In Wien sind täglich etwa 300.000 Fahrgäste mit der S-Bahn oder den Regionalzügen unterwegs. Ihnen stehen derzeit 13 S-Bahn-Linien zur Verfügung. Durch die neue Infrastruktur, Stichworte sind hier vorallem der Hauptbahnhof oder der Lainzer Tunnel, könnte das Schnellbahnangebot sowohl in der Bundeshauptstadt als auch im Umland verbessert werden, falls die Stadt Wien und das Land Niederösterreich die Finanzierung übernehmen.
Durch Hauptbahnhof und Lainzer Tunnel könnte auch das S-Bahn-Netz in Wien verbessert werden Foto: Marcel Manhart
Am Freitag hat Michael Fröhlich, der Regionalmanager der ÖBB Personenverkehr AG für die Ostregion, entsprechende Vorschläge präsentiert. Er empfiehlt eine neue S8. Sie würde die bestehende S80
(Hausfeldstraße-Südbahnhof Ost) mit der S15 (Meidling-Hütteldorf) verknüpfen und so eine durchgehende Ost-West-Verbindung herstellen. Möglich würde dies durch die Teilinbetriebnahme des
Hauptbahnhofs Ende 2012, der künftig ein Durchgangsbahnhof und kein Kopfbahnhof wie der ehemalige Südbahnhof mehr sein wird.
Eine neue S6 könnte wiederum die S60 mit der S5 verbinden, also von Bruck an der Leitha über Meidling zur Pottendorfer Linie führen. Eine S9 würde das Gebiet nördlich von Wien mit dem
Hauptbahnhof und Meidling verbinden, allerdings nicht, wie sonst üblich über die S-Bahn Stammstrecke, sondern über Stadlau und Simmering.
Bessere Anbindung des Flughafens
Auch die S-Bahn-Anbindung des Flughafens soll verbessert werden, konkret jene zum Hauptbahnhof. Eine solche ist zumindest derzeit gar nicht geplant, obwohl bis Ende 2014 eine Verbindungsspange
zwischen der Ostbahn zur Flughafenschnellbahn gebaut wird. Diese sollen laut derzeitigen Plänen nur von Fernzügen befahren werden. Die Regionalmanager des ÖBB-Personenverkehrs empfehlen nun die
Schaffung einer S75, die über diese Strecke auch Meidling oder sogar Hütteldorf mit dem Airport verbinden könnte.
Zahlen müssten die neuen Verbindungen die Länder Wien und Niederösterreich, da eine Zusatzfinanzierung nötig wäre, betont man vonseiten der ÖBB. Mit den beiden Ländern gebe es bereits "positive
Gespräche", wie Fröhlich berichtete. Eine Schätzung der möglichen Kosten wollte der ÖBB-Manager jetzt noch nicht vornehmen. Zu viele Details, wie etwa die Taktfrequenz möglicher neuer Linien,
seien noch unklar, betonte er.