Bauarbeiten fürs Hochgeschwindigkeitsnetz in St. Gallen

Die SBB nimmt ab dem 8. März 2010 im Osten und Westen des Bahnhofs St. Gallen Bauarbeiten vor. Das Projekt Anlageanpassungen Ostkopf St. Gallen ist Teil der Infrastrukturarbeiten zwischen St. Gallen und St. Margrethen für den Anschluss an den europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr (HGV-A).

 

Am Montag, 8. März 2010, beginnt die SBB mit den Bauarbeiten für die Anlagenanpassungen im Osten und Westen des Bahnhofs St. Gallen. Dabei werden die Weichenanlagen im Osten des Bahnhofs St. Gallen umgebaut. Zudem wird im Rosenbergtunnel ein neuer Spurwechsel angelegt. Weiter werden die Perronanlagen für Gleis 1 und 2 ausgebaut und die Signalisierung angepasst. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich bis Dezember 2010 und sind mit 14,2 Millionen Franken budgetiert.

Die Arbeiten sind Teil verschiedener Bahnausbauten zwischen St. Gallen und St. Margrethen und ermöglichen den Anschluss der Ostschweiz ans europäische Hochgeschwindigkeitsnetz (HGV-A). Zusammen mit anderen Projekten tragen sie auf der Strecke Zürich–München zu einer Fahrzeitverkürzung von rund 40 Minuten bei. Während der Bauzeit können im Bahnhof St. Gallen Gleisänderungen auftreten. Diese werden rechtzeitig mittels Durchsagen und auf den Anzeigen signalisiert.

 

 

HGV-Anschlüsse in der Ostschweiz:

HGV-Anschlüsse in der Ostschweiz mit Investitionssumme pro Strecke in Mio. CHF

(Preisbasis 2003).                                         Copyright Bundesamt für Verkehr BAV

 

In der Ostschweiz werden Ausbauten für den Anschluss an den Hochgeschwindigkeitsverkehr (HGV-A) in den folgenden Korridoren vorgenommen:

Korridor Bülach–Schaffhausen 130 Millionen Franken
Korridor Zürich–Winterthur 100 Millionen Franken
Korridor St. Gallen–St. Margrethen 80 Millionen Franken
Korridor St. Margrethen–Sargans 70 Millionen Franken
Korridor St. Gallen–Konstanz 60 Millionen Franken (inkl. Anteil Abschnitt SOB) 
Total 440 Millionen Franken (inkl. Anteil Abschnitt SOB)

 

Korridor Bülach–Schaffhausen
Auf der Strecke zwischen Bülach und Schaffhausen wird der Doppelspurausbau Hüntwangen–Wil–Rafz und Jestetten Süd–Fischerhölzlitunnel (ohne den Tunnelausbau) realisiert. Zudem werden die Bahnhöfe Jestetten und Lottstetten modernisiert. Dies ermöglicht ein Halbstundentakt im Fernverkehr zwischen Zürich und Schaffhausen und ist die Voraussetzung für Reisezeitverkürzungen zwischen Zürich nach Stuttgart.
Die Bauarbeiten dauern von Juni 2009 bis Dezember 2012 und kosten 130 Millionen Franken (Preisbasis 2003).

Korridor Zürich–Winterthur Die Überwerfung Hürlistein umfasst ein neues Brückenbauwerk, mit dem ein neues Gleis über die Flughafenlinie geführt wird. Zur Überwindung des Höhenunterschieds wird auf der Seite Richtung Dietlikon ein Erddamm geschüttetet, auf Seite Effretikon wird ein Rampenbauwerk erstellt.
In Winterthur wird im Bereich des Güterbahnhofs ein Überholgleis für Güterzüge gebaut. 
Diese Ausbauten erlauben eine Optimierung der Angebote im Eurocity-Verkehr zwischen Zürich und München. 
Die Bauarbeiten dauern von Februar 2011 bis Dezember 2013 und kosten 100 Millionen Franken (Preisbasis 2003).

