Am 23. Oktober 2010 haben der thurgauer Volkswirtschaftsdirektor Dr. Kaspar Schläpfer, Gemeindeammann Roman Brülisauer und Peter Spuhler, Inhaber und CEO der Stadler Rail Group, zusammen mit weiteren Gästen und allen Handwerkern in Erlen TG das neue Inbetriebsetzungs-Zentrum (IBS-Zentrum) eingeweiht. Stadler hat an diesem Standort an der SBB-Hauptlinie Zürich - Romanshorn rund CHF 30 Mio. in modernste IBS-Infrastruktur investiert.
Ein Blick in das Stadler IBS-Zentrum in Erlen Foto: Marcel Manhart
150 m lange Züge, die in Bussnang und Altenrhein gefertigt werden, durchlaufen hier ein 6-wöchiges Kontroll- und Inbetriebsetzungsprogramm. Das IBS-Zentrum wurde in einer Rekordzeit von weniger
als zwölf Monaten aufgebaut. Damit hat Stadler die Kapazitätserweiterungen in der Schweiz mit Investitionen von über CHF 100 Mio. innert zwei Jahren vorläufig abgeschlossen.
Weitere Stärkung des Standortes Thurgau
Gemeindeammann Roman Brülisauer freut sich sehr über die positiven Effekte für Erlen: "Das Stadler IBS-Zentrum ermöglichte eine sehr sinnvolle Umnutzung des seit über zehn Jahren brachliegenden Tanklager-Geländes und schafft darüber hinaus in der Gemeinde zusätzliche qualifizierte Arbeitsplätze."
Vom Bau des neuen IBS-Zentrums profitiert die ganze Region. Regierungsrat Kaspar Schläpfer zeigte sich an der Einweihungsfeier sehr erfreut über den gelungenen Neubau: "Danke an die Stadler Rail
Group, welche mit diesem Neubau einmal mehr ihr Vertrauen in den Werkplatz Schweiz beweist. Planung und Bau zeigen auch, wie zügig im Thurgau Bewilligungsverfahren abgewickelt werden und wie
leistungsfähig unser Baugewerbe ist."
Gross ist die Freude auch bei Peter Spuhler: "Dank dem Einsatz aller Beteiligten und ganz speziell der Handwerker konnte dieser Neubau trotz hartem Winter in Rekordzeit errichtet werden. Ich
danke allen Handwerkern und Stadler-Mitarbeitern für ihren grossen Einsatz. Mit der Einweihung des IBS-Zentrums in Erlen, schliessen wir auch unsere Investitionen von über CHF 100 Mio. in unsere
Schweizer Werke ab." Dank dieser Investitionen wurden nebst dem IBS-Zentrum Erlen auch das Werk Bussnang um eine vierte Montagehalle erweitert, in Oberwinterthur ein neues
Drehgestellkompetenzzentrum gebaut und das Werk Altenrhein zum Doppelstock-Kompetenzzentrum ausgebaut. Zusammen mit Stadler Stahlguss in Biel konnten so seit Beginn der Investitionen im 2008
insgesamt rund 500 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Eigentliches IBS-Zentrum
Die 50 Doppelstock-Triebzüge (KISS) für die S-Bahn Zürich sowie die 50 FLIRT-Züge für die Norwegischen Staatsbahnen (NSB) sind bis zu 150 Meter lang und passen damit nicht mehr auf die
bestehenden Gleisanlagen der Werke Bussnang und Altenrhein. Stadler Rail hat deshalb entschieden, in Erlen ein völlig neues und IBS-Zentrum mit modernster Infrastruktur zu bauen. Der Standort
verfügt über einen direkten Anschluss an die SBB-Hauptlinie Zürich - Romanshorn und ist damit für ein IBS-Zentrum ideal geeignet.
Es wurde eine Halle von rund 162 m Länge und 42 m Breite mit sieben Prüfgleisen gebaut, wovon zwei Gleise elektrifiziert sind. Im neuen IBS-Zentrum werden die fertig montierten Triebzüge vor der
Ablieferung an den Kunden während sechs Wochen ein Kontroll- und Inbetriebsetzungsprogramm durchlaufen. Für diese Arbeiten wird Stadler in Erlen rund 60 IBS-Ingenieure und Spezialisten
beschäftigen. Der Neubau ist so konzipiert, dass eine Hallenverlängerung auf 230 m und die Verlegung weiterer Gleise ohne weiteres möglich sind.