SBB Fahrplanentwurf 2011 auf dem Internet veröffentlicht

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Konsultation zum Fahrplan 2011 eröffnet, soweit die Angebote grössere Veränderungen erfahren. Bis 14. Juni 2010 haben Interessierte die Möglichkeit, zum Fahrplanentwurf 2011 Stellung zu nehmen. Die Entwürfe für den ab 12. Dezember 2010 gültigen neuen Fahrplan von Bahnen, Seilbahnen, Schiffen und Autobussen sind auf dem Internet unter www.fahrplanentwurf.ch veröffentlicht.

Im Fahrplanverfahren geht es darum, eventuelle fahrplantechnische Unstimmigkeiten zu verbessern. Konzeptionelle Anliegen wurden bereits früher im Rahmen des Angebotskonzepts behandelt. Stellungnahmen sind mit dem vorbereiteten Online-Formular direkt an die für den öffentlichen Verkehr zuständigen Stellen der Kantone zu richten. Diese werden die Eingaben prüfen und wenn möglich berücksichtigen oder als Planungsgrundlage für die kommenden Fahrplanjahre vormerken.

                                                                                                          Foto: Marcel Manhart

 

Da es 2010 nur um einen so genannten “kleinen Fahrplanwechsel” geht, werden die Fahrpläne von Linien, die keine wesentlichen Veränderungen erfahren, nicht veröffentlicht.

Der Online-Fahrplan der SBB ist ab Ende Oktober 2010 verfügbar, der erste Verkaufstag des Kursbuches ist der 27. November 2010. Der gesamte Kursbuchinhalt in elektronischer Form wird ab dem 15. November 2010 auf www.fahrplanfelder.ch aufgeschaltet. Dort sind auch Angaben zu Reisemöglichkeiten im Rollstuhl im öffentlichen Verkehr mit Bus, Tram, Eisenbahn, Schiff und Seilbahn zu finden.

Gemäss SBB sind für den Fahrplan 2011 spürbare Angebotsverbesserungen vorgesehen. Ab 12. Dezember 2010 wird auf der Strecke Zürich–Salzburg–Wien das Angebot auf fünf Railjet und zwei Nachtzugpaare ausgebaut. Bereits ab dem 13. Juni 2010 verkehrt der EuroCity «Transalpin» als Railjet.

 

Noch schneller nach Paris
Ab dem Fahrplanwechsel erreicht man Paris von Genf aus bereits in drei Stunden und fünf Minuten, rund 25 Minuten schneller als bis anhin. Der TGV verkehrt dann über die Teilstrecke Haut-Bugey. Der Fahrplan ab Genf Richtung Frankreich ist entsprechend neu konzipiert. Das Angebot wird von sieben auf neun Zugpaare erweitert, zudem werden die InterCity und InterRegio-Anschlüsse aus Zürich nach Lyon und aus Brig nach Paris optimiert.

Stabilisierung im Nord-Süd-Verkehr
Richtung Mailand ist auf den Fahrplanwechsel ein zusätzliches, taktintegriertes Zugpaar von Basel via Luzern geplant. Das Hauptziel im Nord-Süd-Verkehr bleibt nach wie vor die Stabilisierung des Fahrplans. Die neu eingesetzten Dispozüge ersetzen die regulären Züge, wenn diese verspätet in Mailand respektive Zürich eintreffen, aber bereits für die Rückfahrt bereit sein müssten. Liegt die Betriebsbewilligung für das bogenschnelle Fahren für den neuen ETR 610 auch am Gotthard vor, kommt dieser gemeinsam mit dem ETR 470 auf allen Nord-Süd-Strecken zum Einsatz.

Ausbau im nationalen Verkehr

Zwischen Zürich und Chur werden zusätzlich zwei IC-Zugpaare eingesetzt. Diese Züge halten jedoch im Gegensatz zu den stündlich verkehrenden Intercity's nicht in Sargans, jedoch kann dadurch an den Vor- und Nachmittagen jeweils eine halbstündliche IC-Verbindung von Zürich nach Landquart und Chur gewährleistet werden.

Im Regionalverkehr profitieren die Kunden auf verschiedenen Linien von einem Angebotsausbau und von neuem Rollmaterial:

  • In der Region Zentralschweiz/Aargau stehen folgende Änderungen an:
    Alle Züge der S26 verkehren neu über Lenzburg. Neues Rollmaterial des Typs FLIRT ersetzt die NPZ-Kompositionen.
  • In der Westschweiz werden dank des neuen Trassees Haut-Bugey die Angebote zwischen Genf und La Plaine besser vertaktet (RER, TER und TGV).
    Die Reisenden profitieren in der Romandie zudem von der kontinuierlichen Erneuerung der Flotte durch Züge des Typs DOMINO und FLIRT.
  • Die Strecken Moutier–Solothurn und Payerne–Murten werden künftig von der SBB betrieben. Im Gegenzug übernimmt die BLS die Leistungen auf den Strecken Luzern–Wolhusen–Langnau i.E.
  • Im Tessin werden die Linien der S10 und S20 von Bellinzona nach Castione-Arbedo verlängert. Ab 14. Juni 2010 fahren Regionalverkehrszüge nach Milano Centrale, ab Dezember 2010 folgen zusätzliche regionale Verbindungen. Im Tessin nimmt TILO, eine regionale Betriebsgesellschaft der beiden Mutterhäuser SBB und Trenitalia, nach und nach neue, sechsteilige FLIRT-Züge in Betrieb.