Der Streik der Eisenbahner wirke sich nicht auf den Seehas aus, teilte Frank von Meissner, Leiter Betrieb und Personal der SBB GmbH, mit.
„Alle SBB- GmbH-Lokführer arbeiten, unsere Züge auf den deutschen Linien im Grossraum Basel und am Bodensee sind bisher ohne Einschränkungen gefahren und fahren auch weiterhin normal.“ In einigen Medien habe es geheissen, der Streik betreffe auch private Eisenbahnen im Regionalverkehr, darunter die SBB in Südbaden. Dies stimme aber nicht, sagte er.
Der Seehas fährt weiterhin "im Takt" Foto: Marcel Manhart
Die Deutsche Bahn kritisiert den Streik der Lokführer als widersinnig
Keine Tarifeinigung in Sicht. - Badische Zeitung vom 23. Februar 2011
Die Deutsche Bahn hat den Streik der Lokführer am Dienstagmorgen scharf kritisiert. Personalvorstand Ulrich Weber sagte: Die Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GDL) wolle, dass die Standards der Deutschen Bahn auch für die Konkurrenten gelten. Dann aber die Deutsche Bahn zu bestreiken, sei widersinnig. Die GDL verteidigte den Streik als gerechtfertigt und nannte ihn einen vollen Erfolg.
Die Arbeitsniederlegung führte in Südbaden zu zahlreichen Verspätungen und Zugausfällen. Zwischen 6 und 8 Uhr streikten die Mitglieder der Gewerkschaft deutschlandweit. Vier von fünf Zügen
standen laut der GDL still. Die Deutschen Bahn bestätigte zumindest erhebliche Einschränkungen im Nah-, Regional und Fernverkehr. Der ICE 872 von Freiburg nach Berlin fuhr zum Beispiel nicht wie
vorgesehen um 6.52 Uhr, sondern eine Stunde und 40 Minuten später. Landesweit waren Zehntausende Pendler betroffen. Sie mussten bei eisigen Temperaturen auf den Bahnsteigen ausharren oder ins
Auto umsteigen. Noch bis in die Abendstunden sorgten die Nachwehen des Streiks für verspätete Züge.
Die GDL kämpft nicht nur für fünf Prozent mehr Lohn bei der Deutschen Bahn, sondern auch für einen Tarifvertrag, der für alle 26 000 Lokführer bei allen Unternehmen der Branche gilt. Damit will
sie ein einheitliches Mindesteinkommen auf dem Niveau der Deutschen Bahn erreichen. Die Streiks am Dienstag galten deshalb neben der Deutschen Bahn vor allem den G6 – der Gruppe der sechs größten
privaten Wettbewerber der Bahn. Dazu gehören Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia sowie die Hessische Landesbahn.
Nicht betroffen vom Lokführerstreik waren die Züge der Breisgau- und Ortenau-S-Bahn. Beide sind Teil der Südwestdeutschen Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG), die nicht zu den sechs bestreikten
Privatbahnen gehört. Auch der Zugverkehr der Schweizer Bundesbahn (SBB) zwischen Basel und Wiesental lief ohne Unterbrechungen. Da es bei der SBB eine Reihe deutscher Lokführern gibt, sei ein
Streik auf dieser Strecke laut GDL aber nicht grundsätzlich ausgeschlossen.
Ob oder wann die Lokführer wieder streiken, wollte die GDL bis zum Dienstagabend noch nicht mitteilen. GDL-Chef Claus Weselsky sagte nur, man werde "der Arbeitgeberseite Zeit geben, sich den
Streik noch mal eindrucksvoll vor Augen zu führen." Die G6 stellten kein neues Angebot in Aussicht. Die Unternehmen warteten darauf, dass die GDL an den Verhandlungstisch zurückkehre, sagte ein
Sprecher.