Gotthardlinie nach Felssturz bei Gurtnellen mindestens 3 Tage unterbrochen

Wegen des neuerlichen Felssturzes heute Morgen kurz vor 9 Uhr bei Gurtnellen bleibt die Gotthard-Bahnlinie voraussichtlich während der nächsten drei Tage gesperrt. Drei Mitarbeitende einer privaten Firma wurden dabei verschüttet – zwei von ihnen sind verletzt, ein dritter wird noch vermisst. Für Reisen von und nach dem Süden muss mehr Zeit eingerechnet werden. Kunden aus den Räumen Basel, Olten, Aarau, Bern werden auf die Lötschberg–Simplon-Achse gelenkt; für Reisende aus den Räumen Zürich, Luzern stehen zwischen Flüelen und Göschenen Ersatzbusse im Einsatz. Die SBB hat unter der Nummer 0800 99 66 33 eine Gratis-Hotline aufgeschaltet.

Die Absturzstelle bei Gurtnellen                                              Foto: André Niederberger

 

Wegen des Felssturzes von heute Morgen bei Gurtnellen bleibt die Gotthardstrecke voraussichtlich mindestens drei Tage gesperrt. Das zwischen Gurtnellen und Zgraggen, unterhalb von “Heimigen” in der Gemeinde Gurtnellen, zu Tale gestürzte Felsmaterial im Umfang von mehreren Tausend Kubikmetern beeinträchtigte an der Absturzstelle die Gleisgeometrie, beschädigte mehrere Fahrleitungsmasten sowie eine Stützmauer. Drei Mitarbeiter einer Drittfirma, die im Absturzgebiet mit geologischen Arbeiten beauftragt war, wurden verschüttet. Zwei Mitarbeiter wurden dabei verletzt, ein dritter wird noch vermisst. Weitere Personen, Reisende oder SBB Mitarbeitende, wurden nicht verletzt.

Im Bereich der Absturzstelle waren zum Zeitpunkt des Felssturzes Bauarbeiten zur Felssicherung im Gange. Hinsichtlich der Sicherheit für die Bergungsmannschaften laufen zurzeit geologische Abklärungen. Im Einsatz stehen neben der Kantonspolizei Uri die Feuerwehr Gurtnellen, die Schadenwehr Gotthard, zwei Ambulanzen, ein Care-Team und die Rega.

 

Die Absturzstelle liegt am gleichen Ort, wo es bereits am 07. März 2012 einen Felssturz gegeben hat und anschliessend Sicherheitssprengungen durchgeführt wurden.

   
Reisenden aus den Räumen Basel, Olten, Aarau und Bern wird empfohlen, für Fahrten von und nach dem Süden die Lötschberg–Simplon-Achse zu benützen. Kundinnen und Kunden aus den Räumen Zürich und Luzern steigen zwischen Flüelen und Erstfeld auf die rund 15 im Einsatz stehenden Ersatzbusse um – sie müssen mit einer Reisezeitverlängerung von 60 bis 90 Minuten rechnen. Der Güterverkehr wird zurückgestellt und grossräumig umgeleitet.

Seit 9.45 Uhr hat die SBB eine Gratis-Hotline unter der Nummer 0800 99 66 33 aufgeschaltet. Auf allen grösseren Bahnhöfen der Nord–Süd-Achse sowie in Zürich und Luzern stehen Kundenbetreuer der SBB im Einsatz.

 

UPDATE von 14.30 Uhr

 

Kurz vor 9 Uhr stürzten heute Morgen 2000 bis 3000 Kubimeter Gestein und Geröll zu Tale. Der Felssturz von heute Morgen bei Gurtnellen ist grösser als derjenige vom 07. März dieses Jahres an der gleichen Stelle der Gotthard-Bahnlinie. Die heute abgebrochene Hangpartie liegt neben dem Abbruchhang vom März und ist rund 50 bis 70 Meter breit und etwa 80 Meter hoch.

 

Nach dem neuerlichen Felssturz bleibt die Gotthardstrecke mehrere Tage gesperrt. Voraussichtlich ab heute Abend wird der betroffene Hang mittels Geo-Radar überwacht, da der Abbruch von weiterem Erdreich droht. Erst wenn die Sicherheit vollständig gewährleistet ist, können die Bergungs- und Instandstellungsarbeiten in Angriff genommen werden. Beim Felssturz von heute Morgen wurden drei Mitarbeiter einer mit geologischen Arbeiten beauftragten Drittfirma verschüttet. Zwei Mitarbeiter wurden verletzt, ein dritter wird noch vermisst. Reisende oder SBB Mitarbeitende kamen nicht zu Schaden.

 

Beim Felssturz handelt es sich um ein Naturereignis, das nicht vorhersehbar war. Zu Tale stürzte jene Hangpartie, die an jenen Hang grenzt, bei dem im März dieses Jahres bereits mehrere Hundert Kubikmeter Fels abgebrochen waren. In der Folge wurden in diesem Hang kontrollierte Sprengungen vorgenommen und das lose Gestein entfernt.

 

 

Die aktuelle SBB-Bahnverkehrsinformation:



- Die Züge EC Zürich HB – Milano Centrale fallen zwischen Arth-Goldau und Göschenen aus
- Die Züge ICN Zürich HB – Lugano – Chiasso fallen zwischen Arth-Goldau und Göschenen aus.
- Die Züge ICN Basel SBB – Lugano fallen zwischen Arth-Goldau und Göschenen aus
- Die Züge IR Zürich HB/Basel SBB – Locarno fallen zwischen Erstfeld und Göschenen aus
- Die Züge S3 Luzern – Brunnen verkehren ausserordentlich bis Flüelen

   -   Es verkehren non-stop Ersatzbusse Flüelen – Göschenen

   -   Der Transport von Fahrrädern ist ausgeschlossen


- Reisende aus EC / ICN (Arth-Goldau) nach Flüelen – (Bellinzona – Milano Centrale)

  oder umgekehrt reisen via IR
- Reisende von Erstfeld nach Göschenen oder umgekehrt reisen via Auto AG Uri.
- Reisende von Basel SBB/Aarau/Olten nach Milano Centrale oder umgekehrt reisen via Bern –

  Brig – Simplon. Die Gesamtreisezeit verlängert sich um 60-90 Minuten.

 

 

 

 

Bericht SF Tagesschau vom 05. Juni 2012

 

 

Bericht SF "Schweiz aktuell" vom 05. Juni 2012

 

 

Berichte SF "10vor10" vom 05. Juni 2012