Europäische Investitionsbank finanziert ÖBB-Unterinntalprojekt mit 1 Mrd. Euro - Vertrag über weitere Tranche unterzeichnet

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt ein Darlehen in Höhe von insgesamt einer Mrd. Euro für das ÖBB-Projekt "Hochleistungsstrecke Unterinntal" zur Verfügung. Heute unterzeichneten die EIB und die projektverantwortliche ÖBB-Infrastruktur AG einen Vertrag über einen weiteren Teilbetrag von 200 Mio. Euro im Rahmen dieser Gesamtfinanzierung. Damit hat die EIB bisher 800 Mio. Euro für das TEN-Projekt (Transeuropäische Netze) finanziert. Das Darlehen für den Ausbau des Unterinntals gehört zu den 20 größten Finanzierungsprojekten der EIB und umfasst das grösste je von der EIB in Österreich zugesagte Finanzierungsvolumen. 

Im Unterinntal wird gebaut                                                              Foto: Marcel Manhart

 

Mit dem Darlehen finanziert die EU-Förderbank den Ausbau des 41kmlangen Abschnitts zwischen Kundl/Radfeld und Baumkirchen im Tiroler Unterinntal zur Hochleistungsstrecke. Der Streckenabschnitt ist Teil der Zulaufstrecke zum künftigen Brennerbasistunnel und bildet ein zentrales Teilstück des europäischen TEN-Korridors 1 Berlin - Palermo. Bis 2012 wird die bestehende zweigleisige Eisenbahnstrecke, die an der Auslastungsgrenze steht, um eine neue, zweigleisige Hochleistungstrasse ergänzt. Mit dem Ausbau der Unterinntalstrecke werden die Kapazitäten auf Europas wichtigstem Nord-Süd-Bahnkorridor deutlich erweitert. Zusätzlich bietet die Neubautrasse auch die Möglichkeit zur Entflechtung von Personen- und Güterverkehr. Fahrgäste werden von verkürzten Fahrtzeiten profitieren, die Anrainer von geringerer Umwelt- und Lärmbelastung.


Wilhelm Molterer, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank: "Die Größenordnung der heute vereinbarten Finanzierung zeigt die herausragende Bedeutung dieses Streckenabschnitts für den künftigen Brenner-Basistunnel. Moderne Hochgeschwindigkeitszüge werden zum Einsatz kommen, die den Eisenbahnverkehr sehr viel schneller und damit deutlich attraktiver gegenüber anderen Transportmöglichkeiten machen. Das wirkt sich positiv auf die Umwelt und den Energieverbrauch aus. Das entlastet aber auch ganz erheblich die Bewohnerinnen und Bewohner des Unterinntals."


Andreas Matthä, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG dankt der EIB für die Unterstützung bei der Realisierung dieses europäischen Grossprojekts: "Die ÖBB investieren soviel wie nie zuvor in den Ausbau von Hochleistungsstrecken. Damit wollen wir Österreich an das europäische Bahnnetz der Zukunft anbinden. Das Darlehen der EIB ist eine eindrucksvolle Bestätigung für unsere Ausbaustrategie und für die hohe Qualität der ÖBB-Infrastrukturprojekte."


Der jetzt unterzeichnete Finanzierungsvertrag sowie zahlreiche vorangegangene Projekte zeigen, dass die EIB bei ihren Aktivitäten in Österreich den Schienenverkehr gegenüber anderen Verkehrsformen deutlich stärkt. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat die Bank Darlehen in Höhe von mehr als 1,5 Mrd. Euro an Projekte des österreichischen Eisenbahnsektors vergeben.

Die Europäische Investitionsbank ist die Bank der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Aufgabe ist es, die Ziele der EU durch die langfristige Finanzierung tragfähiger Projekte zu fördern.