Korridor St. Gallen–St. Margrethen 
Als grösstes Projekt wird die Strecke zwischen St. Fiden und Engwil zur Doppelspur ausgebaut. Weiter wird die Spange SOB gebaut, eine rund 300 Meter lange Verbindungslinie zwischen der neuen Doppelspur St. Fiden–Engwil und dem Portal des Bruggwaldtunnels der Linie St. Fiden–Wittenbach. Diese Bauarbeiten dauern von September 2008 bis Herbst 2011.
Zwischen St. Gallen und St. Margrethen werden Anpassungen für Neigezüge realisiert, damit eine Geschwindigkeitserhöhung auf diesem Abschnitt möglich ist und die Doppelspur zwischen Goldach und Rorschach verlängert. Mit dieser Erweiterung entsteht eine durchgehende Doppelspur von St. Gallen bis kurz vor Rorschach. 
Im Osten des Bahnhofs St. Gallen wird ein neuer Spurwechsel im Rosenbergtunnel realisiert, die bestehende Weichenanlage umgebaut und die Längen der Perronanlage im Gleis 1, 2 und 3 angepasst. 
Im Bahnhof Rorschach sowie auf der Strecke zwischen Rorschach und Staad wird die Durchfahrtsgeschwindigkeit für Neigezüge erhöht. Dafür sind Erneuerungsarbeiten an Gleisen, Weichen und Fahrleitungen notwendig. Insbesondere werden die Stellwerke Staad und Rorschach modernisiert und automatisiert.
Mit den Ausbauten auf der Strecke St. Gallen–St. Margrethen werden die Reisezeiten nach München (zusammen mit den Ausbauten in Deutschland) ab Ende 2015 um etwa 40 Minuten verkürzt. 
Die Bauarbeiten dauern von 2008 bis 2011 und kosten 80 Millionen Franken (Preisbasis 2003).

Korridor St. Margrethen–Sargans 
Im Bahnhof Sargans und zwischen Neugrüt und Rüthi finden Ausbauten der Publikums- und Gleisanlagen statt. Der Bahnhof Au (SG) wird zur Kreuzungsstation ausgebaut, damit die S-Bahn-Züge und der Rheintalexpress (REX) im Bahnhof Au kreuzen können.
Die Ausbauten ermöglichen eine Erhöhung der Streckengeschwindigkeit zwischen Sargans und St. Margrethen auf maximal 160 km/h.
Damit werden die Anschlüsse in Sargans von / nach Zürich verbessert und die Reisezeit verkürzt.
Die Arbeiten in Altstätten sind fertig. In Sargans starten die Arbeiten Anfang 2010; in Neugrüt–Rüthi und Au im 2011. Die Ausbauten werden im 2013 fertig sein und kosten 70 Millionen Franken (Preisbasis 2003).

Korridor St. Gallen–Konstanz
Auf der Strecke zwischen Romanshorn und Kreuzlingen Hafen finden verschiedene Ausbauten statt: In Romanshorn sind zwei schnelle Spurwechsel notwendig, die parallele Fahrten in Romanshorn Süd ermöglichen. In den Bahnhöfen Uttwil und Altnau sind kleinere Anlagenanpassungen für Zugskreuzungen erforderlich. In Kreuzlingen Hafen wird ein Aussenperron erstellt, der durch eine neue Personenunterführung erschlossen wird.
Weiter wird die sog. Spange SOB gebaut, eine rund 300 Meter lange Verbindungslinie zwischen der neuen Doppelspur St. Finden–Engwil und dem Portal des Bruggwaldtunnels der Linie St. Fiden–Wittenbach. Zusätzlich notwendige HGV-Ausbauten auf der Linie St. Gallen St. Fiden–Romanshorn werden unter der Leitung der Südostbahn (SOB) ausgeführt.
Durch die Ausbauten werden die regionalen Zentren St. Gallen und Kreuzlingen/Konstanz direkter und schneller verbunden. Darüber hinaus werden verbesserte Anschlüsse in Konstanz von und nach Singen und Stuttgart ermöglicht. 
Die Bauarbeiten finden von Mai 2009 bis Herbst 2012 (Spange SOB) sowie von 2013 bis 2015 (Ausbauten Romanshorn–Kreuzlingen Hafen) statt und kosten 60 Millionen Franken (Preisbasis 2003).