Die SBB stellt auf rein erneuerbaren Bahnstrom um

Die Züge der SBB fahren spätestens ab 2025 mit Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt. Heute beträgt der Anteil nachhaltig produzierter Energie bereits 75 Prozent. Den aktuellen Anteil an Kernenergie wird die SBB mit einer Reihe von Energiesparmassnahmen einsparen, den Ausbau ihres Angebotes deckt sie ausschliesslich mit nachhaltig produzierter Energie. Die SBB wird ihre Wasserkraftwerke ausbauen, zusätzlichen Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen und ihr Stromnetz optimieren.

SBB-Züge sollen spätestens 2025 nur noch mit Strom aus erneuerbaren Quellen fahren                                                                                                            Foto: Marcel Manhart

 

Der Verwaltungsrat der SBB hat beschlossen, dass die SBB-Züge spätestens 2025 nur noch mit Strom aus erneuerbaren Quellen fahren. Die Strategie, welche den vollständigen Umstieg auf nachhaltig produzierte Energie möglich machen soll, sieht eine Reihe von Massnahmen in verschiedenen Bereichen vor. Die SBB intensiviert ein bereits seit 2008 laufendes Energiesparprogramm, mit dem der Energie- und Leistungsbedarf bis 2025 gegenüber dem prognostizierten Verbrauch um je 20 Prozent (entspricht 600 GWh) gesenkt werden soll. Mit diesen Einsparungen, die in etwa dem Stromverbrauch der Stadt Winterthur entsprechen, kann der heutige Anteil an Kernenergie am Bahnstrom von 25 Prozent kompensiert werden. Heute stammen bereits 75 Prozent des Bahnstroms aus Wasserkraft, ab 2013 werden es 80 Prozent sein.

Kernkraft wegsparen und erneuerbare Energien ausbauen
Den Mehrbedarf an Strom, der durch den Ausbau des Bahnangebotes in den nächsten Jahren entsteht, wird die SBB mit erneuerbarer Energie decken. Dazu beschafft sie Strom aus sicheren und wirtschaftlich sinnvollen Projekten mit Wind- und Wasserkraft. Parallel dazu erneuert die SBB ihre Wasserkraftwerke, baut ihre Kapazität aus und schliesst diese ans 50 Hz-Netz („Haushaltstrom“) an. So kann der Strom sowohl für die Bahnstromversorgung als auch für die 50 Hz-Versorgung erzeugt und gespeichert werden. Zudem wird das Bahnstromnetz stärker mit dem 50 Hz-Netz gekoppelt. Die Versorgungssicherheit wird damit erhöht und die Flexibilität der Bahnstromversorgung der stark schwankenden Windkraftproduktion angepasst.

Die SBB prüft bei bestehenden Dachflächen wie auch bei allen Neubauten, ob sich diese mit Photovoltaik-Anlagen ausrüsten lassen. Bis Ende 2014 entstehen unter anderem auf dem Dach des neuen SBB-Hauptsitzes in Bern-Wankdorf und der neuen Unterhaltsanlage in Zürich-Herdern zwei grossflächige Solaranlagen.

 

Wichtiger Beitrag an die Energiestrategie des Bundes
Mit diesen Massnahmen unterstützt die SBB die Energiestrategie 2050 des Bundes, indem sie ihre Energieeffizienz erhöht, durch den Ausbau der Wasserkraftwerke die Versorgungssicherheit des Landes verbessert und den Ausbau erneuerbarer Energien fördert. Mit dem Ausbau des energieeffizienten Bahnangebotes reduziert sie zudem den CO2-Ausstoss und den Energieverbrauch der Schweiz. Wer mit der Bahn statt mit dem Auto fährt, verbraucht vier Mal weniger Energie und stösst 20 Mal weniger CO2 aus. Mit lediglich 4 Prozent Anteil am Energieverbrauch des Verkehrs transportiert die SBB 17 Prozent der Menschen und 38 Prozent der Güter in unserem Land.