Urs Räbsamen kauft auch den Bahnhof Zürich Wipkingen

Der Bauingenieur, dem schon das benachbarte Restaurant Nordbrücke gehört, will im Bahnhof einen Jugendtreff eröffnen. Der Quartierverein ist begeistert.

 

Von Georg Gindely - Tages Anzeiger

Der Bahnhof Wipkingen am Röschibachplatz                                Foto: Marcel Manhart

 

Vor drei Jahren hat Bauingenieur Urs Räbsamen das Restaurant Nordbrücke am Röschibachplatz gekauft. Nun hat er laut seinen Angaben auch den Zuschlag für den benachbarten Bahnhof Wipkingen erhalten. Der Verkauf soll Anfang Juli abgewickelt werden. Die SBB, die das ehemalige Bahnhofsgebäude Anfang März zum Verkauf ausgeschrieben hatten, wollen sich erst nach Vertragsabschluss äussern.

Der Quartierverein Wipkingen, der ursprünglich selbst mitbieten wollte, ist mit dem Entscheid sehr zufrieden. «Wir sind den SBB sehr dankbar», sagt Quartiervereinspräsident Beni Weder. Die Bundesbahnen hätten sich nicht für das finanziell lukrativste, sondern für das quartierverträglichste Angebot entschieden.

Räbsamen hat zusammen mit dem Verein und der IG Wipkingen ein Nutzungskonzept für den ehemaligen Bahnhof ausgearbeitet. Es sieht vor, dass die AG Bahnhofreisebüro Wipkingen, die heute im Erdgeschoss eingemietet ist, in die erste Etage umzieht. Damit würde im Parterre Platz frei für die Einrichtung eines Treffpunkts für Oberstufenschüler, der Wipkingen bis jetzt fehlt. Laut Weder laufen diesbezüglich bereits Verhandlungen mit dem Gemeinschaftszentrum Wipkingen, das den Treff betreiben soll. Die bereits jetzt eingemietete Offene Jugendarbeit kann im Bahnhof bleiben.

Die Ideen des Quartiervereins überzeugten
Weiter wird ein ZKB-Bancomat ins Gebäude integriert. Im Raum zwischen dem Bahnhof und dem «Nordbrüggli» will Räbsamen die Trennmauern entfernen und damit Platz schaffen für den Wipkinger Wochenmarkt, der im Moment jeweils samstags vor dem Restaurant statt findet. Des Schaukasten, in dem der Quartierverein auf seine Veranstaltungen hinweist, wird durch einen LCD-Bildschirm ersetzt.

«Unsere Vision, dass sich der Röschibachplatz zu einer Piazetta italienischen Vorbilds entwickelt, wird immer mehr Realität», sagt Weder. Diesen Sommer richtet der Quartierverein zum zweiten Mal eine Pétanque-Bahn ein. Eben habe der Stadtrat die Bewilligung für den Betrieb erteilt – von Juli bis September.

Urs Räbsamen freut sich über den Zuschlag für den Bahnhof. Er könne den Kauf günstig finanzieren, weshalb er nicht auf eine Maximalrendite angewiesen sei. «Die Ideen des Quartiervereins haben mich überzeugt.» Mit der Entwicklung des Restaurants Nordbrücke in den letzten drei Jahren ist er sehr zufrieden. «Es läuft viel besser als erwartet.»