SBB Fahrplanentwurf für die Periode 2012/2013 ist im Internet

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Konsultation zum Fahrplan 2012/2013 eröffnet. Vom 30. Mai 2011 bis zum 14. Juni 2011 haben Interessierte die Möglichkeit, zum Fahrplanentwurf 2012/13 Stellung zu nehmen. Die Entwürfe für den ab 11. Dezember 2011 gültigen neuen Fahrplan von Bahnen, Seilbahnen, Schiffen und Autobussen sind ab 30. Mai 2011 auf dem Internet unter www.fahrplanentwurf.ch veröffentlicht.

 

Auf der Website von "Fahrplanentwurf.ch" sind ab dem 30. Mai 2011 die Fahrplanentwürfe des öffentlichen Verkehrs der Schweiz publiziert. Stellungnahmen dazu sind bis zum 14. Juni 2011 möglich. In diesem Jahr geht es wieder um einen so genannten "grossen Fahrplanwechsel". Dieser findet alle zwei Jahre statt.   Die Fahrplanperiode 2012 / 2013 dauert vom 11. Dezember 2011 bis zum 14. Dezember 2013. Sie umfasst das Fahrplanjahr 2012 (11.12.2011 - 08.12.2012) und das Fahrplanjahr 2013 (09.12.2012 - 14.12.2013). Für das Fahrplanjahr 2013 werden die Entwürfe im Sommer 2012 nur für jene Angebote publiziert, die grössere Änderungen gegenüber dem Fahrplan 2012 erfahren.

 

Im Fahrplanverfahren geht es darum, eventuelle fahrplantechnische Unstimmigkeiten zu verbessern. Konzeptionelle Anliegen wurden bereits früher im Rahmen des Angebotskonzepts behandelt. Stellungnahmen sind mit dem vorbereiteten Online-Formular direkt an die für den öffentlichen Verkehr zuständigen Stellen der Kantone zu richten. Diese werden die Eingaben prüfen und wenn möglich berücksichtigen oder als Planungsgrundlage für die kommenden Fahrplanjahre vormerken.

 

Der Online-Fahrplan der SBB ist ab Ende Oktober 2011 verfügbar, der erste Verkaufstag des Kursbuches ist der 26. November 2011. Der gesamte Kursbuchinhalt in elektronischer Form wird ab dem 14. November 2011 auf www.fahrplanfelder.ch aufgeschaltet. Dort sind auch Angaben zu Reisemöglichkeiten im Rollstuhl im öffentlichen Verkehr mit Bus, Tram, Eisenbahn, Schiff und Seilbahn zu finden.

 

 

Siehe auch Beitrag vom 17. März 2011 zu den

Angebotsänderungen im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV)

 

Ab dem 11. Dezember 2011 verkürzt sich die Reisezeit von Basel nach Paris um weitere 30 Minuten. Die Reisezeit zwischen dem Rheinknie und der Seine-Metropole beträgt dann nur noch drei Stunden. Das internationale Zugsangebot wird weiter ausgebaut. Auch im nationalen Verkehr profitieren die Kunden von mehr Zügen. Ab Ende 2014 setzt die SBB zudem keine ETR-470-Neigezüge mehr ein.

Für den Fahrplan 2012 sind verschiedene Angebotsverbesserungen vorgesehen. Ab dem 11. Dezember 2011 profitieren Frankreich-Reisende dank des TGV Rhin-Rhône von deutlich kürzeren Reisezeiten nach Paris: Ab Zürich ist die „Stadt der Liebe“ neu in 4 Stunden erreichbar, ab Basel in gar nur 3 Stunden. Die Kundinnen und Kunden gewinnen 30 Minuten Zeit. Neu werden die sechs über Basel nach Paris verkehrenden Zugpaare sukzessive mit neuem Rollmaterial «TGV 2N2 Lyria Duplex» der gemeinsamen Tochtergesellschaft Lyria geführt.

Auch Kundinnen und Kunden in Richtung Deutschland profitieren: Von Interlaken in Richtung Frankfurt–Berlin verkehren fünf anstatt der bisher vier ICE-Züge; ab Zürich verkehren neu in jede Richtung acht ICE- oder EC-Züge Richtung Frankfurt–Hamburg. Nach Österreich stehen den Kunden weiterhin täglich fünf Railjet- und zwei EuroNight-Verbindungen zur Auswahl. Ein Railjet-Zugpaar Zürich–Wien verkehrt neu bis in die ungarische Hauptstadt Budapest. Mit Brüssel wird ab dem Fahrplanwechsel zudem eine weitere europäische Metropole wieder mit einem direkten Zug ab Chur angefahren. In der Gegenrichtung wird die Verbindung weiterhin mit Umsteigen in Zürich angeboten.

