Erstes Kunstprojekt in der Europaallee Zürich gestartet

Die Skulptur «durch» des Zürcher Künstlers Michael Günzburger ist der erste künstlerische Eingriff in die Europaallee der SBB. Bis ins Jahr 2020 sind jährlich drei Eingriffe auf den Baustellen geplant. Auftakt dieser Interventionen bildet das Projekt «durch». Erstmals nach Jahrzehnten ist der Blick frei von der Kanonengasse her in den neu entstehenden Stadtteil.

Es wird gebaut, beim Zürcher Hauptbahnhof....                              Foto: Marcel Manhart

 

Ein städtebaulich bedeutender Moment erhält im wahrsten Sinn einen Rahmen. Der Zürcher Künstler Michael Günzburger hängt seine Skulptur «durch» an das kurz vor dem Abbruch stehende SBB-Dienstgebäude 6 an der Lagerstrasse – dort, wo die Kanonengasse heute ein abruptes Ende findet.

Nach Abbruch des Dienstgebäudes Ende Mai 2011 wird erstmals seit Jahren wieder der Blick von der Kanonengasse auf die Gleise und den dahinterliegenden Kreis 5 möglich. Michael Günzburger thematisiert mit seiner Arbeit auch den Wandel des Quartiers, das Vorher und Nachher. Er inszeniert den Abbruch und die neu entstehenden Ausblicke mit einem überdimensionierten, zirka 4 mal 5,5 Meter grossen Bilderrahmen und ermöglicht neue Einsichten.

Initiiert und kuratiert wurde «durch» von der Zürcher Kunsthistorikerin Evtixia Bibassis. Zusammen mit Patrick Huber, Leiter des Kunstraums Walcheturm, bildet sie das Kuratorenteam, welches im Jahr 2009 den städtischen Kunstwettbewerb «Kunstprojekt Europaallee» gewann. Die skulpturale Intervention «durch» wird im Auftrag der SBB ausgeführt und finanziert.

Öffentliche Kunst in der Europaallee
Beim Bau der Europaallee kommt der Kunst im öffentlichen Raum eine wichtige Rolle zu. Im Juni 2009 schrieb die Stadt Zürich einen Kuratorenwettbewerb aus. Siegerprojekt ist «Space» des Zürcher Kurators Patrick Huber im Team mit Evtixia Bibassis. Das Konzept sieht zwei Phasen vor. Bis ins Jahr 2019 (Phase «under construction») wird die Europaallee mit temporären künstlerischen Interventionen bespielt. Vorgesehen sind musikalische, skulpturale, performative, zeichnerische und fotografische Eingriffe. Nach der Fertigstellung der Europaallee 2020 (Phase «constructed») sollen in erster Linie Licht und Klänge eine nichtalltägliche Wahrnehmung des Ortes erzeugen. Die Kosten für die Phase «under construction» trägt die SBB, diejenigen für die Phase «constructed» die Stadt Zürich.