten.
Offizielle Eröffnung war am 5. September 2011
Gemeinderätin Regula Rytz, BERNMOBIL-Direktor René Schmied sowie der Leiter des Amts für öffentlichen Verkehr des Kantons Bern, Wolf-Dieter Deuschle, öffneten am Morgen des 5. September 2011 kurz
nach 10.00 Uhr gemeinsam die Tore des neuen Tramdepots. Aus diesen flatterten drei Schmetterlinge, die dem Gebäudenamen «Papillon» Referenz erwiesen. Dank der Glas- und Aluminiumverkleidung wirkt
das neue Tramdepot trotz seiner imposanten Ausmasse luftig und leicht und setzt im Nordosten von Bern einen neuen architektonischen Glanzpunkt. Die fast 25 Meter breite stützenfreie Abstellhalle
nützt das vorhandene Areal optimal aus und bietet auf sieben Gleisen Platz für 28 Tramzüge von bis zu 42 Metern Länge. Besonderes Augenmerk legte BERNMOBIL auf die Nachhaltigkeit. Grosse Flächen
sind in Holz ausgeführt, dank einer Wärmedämmung muss das Depot auch im Winter nicht beheizt werden, das Regenwasser wird für das Waschen der Trams gesammelt und auf dem Dach hat Energie Wasser
Bern eine Photovoltaikanlage installiert, die ökologischen Strom für rund 60 Haushalte produzieren wird.
Planung und Bau in Rekordzeit
Rund dreieinhalb Jahre dauerten die Planungs- und Bauarbeiten für das neue Tramdepot, wovon allein das Plangenehmigungsverfahren eineinhalb Jahre in Anspruch nahm. René Schmied würdigte in seiner
Ansprache die Arbeit aller Beteiligten als eine Parforceleistung in Rekordzeit. Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs Ende 2007 gingen 22 Projekte ein. Ende März 2008 starteten die
Planungsarbeiten für das Siegerprojekt «Papillon» der Arbeitsgemeinschaft Christian Penzel, Architekt (Zürich) und Martin Valier, Bauingenieur (Chur). Die Bauarbeiten nahmen eineinhalb Jahre in
Anspruch, von März 2010 bis September 2011. Ende Oktober 2011 wird das Depot nach einer intensiven Testphase den Betrieb aufnehmen, zuerst noch mit einer Flotte von 12 Fahrzeugen, ab
Fahrplanwechsel vom 11. Dezember 2011 dann im Vollbetrieb mit 28 Tramzügen. Der Kostenvoranschlag über CHF 97,6 Mio. kann nach heutigem Stand eingehalten werden.
Neues Zeitalter im Depotbetrieb
Mit der Inbetriebnahme des Tramdepots Bolligenstrasse beginnt für BERNMOBIL ein neues Zeitalter im Depotbetrieb. Eine moderne, computergestützte Betriebshofsteuerung ermöglicht, die Abläufe im
Depot weitgehend zu automatisieren. Signale und Bildschirme zeigen den Chauffeuren die Fahrwege und die Abstellplätze im Depot an, so dass diese selbständig die Fahrzeuge am Morgen abholen und am
Abend wieder abstellen können. Eine vollautomatische Waschanlage, ein moderner Unterhaltsplatz sowie eine Tankanlage zum Auffüllen der Sandbehälter sorgen dafür, dass die Trams am nächsten Tag
wieder vollständig einsatzfähig sind.