Facebook-Piraten überfallen die ÖBB wegen dem Sommerticket

Das ÖBB-Sommerticket wird teurer, die Generation Y ist sauer. Die Folge: Eine neue Facebook-Seite, mehr als 5000 Fans in einer Woche und viel Negativ-PR. Experten geben Tipps wie Unternehmen in solchen Fällen am Besten reagieren.

 

Von Evelin Past - Wirtschafts Blatt

"Mach diesen Sommer zum Sommer deines Lebens und ganz Österreich zu deiner Party", so wirbt die ÖBB derzeit auf ihrer Website für ihr Sommerticket. Hört sich gut an, doch die Sache hat einen Haken. Denn die Preise für das Ferienticket, mit dem Jugendliche von 03. Juli bis 12. September in Kombination mit der Vorteilscard <26 quer durch Österreich reisen können, wurden erneut kräftig erhöht. So kostet das ÖBB-Sommerticket für unter 20-jährige heuer doppelt so viel als noch im Jahr 2008.

Facebook-User wehren sich
"Lass dich nicht für dumm verkaufen" heißt die Facebook-Initiative der Jugendlichen, die sich über die Preispolitik der ÖBB ärgern. 5826 Anhänger hat die Seite inzwischen und es werden stündlich mehr. Gegründet wurde die Negativ-Gruppe vor genau einer Woche. Auf der Pinnwand der Seite lassen die Schüler und Studenten ihrem Ärger über die ÖBB freien Lauf. Sie rechnen genau vor wie sich die Preise des ÖBB-Sommertickets seit dem Jahr 2008 entwickelt haben, auch der offene Brief an das ÖBB-Management steht online. Aber auch über Zugverspätungen, Werbespots und den offiziellen Soundtrack zum ÖBB Sommerticket wird fleißig gelästert.

Das Unternehmen selbst hat sich noch nicht zu Wort gemeldet. Wie auch, die ÖBB verfügt bis dato weder über eine eigene Facebook-Seite, noch einen Blog oder Twitter-Account. Dafür gibt es rund 80 inoffizielle ÖBB-Fangruppen bei Facebook. Seitens des Unternehmens heißt es immerhin, dass derzeit intensiv an einer Social-Media-Strategie gearbeitet wird.

Krisen-PR im Web 2.0
Beschwerden, die früher beim Konsumentenservice oder bei Kundenhotlines landeten, werden nun öffentlich. Das macht nicht nur großen Unternehmen wie der ÖBB oder BP zu schaffen. Wie aber sollen Firmen reagieren, die via Social Media ins Kreuzfeuer der Kunden geraten?

"Zu versuchen den Negativ-Content im Netz zu verbieten, ist die absolut schlechteste Reaktion", sagt Vera Steinhäuser, Mitglied der Geschäftsführung der Werbeagentur PKP BBDO. Stattdessen soll die Kritik als Chance gesehen werden, um zum Beispiel eine intensive Kundenbeziehung aufzubauen. "Die Unternehmen sollen an den Diskussionen teilnehmen, Argumente bringen und echte Lösungen anbieten", erklärt sie. In vielen Konzernen scheitere die Kommunikation im Netz, weil niemand für die neuen Kanäle zuständig sei.

Bei Facebook-Kritik nicht wegsehen
"Nicht Hinsehen ist das schlechteste", ist sich auch Susanne Liechtenecker, Social Media Expertin bei der Agentur Liechtenecker, sicher. Sie bestätigt auch, dass in den meisten Unternehmen noch keine Strukturen für die öffentliche Kommunikation im Web 2.0 geschaffen sind. Ziel sei es eigene Plattformen zu schaffen, damit die Diskussionen direkt im Unternehmen stattfinden. Es gehe darum, auf Kritikpunkte konkret einzugehen. Liechtenecker empfiehlt, Usern, Fans und Kritikern die Möglichkeit zu geben, Ideen in das Unternehmen einzubringen. Regelmäßige User dieser Portale könnten sich schließlich zu Markenbotschaftern entwickeln. Die PR-Defensivmaßnahmen könnten sich damit zu interessanten Marketing-Tools entwickeln.

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Das ÖBB Sommerticket gibt’s um 39,- Euro für alle bis 19 Jahre und um 69,- Euro für alle von 20 bis unter 26 Jahre.


Du kannst damit von 03. Juli bis 12. September 2010 auf allen Strecken der ÖBB und der Raaberbahn (ausgenommen weitere Privatbahnen, Zahnradbahnstrecken und Sonderverkehre) sowie im Intercitybus zwischen Graz und Klagenfurt quer durch Österreich reisen. Von Mo - Fr von 8:00 - 24:00 Uhr sowie Sa, So und Feiertags ganztägig in der 2. Klasse.

 

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