Neues Design: Kosmetik für den Wiener City Airport Train

Seit Mittwoch 12. Januar 2011 ist die erste umgestaltete Garnitur des City Airport Trains zwischen Wien-Mitte und dem Flughafen Wien im Einsatz. Der Presse wurde die Garnitur bereits einen Tag vorher präsentiert. Für Austrian Aviation Net hat Paul Blasl die neuen Ledersitze getestet.

 

Paul Blasl - Austrian Aviation Net

Der CAT auf rasanter Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt        Foto: Marcel Manhart

 

Nach drei Monaten im Technikzentrum der ÖBB am Matzleinsdorfer Platz wurde nun die erste umgestaltete Garnitur des City Airport Trains der Öffentlichkeit vorgestellt und anschliessend von Engelbert Mayr, Geschäftsführer der ÖBB Technische Services, der CAT-Geschäftsführung termingerecht übergeben. Sie ist seit Mittwoch zwischen dem Flughafen und der Wiener Innenstadt im Dienst. Das veränderte Design umfasst neben einer rundum erneuerten Aussenlackierung den gesamten Innenraum.

 

Seitdem die erste Garnitur im Oktober 2010 in die Werkstätte gebracht wurde, hat sich oberflächlich einiges geändert: Die Innenausstattung der Doppelstockwagen wurde um neue Polsterungen und Volllederbezügen an den Sitzen und erneuerten Glastrennwänden erweitert. Sowohl aussen wie innen ist das Corporate Design im CAT-Grün nun allgegenwärtig. Der dabei angedachte Wiedererkennungswert wird damit wohl voll erreicht. Zwar ist auch der Gesamteindruck stimmig und lässt keine Ecken oder Kanten am Design erkennen, nichtsdestoweniger war der Umbau keineswegs der grosse Quantensprung sondern lediglich kosmetischer Natur. Viel zu sehr erinnert die umgebaute Garnitur noch an die klassischen ÖBB-Doppelstockwagen, wie sie im Wiener Schnellbahnnetz unterwegs sind – sogar die Sitze sind dieselben, lediglich mit ausgetauschten Bezügen. Letztere sind zwar aus Leder, machen aber deshalb die Garnitur nicht gleich zur „First-Class“, obwohl dies durchaus beabsichtigt war und man sich sichtlich darum bemüht hatte.

 

Die Investition in die drei City Airport Train-Garnituren wurden im Rahmen eines gesetzlichen vorgeschriebenen, technischen Großcheck vollzogen und wird als Zukunftsinvestition angesehen, die die Passagierzahlen des seit sieben Jahren im Betrieb befindlichen Unternehmens weiter steigen lassen soll. Nachdem im Jahr 2004 mit Beförderungszahlen von rund 650.000 Personen begonnen wurde, befördert der CAT seit nunmehr zwei Jahren mehr als eine Million Passagiere nonstop vom und zum Flughafen Schwechat nach Wien Mitte, damit transportiert der CAT etwa jeden zwanzigsten Passagier des Flughafens Wien. 2010 wurde – trotz der Wirtschaftskrise – ebenfalls wieder ein positives Ergebnis geschrieben. Aktuell hält man in Sachen Passagierzahlen wieder am Niveau vor der Krise. Damit erreicht man rund 15 Prozent Marktanteil gegenüber der gewöhnlichen Schnellbahn und dem Individualverkehr als Zubringerfunktion zum Flughafen, ist jedoch dabei mit einer 16 minütigen Fahrzeit schneller als die letztgenannten.

Ein weiteres, kräftiges Wachstum der Passagierzahlen scheint aber noch durchaus möglich: Nach einer Studie des Gallup Instituts im Oktober 2010, wird dem Unternehmen hohe Kundenzufriedenheit bescheinigt und neun von zehn Passagieren würden den CAT wieder benutzen. Das gerade eben im Vollzug befindliche Refurbishment der Garnituren wird wohl das Übrige tun.

Im September 2011 soll schliesslich die letzte der drei Garnituren eben diesem unterzogen worden sein und sich damit der gesamte CAT-Fuhrpark im neuen Design präsentieren. Die Geschäftsführerinnen des City Airport Trains, Elisabeth Landrichter und Doris Pulker-Rohrhofer beziffern den Umbau pro Garnitur dabei mit 250.000 bis 300.000 Euro. Die Ticketpreise sollen dabei aber stabil auf dem jetzigen Niveau verbleiben und würden laut der Geschäftsführung „als durchaus angemessen empfunden“, trotz der parallel verkehrenden, gewöhnlichen, aber wesentlich billigeren Schnellbahn. Und alle die sich die Hoffnung gemacht haben, dass der CAT nach der Eröffnung des Wiener Hauptbahnhofs auch diesen anfährt, müssen – wie es derzeit aussieht – wohl enttäuscht werden. Dies rechne sich wirtschaftlich nicht, so die Geschäftsführung.