Die Wiener Linien modernisieren ihren Fuhrpark weiter. 2010 wurden 19 brandneue ULF Niederflur-Strassenbahnen in Betrieb genommen. 11 alte Strassenbahnzüge vom Typ E1 wurden
ausgeschieden. Der Niederflur-Anteil in der gesamten Strassenbahnflotte von 513 Zügen ist damit auf über 40 Prozent gewachsen.
Für Wiens U-Bahn wurden 8 neue V-Züge beschafft. Eine Garnitur bietet Platz für rund 900 Fahrgäste. Die modernen, durchgängigen U-Bahn-Züge sind mit Klimaanlage und Videoüberwachung ausgerüstet.
ULFs und V-Züge speisen die Bremsenergie zurück ins Stromnetz und senken den Stromverbrauch dadurch um bis zu 30 Prozent.
ULF Niederflur-Strassenbahn der Wiener Linien Foto: Marcel Manhart
Mehr klimatisierte Fahrzeuge
Mit den neuen Anschaffungen steigt der Anteil der klimatisierten Züge bei der U-Bahn auf rund ein Drittel, bei der Straßenbahn auf ein Achtel. Mit Klimaanlagen ausgeliefert werden auch alle neuen
Busmodelle der Wiener Linien. Alle 44 im Jahr 2010 gelieferten Busse verfügen dementsprechend über Klimatisierung.
Auch 2011 neue Fahrzeuge im Anrollen
Für die neuen Fahrzeuge investierten die Wiener Linien 2010 mehr als 130 Mio. Euro. 2011 folgen fünf neue U-Bahn-Züge, bis zu zwanzig Strassenbahnen und rund dreißig Autobusse.
Wiener Linien fahren täglich 4,5 Mal um die Erde
U-Bahnen, Autobusse und Strassenbahnen der Wiener Linien legen jeden Tag etwa 181.000 Kilometer zurück. Das entspricht 4,5 Mal der Wegstrecke des Erdumfanges von 40.000 Kilometern. Auf das Jahr
2010 hochgerechnet, also inklusive U2-Verlängerung und Nacht-U-Bahn, bedeutet das eine zurückgelegte Gesamtstrecke von 66,2 Millionen Kilometern, die U-Bahnen, Strassenbahnen und Autobusse der
Wiener Linien zurücklegen. An den 365 Tagen des abgelaufenen Jahres umkreisten die Wiener Linien also umgerechnet 1.654 Mal die Erde. Allein die Züge auf der U6 legen jeden Tag eine Distanz von
insgesamt über 9.300 Kilometern zurück. Das entspricht der Entfernung von Wien nach Tokyo.
Autobusse legen am meisten Kilometer zurück
"Hunderte Fahrzeuge sind Tag für Tag für die Fahrgäste unterwegs. Die Fahrgastzahlen steigen seit Jahren und liegen deutlich über 800 Millionen pro Jahr. Das ist für die Wiener Linien Auftrag,
das Angebot für die Fahrgäste laufend auszubauen. 2010 waren das zum Beispiel die U2-Verlängerung in die Donaustadt und die Einführung der Nacht-U-Bahn", so Michael Lichtenegger, Geschäftsführer
der Wiener Linien.
Die grössten Wegstrecken - 29,6 Millionen Kilometer - legten 2010 in Summe die 500 Autobusse auf über 80 Linien zurück. Es folgen die Strassenbahn mit 23,1 Millionen zurückgelegten Kilometern
sowie die U-Bahn mit einer Wegstrecke von 13,5 Millionen Kilometern. Im Durchschnitt sind werktags rund 900 Fahrzeuge der Wiener Linien gleichzeitig unterwegs, um die Fahrgäste rasch und sicher
ans Ziel zu bringen.
Wiener Linien ziehen Falschparker-Bilanz: 3.600 Einsätze im Jahr 2010
Einen Appell an die Rücksicht der Autofahrer richten die Wiener Linien: Immer öfter sind Strassenbahnen, aber auch Autobusse durch Falschparker blockiert, die ihr Auto ohne auf Gleise und Halteverbote zu achten abgestellt haben. 2010 zählten die Wiener Linien rund 3.600 solcher Fälle - Tendenz steigend.
"Wir verständigen natürlich sofort die Feuerwehr, die den Weg freimacht. Dennoch kann ein einziges Auto eine frequentierte Strassenbahnlinie für eine Viertelstunde lahmlegen und Verspätungen für
tausende Fahrgäste verursachen", sagt Wiener-Linien-Geschäftsführer Michael Lichtenegger. "Wir appellieren daher an die Autofahrer, darauf zu achten, dass die Strassenbahn nicht behindert
wird."
Teure Konsequenzen für Falschparker Wer den Strassenbahnverkehr behindert, verursacht nicht nur Ärger für die Fahrgäste der Wiener Linien, sondern auch für seine eigene Geldbörse. Für eine Stunde
Einsatz verrechnet die Feuerwehr beispielsweise rund 220 Euro. Meist wird das Fahrzeug nicht abgeschleppt, sondern näher an den Randstein gerückt. Dazu kommt zumeist eine Verwaltungsstrafe. Zudem
verrechnen die Wiener Linien die Überstunden ihres Personals - der Betrag variiert je nach Ausmaß der Störung. Typische Schadenersatzforderungen der Wiener Linien bewegen sich zwischen 50 und 100
Euro. Wer allerdings gleich mehrere Linien lahmlegt, muss mit weitaus grösseren Kosten rechnen.