Einsatz von SBB ETR 610 auf der Simplonachse
Per Fahrplanwechsel plant Trenitalia ihre sieben ETR 610 Züge nur noch im nationalen Verkehr in Italien einzusetzen. Auf den Achsen Basel–Bern–Milano und Genf–Milano (–Venezia) werden daher ausschliesslich ETR 610 Züge der SBB zum Einsatz gelangen. Das Fahrplanangebot bleibt auf diesen Strecken unverändert.

Durch den Rückzug ihrer ETR 610 durch Trenitalia kommt es zu Anpassungen auf der Gotthardachse. Anstelle des bisherigen ETR 610 verkehrt ab Dezember neu ein ETR 470 auf der Strecke Basel–Luzern–Mailand. Damit auf der Gotthardachse genügend Züge zur Verfügung stehen, kann die heutige Direktverbindung nach Venedig nicht weitergeführt werden. Ab Mailand stehen Anschlussverbindungen zur Verfügung.

Ausserverkehrssetzung der ETR 470 bis Ende 2014
Die SBB entwickelt bis Ende 2011 das nationale und internationale Angebotskonzept im Hinblick auf die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels. In der damit verbundenen Ausschreibung von neuem Rollmaterial wird festgelegt, welche Züge dereinst für den Betrieb am Gotthard zum Einsatz kommen.

In diesem Zusammenhang hat die SBB beschlossen, die bei rund 4,2 Mio Kilometern Laufleistung fällige Grossrevision an ihren ETR 470 Zügen nicht mehr durchzuführen und die Fahrzeuge bei Erreichen dieser Laufleistung per Ende 2014 ausser Betrieb zu nehmen. Von den insgesamt neun ETR-Zügen gingen nach der Auflösung der Firma Cisalpino vier Fahrzeuge in den Besitz der SBB über. Obwohl die Störungen an den Schweizer Fahrzeugen seit der Übernahme der Wartung durch die SBB-Werkstätte in Basel halbiert werden konnten, bleibt der Unterhalt sehr wartungsintensiv.

Aufgrund der geringen Rollmaterialverfügbarkeit ist die SBB bis 2014 auf den Betrieb der ETR 470 Züge angewiesen. Um die Zuverlässigkeit und die Qualität ihrer vier ETR 470 bis 2014 sicherzustellen, investiert die SBB rund 12 Mio Franken. Zudem setzt die SBB auf der Strecke Zürich–Milano anstelle der ETR 470 auch lokbespanntes Rollmaterial ein. Dadurch lassen sich einerseits die Wartungsfenster erweitern, andererseits leiden damit die die ETR 470 nicht zu stark unter der Überbeanspruchung. Für Kundinnen und Kunden des nationalen Verkehrs zwischen Zürich und Lugano stehen auch weiterhin die zusätzlich zu den internationalen Zügen zeitgleich und doppelt geführten ICN-Neigezüge zur Verfügung.

Geplanter Ausbau im nationalen Verkehr per Dezember 2011

 Im Fern- und Regionalverkehr wird das Angebot weiter ausgebaut:
- Zwischen Belp und Münchenbuchsee wird der Viertelstundentakt der S-Bahn Bern eingeführt. Dafür fällt der Halt der RE-Züge Bern–Biel in Münchenbuchsee weg.


- Von Neuchâtel nach Lausanne ergänzt ein neuer InterRegio das Angebot zur morgendlichen Hauptverkehrszeit.


- Im Netz des RER Vaudois wird die S4 bis nach Allaman verlängert. Ausserdem wird neu die Haltestelle Prilly-Malley bedient.


- Die Umsetzung der ersten Etappe des RER Fribourgeois bringt für Kundinnen und Kunden stündliche Direktverbindungen zwischen Fribourg und Bulle. In den Hauptverkehrszeiten am Morgen und am Abend werden diese Züge bis nach Bern verlängert.


- Im Grossraum Zürich wird auf der S6 zwischen Otelfingen und Baden neu ein integraler Halbstundentakt angeboten.


- Die Fahrgäste der S-Bahn Zürich kommen mit der Einführung des Regio-Dosto zudem in den Genuss von weiteren modernen Fahrzeugen.


- Auch im Mittelland profitieren die Reisenden im Regionalverkehr von den Investitionen in neues Rollmaterial der Typen FLIRT und Domino.