Basel modernisiert in den nächsten Jahren die Tramflotte

Die Basler Verkehrsbetriebe BVB modernisiert in den nächsten 15 Jahren ihre Tramflotte. Am 26. Januar 2011 startete die Ausschreibung für die neuen Trams. Mit einem Volumen von 60 Trams in zwei verschiedenen Längen handelt es sich um den grössten Beschaffungsauftrag, den die BVB je vergeben hat. Die ersten neuen Fahrzeuge werden 2013 in Betrieb gehen.

Das Carlsberg-Werbetram auf der Dreirosenbrücke        Foto: Basler Verkehrsbetriebe

 

Dank der laufenden Verbesserungen in Infrastruktur und Angebot steigt die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs in Basel nach wie vor. Alleine die Zahlen der ÖV-Nutzer mit U-Abo sprechen für sich, monatlich werden über 172’100 verkauft, davon entfallen knapp 72’000 auf den Kanton Basel-Stadt. Die Verkehrsplanung der Regierung des Kantons Basel-Stadt ist so ausgerichtet, dass der Stärkung des öffentlichen Verkehrs hohe Priorität zukommt. Dabei spielen die Basler Verkehrs-Betriebe eine wichtige Rolle.

Die neuen Fahrzeuge müssen die technischen und gesetzlichen Anforderungen an ein modernes Stadttram längerfristig ebenso bewältigen können wie die sich abzeichnende demografische Entwicklung oder die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes. Nicht zuletzt müssen die neuen Fahrzeuge angesichts der bevorstehenden grenzüberschreitenden Tramlinien auch europäische Normen erfüllen.

Am 26. Januar 2011 fiel der Startschuss für die Tramhersteller zum grössten Trambeschaffungsauftrag, den die BVB je vergeben hat. In 2 Losen werden je ca. 30 Trams beschafft. Die beiden Etappen enthalten auch Optionen von bis zu 51 Fahrzeugen, die Finanzierung wird jeweils durch den Grossen Rat bewilligt. Dank der Optionen ist die BVB gewappnet auf Bedürfnisse, welche heute noch nicht klar ausgewiesen sind, sich aber aufgrund verschiedener Massnahmen im Zusammenhang mit der Verkehrsplanung des Kantons Basel-Stadt ergeben können.

Der Verwaltungsrat hat festgelegt, wie die Entscheidkriterien zu gewichten sind. Mit zusammen 40% haben der Angebotspreis und die Betriebskosten (life cycle costs inklusive Energiekosten) das grösste Gewicht. Mit 30% werden die kundenrelevanten Aspekte gewichtet. Dazu zählen die Zweckmässigkeit für Mobilitätseingeschränkte, die Bewegungsfreiheit und das Sicherheitsgefühl, der Fahrkomfort sowie das Erscheinungsbild. Die letzten 30% stehen für technische Werte wie die Trambauart oder die Lärm- und Erschütterungsemissionen zur Verfügung.

Der Zuschlag wird nur einem Angebot zuteil, das auf dem bestehenden BVB-Schienennetz ohne teure Anpassungen und Umbauten einsetzbar ist, dazu muss der Hersteller die Einhaltung zwingender Produktanforderungen bezüglich Profil, Gleisgeometrien und elektrischen Vorgaben nachweisen. Zur Ausschreibung zugelassen werden nur Hersteller, die erfolgreich ausgeführte Referenzaufträge nachweisen können.

Im Vorfeld zur Ausschreibung haben schon verschiedene Hersteller ihr Interesse an einer Lieferung angemeldet. Die BVB erwartet, dass dank der offenen Ausschreibung weitere Lieferanten teilnehmen werden. Mögliche Anbieter haben bis zum 18. April 2011 Zeit, ihre Offerten einzureichen. Im Anschluss daran werden die Angebote eingehend geprüft und verglichen. Ende September 2011 wird der Verwaltungsrat der BVB den Vergabeentscheid fällen. Der Zuschlag wird vorbehältlich der Kreditgenehmigung durch den Basler Grossen Rat erteilt. Der Regierungsrat wird dem Grossen Rat den entsprechenden Ratschlag im ersten Semester 2012 vorlegen. Der Zeitplan sieht vor, dass die ersten zwei neuen Fahrzeuge Mitte 2013 eintreffen, die 31 Fahrzeuge des ersten Loses in den Jahren 2014 bis 2016 und die 27 Fahrzeuge des zweiten Loses in den Jahren 2021 bis 2026.

Der Wortlaut der Ausschreibung ist dem Kantonsblatt vom 26. Januar 2011 zu entnehmen.