Der 21. Juni 2010 ist aber auch der Tag, an dem die Schweiz gegen Chile an der Fussball-WM in Südafrika 0:1 verloren hat

Nach dem Startsieg gegen Spanien verlor die Schweiz bei der WM in Port Elizabeth gegen Chile mit zehn Mann und nach einem offsideverdächtigem Tor mit 0:1!

 

Das Schweizer Nationalteam brockte sich damit für das entscheidende WM-Gruppenspiel eine schwierige Ausgangslage ein. Sie verlor in Port Elizabeth ihre zweite Partie gegen Chile 0:1 und dazu Valon Behrami nach etwas mehr als einer halben Stunde durch eine höchst umstrittene rote Karte. Um die erste K.o.-Runde aus eigener Kraft zu erreichen, muss die Schweiz am Freitag gegen Honduras mit zwei Toren Unterschied gewinnen.

Den entscheidenden Treffer kassierte die Schweiz in der 75. Minute, an Entstehung (wohl aus einer Offside-Position) und Ausführung waren zwei chilenische Joker. Nach einer weiten Flanke von Esteban Paredes stand Mark Gonzalez, auch er zur Pause eingewechselt, ungedeckt im Schweizer Strafraum und köpfelte via Lattenunterkante zum 1:0 ein. Der Mittelfeldspieler von ZSKA Moskau belohnte Chile, das die Schweizer Abwehr teils massiv und überfallartig unter Druck setzte, für seine Bemühungen.

Die schönste Kombination der Partie über Ziegler, Bunjaku und Derdiyok führte in der 90. Minute, unmittelbar nach der grossen Chance durch Paredes auf der Gegenseite, beinahe zum Ausgleich. Der eingewechselte Derdiyok schob aber den Ball am Tor vorbei. Dass die Schweiz den WM-Rekord von Italien auf 559 Minuten ohne Gegentor verbesserte, führt zu einem Eintrag in die Geschichtsbücher der Fifa, nicht aber zur Verbesserung der Laune in der SFV-Auswahl.

Gross war neben der Enttäuschung über den verpassten Punktgewinn vor allem der Ärger über den Schiedsrichter. Khalil Al Ghamdi aus Saudi-Arabien stellte sich in der 31. Minute (nicht zum ersten Mal) selber in den Mittelpunkt, indem er Valon Behrami die rote Karte zeigte. Selbst mehrfache Ansichten der TV-Bilder zeigten aber klar auf, dass Behrami den Ellbogen zwar am Körper von Gegenspieler Arturo Vidal hatte, es aber nie eine Tätlichkeit war. Gelb gegen Behrami und Schauspieler Vidal wäre wohl der richtige Entscheid gewesen.

Nach Behramis Ausschluss, dem ersten in der Schweizer WM-Geschichte, wurde die Taktik von Trainer Ottmar Hitzfeld über den Haufen geworfen. Der ebenfalls in die Startformation gerückte Captain Alex Frei (für Eren Derdiyok) wurde kurz vor der Pause ausgewechselt, seinen Platz nahm ab dann Tranquillo Barnetta ein. Barnetta hatte seinerseits nach dem Sensationssieg gegen Spanien für Behrami weichen müssen.

Chancen konnte sich die Schweiz mit Ausnahme von Derdiyoks «Matchball» weder vor noch nach dem Platzverweis kaum erspielen. Die besten Möglichkeiten für Chile machte Goalie Diego Benaglio mit sicheren Interventionen gegen Vidal, Carmona (beide 10.) und Sanchez (40.) zunichte.

 

Matchtelegramm: Chile - Schweiz 1:0 (0:0)


Nelson Mandela Bay, Port Elizabeth. - SR Al Ghamdi (Saudi- Arabien). - 34 872 Zuschauer.

 

Tor: 75. Gonzalez 1:0.

 

Chile: Bravo; Medel, Ponce, Jara; Carmona; Isla, Fernandez (65. Paredes), Vidal (46. Gonzalez); Sanchez, Suazo (46. Valdivia), Beausejour.

 

Schweiz: Benaglio; Lichtsteiner, Von Bergen, Grichting, Ziegler; Behrami, Huggel, Inler, Fernandes (77. Bunjaku); Frei (42. Barnetta); Nkufo (68. Derdiyok).

 

Bemerkungen: Schweiz ohne Senderos (verletzt). 31. Rote Karte gegen Behrami wegen angeblicher Tätlichkeit (Ellbogenschlag). 49. Tor von Sanchez aberkannt (Offside).

 

Verwarnungen: 2. Suazo (Foul). 18. Nkufo (Foul). 22. Carmona (Foul/gegen Spanien gesperrt). 25. Ponce (Unsportlichkeit). 48. Barnetta (Foul). 60. Inler (Foul) und Fernandez (Unsportlichkeit/gegen Spanien gesperrt). 61. Medel (Unsportlichkeit). 92. Valdivia (Unsportlichkeit).