Die ÖBB beginnen Anfang nächster Woche mit der Modernisierung der Schnellbahnhaltestellen Atzgersdorf und Matzleinsdorfer Platz. Beide Stationen sollen barrierefrei werden.
Aus "Atzgersdorf-Mauer" wird neu "Wien Atzgersdorf" Foto: Marcel Manhart
Die ÖBB setzen die Modernisierung ihrer Haltestellen in Wien fort: Anfang nächster Woche beginnen die Sanierungsarbeiten in den
Schnellbahnhaltestellen Atzgersdorf und Matzleinsdorfer Platz. Beide Stationen sollen rollstuhlgängig, also barrierefrei werden.
In der Haltestelle Atzgersdorf werden zwei Bahnsteige angehoben, sodass die modernen Zugsgarnituren ohne Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Zug bestiegen werden können. Zusätzlich wird bei
der Station ein Aufzug eingebaut. Die Arbeiten sollen bis Ende Oktober 2010 abgeschlossen werden.
Auch die Station Matzleinsdorfer Platz bekommt einen Aufzug. Ausserdem wird hier die Rolltreppe generalsaniert. Die Sanierungsarbeiten beginnen Anfang Juli 2010 und dauern bis Anfang Dezember
2010.
Die Bahnsteige in Atzgersdorf sind heute nur über Treppen zu erreichen
Bahnaktuell: Freude beim Wiener Pensionistenverband
Erfreut über die Ankündigung, die beiden Wiener S-Bahn-Stationen Atzgersdorf und Matzleinsdorfer Platz bis zum Herbst behindertengerecht zu gestalten, zeigte sich der Vorsitzende des Pensionistenverbandes Wien, Minister a.D. Rudolf Edlinger.
“Damit”, so Edlinger, “wird einem langjährigen Wunsch des Pensionistenverbandes Wien endlich Rechnung getragen. Vor allem für ältere und gehbehinderte Fahrgäste ist die derzeitige Situation schlecht. Die steilen Stufen und eine enge Rolltreppe etwa in der Station Matzleinsdorfer Platz, aber kein Aufzug lässt viele gehbehinderte Personen nahezu verzweifeln.
Dass nun bis Herbst beide Stationen durch den Einbau von Aufzügen barrierefrei gestaltet werden ist erfreulich und ein weiterer Beleg dafür, dass sich der konsequente Einsatz des PVÖ für die Interessen der Generation 50 Plus und behinderte Menschen lohnt”, schloss Edlinger.
In einem internationalen Ranking wurde unlängst das Wiener Öffi-System vor allem wegen seiner Barrierefreiheit gepriesen. Mit neuen
Liftanlagen in der Schnellbahnstation Südbahnhof und am Bahnhof Hütteldorf sind jetzt zwei weitere Knotenpunkte barrierefrei.
Am Südbahnhof gibt es seit Dienstag zwei neue Aufzüge. Auch am Bahnhof Hütteldorf sind seit Ende vergangener Woche drei neue Aufzüge in Betrieb. Zwei führen zu den Bahnsteigen, einer zur
Bahnhofshalle. Künftig soll es in Hütteldorf auch ein neues öffentliches WC mit barrierefreiem Zugang geben.
Im vergangenen Sommer wurden bereits die Stationen Traisengasse, Meidling und Südtiroler Platz barrierefrei zugänglich gemacht. Dasselbe wollen die
ÖBB bis 2015 für jede Station mit einer Frequenz von über 2.000 Reisenden pro Tag.
Der Umbau der S-Bahn-Station Südtiroler Platz ist fast abgeschlossen. Am Freitag wurden die neuen Stiegenaufgänge und Aufzüge frei gegeben. Somit können die Bahnsteige 1 und 2 vom Südtiroler Platz aus barrierefrei erreicht werden.
Auch der Ein- und Ausstieg in die Niederflurtriebwagen der ÖBB wie etwa den Talent oder Doppelstockwagen wurde erleichtert, indem man die Bahnsteige auf 55
cm Höhe anhob. Sie wurden auch auf 210 Meter verlängert. So können auch längere Züge halten. Die derzeit bestehenden Aus- bzw. Zugänge zur Linie U1 blieben erhalten.
Die S-Bahn-Stammstrecke zwischen Floridsdorf und Meidling ist laut ÖBB der am meisten befahrene Gleisabschnitt in ganz Österreich. Täglich sind rund 650 Züge unterwegs.
Die Wiener haben sich mit knapper Mehrheit für den Nachtbetrieb der U-Bahn am Wochenende entschieden. Die ÖBB will ihre Schnellbahnen aber wie bisher fahren lassen.
Nach dem knappen Ja soll ja ab etwa August 2010 die U-Bahn auch in den Nächten auf Samstag und Sonntag unterwegs sein. Die ÖBB denken allerdings nicht
daran, die Schnellbahn den neuen Fahrzeiten der U-Bahn anzupassen.
Mit dem Nachtbetrieb haben die ÖBB offenbar keine guten Erfahrungen gemacht. In den
Sommermonaten war ja die S7 in der Nacht vom Flughafen über Floridsdorf und Erzherzog-Karl-Straße zum Südbahnhof unterwegs. Die Züge hätten allerdings eine zu geringe Auslastung gehabt. Zudem
hätte es immer wieder Vandalenakte gegeben, so ÖBB-Sprecher Herbert Ofner gegenüber wienweb.at/W24.
Nach dem Ja zum U-Bahn-Nachtbetrieb am Wochenende laufen unterdessen bei den Wiener
Linien die Vorbereitungen auf Hochtouren. Das Projekt soll noch vor dem Sommer auf Schiene sein. Die Stadt beziffert die Mehrkosten mit rund 5 Millionen Euro im Jahr, schliesst
allerdings Preiserhöhungen bei den Fahrkarten aus.