Ab Dezember 2011 bekommen die ÖBB, auf der Westbahnstrecke, Konkurrenz. Das Unternehmen "WESTbahn", rund um Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner, will hauptsächlich mit niedrigen Ticketpreisen Passagiere gewinnen. Zusätzlich lockt man mit Internet in den Zügen.
Derzeit ist die WESTbahn noch auf Testfahrt in der Schweiz Foto: Marcel Manhart
Die WESTbahn GmbH lockt mit Gratis-Internet in ihren Zügen. So steht allen Fahrgästen ein kostenloser Wireless Lan (Wlan)-Zugang zur Verfügung. Die Technik dafür liefert Nokia Siemens Networks. "Ein weiteres Highlight unserer Lösung besteht darin, dass die Zugbegleiter Fahrkarten direkt im Zug verkaufen können, da diese Lösung die Ticketing-Geräte mit einem zentralisierten Server verbindet", so das Unternehmen in einer Medienmitteilung.
Die Partner der "WESTbahn" sind neben Haselsteiner der frühere ÖBB-Vorstand Wehinger und der Schweizer Finanzinvestor Augusta Holding. Das gesamte Investment liegt bei 130 Mio. Euro. Ab 11. Dezember 2011 wird die Strecke Salzburg-Wien, 13 mal täglich, befahren.
ÖBB: Kostenloses WLAN in Zügen noch 2011
Von Birgit Riegler - Der Standard vom 05. Juli 2011
Railjet-Züge werden als erstes aufgerüstet - zudem wird einheitliches, europaweites Ticket-System entwickelt
Ab Dezember bekommt die ÖBB Konkurrenz durch die Westbahn von Peter Haselsteiner. Das Unternehmen will vor allem mit günstigen Ticketpreisen und kostenlosem WLAN in den Zügen punkten. Kabelloser Internetzugang ist auch bei der ÖBB Thema. Noch in diesem Jahr will man mit einem Testlauf starten und WLAN in den ersten Zügen anbieten.
Start auf Railjet-Strecken
Gegenüber dem WebStandard erklärte ÖBB-Pressesprecher Johannes Gfrerer, dass es bereits kostenlosen WLAN-Zugang in den Club Lounges der ÖBB gibt und dieses Angebot nun sukzessive ausgebaut werden soll. Zunächst sollen Railjet-Züge auf den Strecken nach München, Budapest und Zürich aufgerüstet werden. Später soll WLAN auch in anderen Zügen und eventuell auch auf den Bahnsteigen zur Verfügung stehen. Wie Konkurrent Westbahn soll die Nutzung kostenlos sein.
Einheitliches Ticket-System
Ein weiteres Projekt ist die Umsetzung eines einheitlichen Ticket-Systems. Derzeit greifen die verschiedenen Vertriebssysteme nicht auf einen einheitlichen Datensatz zurück, weshalb Fahrkarten im Online-Ticketsystem beispielsweise einen anderen Preis haben können als direkt an einem Schalter gekaufte. Hier ist eine europaweite Standardisierung geplant, die rund 55.000 Bahnhöfe einbeziehen soll. Dadurch soll es auch möglich werden, in Österreich online Fahrkarten für Zugsverbindungen im Ausland zu kaufen. Die Zusammenführung der Systeme sei ein laufender Prozess, der noch länger dauern werde. Einen Zeitrahmen konnte Gfrerer dafür nicht nennen.